Saisonabschlussbericht der Abteilungsführung - 14.05.2024
SCHLUSS, AUS, VORBEI…!!
Eine lange, anstrengende und vor allem geschichtsträchtige Saison geht zu Ende.
Das erste Mal seit Bestehen der Simbacher Handballabteilung spielten sowohl die Herren als auch die Damen in der höchsten bayrischen Liga. Bei beiden Teams hat es leider nicht zum Verbleib in der Bayernliga gereicht.
Unsere Herren hatten sich ohne Niederlage und mit nur einem Unentschieden für den Aufstieg qualifiziert. Dass die Saison 2023/24 anders laufen wird, war dabei durchaus Allen klar. Der Unterschied zwischen beiden Ligen ist allzeit bekannt.
Umso erfreulicher war, dass bereits im ersten Auswärtsspiel in Nürnberg ein Sieg eingefahren werden konnte. Auch im dritten Spiel gegen einen der Aufstiegsfavoriten gelang Auswärts in Regensburg ein Achtungserfolg, als ein Unentschieden erkämpft wurde.
Auch Auswärts in Rothenburg konnte gewonnen werden. Nur zuhause wollte es bis zum Schluss nicht so ganz klappen.
Wie leider zu befürchten war, konnte die starke Anfangsserie aber nicht fortgeführt werden und die dringend notwendigen Siege blieben aus.
Während die Konkurrenten aus Rimpar, Erlangen und Lohr immer besser in Fahrt kamen, schien bei unseren Herren plötzlich der „ Hund drin zu sein“. Unsere Jungs schlugen sich tapfer, und waren in fast jeder Partie ein Gegner auf Augenhöhe. Bis zum Saisonende waren es 8 (!) Spiele, die mit einem oder zwei Toren verloren wurden. Darunter Spiele gegen Topteams wie Landshut (Meister), Bayreuth (3. Platz), Günzburg (5. Platz) und Waldbüttelbrunn (6. Platz). Unterm Strich hat leider immer das letzte Quäntchen Glück, teilweise aber auch die letzte Coolness, gefehlt. Der Abstieg konnte so leider nicht verhindert werden. Rückblickend muss man aber feststellen, dass unsere junge Mannschaft durchaus Bayernliga- tauglich war und aus dieser Saison viele positive Erfahrungen für die nächsten Jahre mitnehmen wird.
Besonders bedanken wollen wir uns bei Sepp Schimpf, der zu großen Teilen der Saison die Leitung über die Erste Männermannschaft hatte und ohne den die Bayernliga Saison gar nicht möglich gewesen wäre. Danken wollen wir auch Chris Schrädobler, der für den Rest der Saison das Ruder übernommen hat und dabei neue Impulse einbringen konnte.
Danke euch beiden für eure tolle und aufopferungsvolle Arbeit.
Auch unsere Herren 2 haben eine lange Saison in der Bezirksliga hinter sich, in der Sie erfreulicherweise den Klassenerhalt sichern konnten. Beachtenswert ist dabei, dass die Mannschaft zu großen Teilen aus Spielern der letztjährigen A-Jugend bestanden ist und damit zu den jüngsten Teams in der Liga gehörte. Der Dank gebührt hier dem scheidenden Trainergespann Gerald Gabl und HP Daume, die letzte Saison unsere Jungs trainiert haben und nun Ihre Trainerkarriere in Simbach beenden werden.
Beide werden immer ein Teil unseres Verein sein.
Unsere Damen lieferten in der Saison 2022/23 eine top Leistung ab und qualifizierten sich über den Umweg der Relegation für die Bayernliga. Mit Verena Schimpf hatten Sie dabei die zweitbeste Torschützin der Liga in Ihren Reihen.
In der Bayernliga war die Leistung unserer Mädls teilweise mehr als sehenswert, was am Ende die Tabelle mit starken 17 Pluspunkten aus 20 Spielen zeigt. Würde nicht in diesem Jahr die zweigleisige Bayernliga zusammengeführt werden, hätte dieses Punkteverhältnis auch sicherlich zum Klassenerhalt gereicht. Ein Faktor für den Abstieg war aber leider die fehlende Konstanz, die immer wieder zu unnötigen Punktverlusten führte. Nichtsdestotrotz, haben unsere badgirls aber gezeigt, dass man mit diesem Kader auf alle Fälle in der Bayernliga mitspielen kann.
Genau wie bei unseren Herren, heißt es in der kommenden Saison wieder, in der Oberliga (ehemals Landesliga) anzutreten. Das gesteckte Ziel wird vor allem im ersten Jahr nach der Bayernliga sein, im vorderen Drittel mitzuspielen, die jungen neuen Spielerinnen zu integrieren und die ein oder andere Überraschung auch nach oben zu schaffen.
Leider ebenfalls den Klassenerhalt nicht geschafft haben unsere Damen 2. Dennoch freut es uns umso mehr, dass sowohl ehemalige Simbacher Spielerinnen während der Saison wieder den Weg zurück zum Handball gefunden haben, aber auch bereits einige Spielerinnen aus der Jugend ins Team eingebaut werden konnten.
Wir wünschen auf alle Fälle allen Teams erstmal eine entspannende Handballpause, so dass in der Saison 2024/25 wieder voll angegriffen werden kann.
Auch für unsere Abteilung war die Saison eine ganz besondere Herausforderung. Leider schaffte es der BHV nicht wie erhofft, die Heimspiele unserer Damen und Herren auf gemeinsame Termine zu legen. Dies bedeutete im Endeffekt mehr separate Heimspieltage der beiden Teams, somit mehr Organisationsaufwand für die Planung, wie die Einteilung und der Betrieb der Cafeteria, die Besetzung der Kasse und die Übernahme der Kampfgerichttätigkeiten.
Daher wollen wir uns aus ganzem Herzen bei ALLEN freiwilligen Helfern aus der Abteilung, aber auch allen Anderen, die nicht Teil der Abteilung sind, aber dennoch ohne Zögern die vielen Aufgaben übernommen haben, bedanken. DANKE!!!
Neben den oben erwähnten Punkten fielen diese Saison auch für unsere Seniorenteams (Herren 1 und 2, Damen 1 und 2) deutlich mehr Aufgaben, wie die Unterstützung in der Cafeteria, das Pfeifen der Jugendspiele und vor allem der Einsatz als Kampfgericht, neben den diversen Trainingseinheiten und Spielen an. Im Namen der gesamten Abteilung wollen wir uns bei euch auch hierfür bedanken.
Abschließend wird es zur kommenden Saison eine Änderung in der Abteilungsführung geben. Andreas Hillinger wird sich nach nun 5 Jahren aus der Abteilungsleitung zurückziehen, aber weiterhin und wie auch bereits in dieser Saison zusammen mit Markus Augustin die Jugendleitung übernehmen. An seiner Stelle wird nun Leo Petschl in das Dreierteam um Dominik Allgeier und Vanessa Bachmeier rücken. Wir möchten Leo viel Spass und viel Erfolg für auf seiner neuen Position wünschen.
Last but not least wollen wir natürlich auch allen Fans für die tolle Unterstützung über die ganze Saison hinweg danken. IHR SEID SPITZE
Wir sehen uns alle wieder in der neuen Saison.
Bayernliga passé – jetzt kommt Jagodic - 14.05.2024
TSV Simbach kann auch das letzte Heimspiel der Saison nicht gewinnen und stellt neuen Trainer vor
Das letzte Match in der Bayernliga endete für die Handballer des TSV Simbach wie so wie viele davor: mit einer ernüchternden Niederlage. Gegen den Rangzweiten TV Erlangen-Bruck hieß es am Samstagabend 25:29 und wieder einmal hielt der Aufsteiger lange mit, um nach 60 Minuten doch wieder als Verlierer die Platte verlassen zu müssen. Damit wird der Aufsteiger nach nur einem Jahr zum Absteiger – es ist vielleicht die Zeit für einen neuen Anfang, in der Landesliga.
Nach der spannenden Partie zog Julian Henzel, der neue Sportliche Leiter, erstmals zum Saison-Abschluss Bilanz. „In den meisten Spielen haben wir – vor allem in den ersten 45 Minuten – immer auf Augenhöhe mit den Gegnern gespielt, dann fehlten die Wechselmöglichkeiten.“ Dennoch habe sich die Mannschaft nie aufgegeben, „sich aber leider viel zu selten belohnen können. Mit etwas mehr Glück, mehr Cleverness und mehr Bayernliga-Erfahrung wäre der Klassenerhalt auf jeden Fall machbar gewesen“.
Henzel bedankte sich ausdrücklich bei den beiden Trainern Sepp Schimpf und Chris Schrädobler, die alles probiert hätten. Als Erfolg notierte Henzel die starke Angriffs-Leistung mit den beiden Top-Torjägern Lukas Eichinger (194 / 3. Platz in der Liga) und Jan Josef (142 / 8), leider stellt der Aufsteiger mit 843 Gegentreffern die zweitschlechteste Abwehr der Liga. Doch da will der Verein in der neuen Runde ansetzen, mit einem neuen Trainer: Senad Jagodic. Der 39-jährige Bosnier coachte in der vergangenen Saison den Bezirksoberligisten TV Altötting und ist laut Henzel sehr fokussiert auf die Abwehr. Und Jagodic kann mit „einer sehr guten Mannschaft in die Saison gehen“: Zwar verlässt Lukas Eichinger den TSV gen Bayernliga-Aufsteiger SV Anzing und Torwart Stefan Babisch pausiert bis Dezember, aber ansonsten bleibt im Kader vieles beim Alten.
TSV Handballer laden zum Saisonabschluss im bayrischen Oberhaus! - 09.05.2024
Zum Abschluss der Handball Bayernliga-Saison 2023/24 gastiert der TV 1861 Erlangen-Bruck in der Innstadt. Die Gäste rangieren auf dem 2. Tabellenplatz und können mit einem Sieg in Niederbayern den Titel des Vizemeisters sicher feiern. Simbach steht unverrückbar auf dem vorletzten Platz und damit als Absteiger fest.
Das „Brucker“ Team aus dem Stadtteil von Erlangen hat eine der erfolgreichsten Rückrunden in dieser Meisterschaftsrunde gespielt. Lediglich 2 Niederlagen musste das Team um Trainer Ben Ljevar hinnehmen. Zum Auftakt gegen den uneinholbaren Meister aus Landshut und zwischenzeitlich gegen ihre direkten Verfolger aus Bayreuth.
Das Vorrundenspiel zwischen Simbach und den Mittelfranken fand erst im Februar diesen Jahres aufgrund Terminverschiebung statt. Mit einem deutlichen 36:23 für die Hausherren wurde der TSV wieder nach Hause geschickt. Verletzungsbeding war der Innstädter Jan Josef nicht mit von der Partie. Dafür setzten Tobias Platzer mit 10 und Tobias Schimpf mit 7 Treffern an diesem Tag ein Ausrufezeichen ihrer Qualitäten.
Der TV1861 Erlangen-Bruck ist ein etabliertes Gesicht in Bayerns höchster Spielklasse. Nach dem einjährigen Ausflug in die 3. Liga sind sie seit der Meisterschaftsrunde 2019/20 wieder fester Bestandteil der bayrischen Königsklasse, zu Beginn im Mittelfeld und in der geteilten Liga der vergangenen Jahre jeweils höchstplatzierter in den Play-Down Runden, so auch vergangene Saison.
Im TV61-Team von Kapitän Jan Carlos Völcker sorgt vor allem Jonas Poser für zählbares. Er steht in der Gesamttorschützenliste auf Rang 2 und ebenso in der Rangliste der 7m-Tore auf der Vizeposition. Mit Lorenz Maidl und Philipp von Alvensleben stehen 2 weitere Akteure unter den Top 20 der Gesamttorschützen, zusammen liefern sie knapp 53% aller Treffer für die heutigen Gegner aus Simbach.
Als weiterer Baustein des Erfolgs des TV61 hat sich die Neuverpflichtung von Kreisläufer Moritz Knück aus der Württembergliga während der Winterpause inzwischen bestätigt aber auch die Rückkehr von Abwehrchef Steffen Banik hat ihren Teil zur designierten Vizemeisterschaft beigetragen.
Für das letzte Spiel in der Bayernliga in diesem Jahr stehen die Zeichen bei Simbach noch einmal ganz auf ansprechenden Handball vor heimischer Kulisse zu präsentieren. Nach zahlreichen Niederlagen, meist knapp und viele Male auch unglücklich, will sich das Team um Kapitän Fabian Schwibach, trotz der immens schwierigen Aufgabe gegen die „Brucker“, von der bestmöglichen Seite zeigen um sich selbst, den stets zahlreich überdurchschnittlich anwesenden handballbegeisterten Zuschauern sowie den treuen Gönnern und Sponsoren in guter Bayernliga-Erinnerung zu bleiben, bevor es nächste Saison wieder in der Landesliga weiter um Punkte geht.
Spielbeginn in der Richard-Findl-Halle ist am Samstag zu ungewohnter Stunde um 20 Uhr. Nach dem Spiel sind alle Fans herzlich eingeladen bei Freigetränken und Brezen die Saison mit der Mannschaft gemeinsam ausklingen zu lassen. Über zahlreiche Teilnahme zum Spiel und dem anschließenden Saisonausklang in der Cafeteria würde sich das Team der Herren 1 des TSV Simbach Handball sehr freuen!
Wer an diesem Tag bereits vor dem Abschlussspiel der Simbacher Ersten Lust auf Handball in der heimischen Halle verspürt, der hat die Gelegenheit die männliche D-Jugend bei dem Qualifikationsturnier zur Bezirksliga zu bestaunen. Die TSV-Youngster eröffnen das Turnier gegen den TV Altötting um 10 Uhr. Der ASV Dachau und der MTV Pfaffenhofen sind ebenfalls mit von der Partie. Um 13:45 Uhr ist Anpfiff des letzten Spiels dieser Quali-Runde zwischen Simbach und Dachau.
TSV auf Revenge aus! - 04.05.2024
Zum vorletzten Spieltag in der Handball-Bayernliga empfängt der TSV Simbach die SG DJK Rimpar II. Die Unterfranken befinden sich auf Platz 12 und damit wie Simbach aktuell auf einem Abstiegsplatz.
Die Rimparer „Zweite“ ist die 3. Liga-Reserve der Würzburger Wölfe und hatte in dieser Saison einen gehörigen Kaderumbruch zu stemmen. Der Ligaverbleib war daher das oberste Ziel des seit 10 Jahren etablierten Bayernliga-Teams.
Im Moment ist das Saisonziel der „Wolfsrudelreserve“ gefährdet. Aus den letzten beiden Spielen müssen die Mannen um Trainer Dr. Bastian Krenz mindestens 3 Punkte mitnehmen, um nach aktuellem Stand auf den ersten Nichtabstiegsplatz zu kommen. Gleichzeitig darf der 11-Platzierte HC Erlangen III aus keinem der beiden letzten Spiele einen Punkt mitnehmen.
Rimpar könnte sich mit einem Sieg in Simbach den Ligaverbleib, zumindest für den letzten Spieltag, theoretisch offenhalten. In der Praxis aber eine höchst schwierige Aufgabe. Zum einen will das TSV-Team die bittere Hinspielpleite im Wolfsrevier egalisieren. Bitter deshalb, weil man nicht nur mit einem Tor verloren hat (26:25) sondern die Niederlage erst durch einen direkten Freiwurf nach Spielende hinnehmen musste. Zum zweiten steht den „Jungwölfen“ am letzten Spieltag der designierte Aufsteiger TG Landshut ins Haus, die mit einem 6-Punkte Abstand ihre Qualitäten unverrückbar mit Platz 1 der Tabelle krönen.
Für Simbach steht seit dem vergangenen Wochenende bereits fest, das erklärte Saisonziel Klassenerhalt nicht halten zu können. Trotz der hochengagierten Leistung gegen die auf Platz 3 rangierenden Bayreuther ging man wie so oft in der Saison mit einer denkbar knappen Niederlage vom Platz (26:25). Mit 7 Punkten auf der Habenseite ist der Tabellennachbar Rimpar inzwischen 7 Punkte entfernt, das rettende Ufer 9 Punkte und damit steht Simbach als Absteiger in die Landesliga fest.
Mit den Schlussakkorden gegen Rimpar und am letzten Spieltag gegen Erlangen-Bruck, ebenfalls auf heimischen Boden, bleibt den Innstädtern nun nur noch sich angemessen aus Bayerns höchster Spielklasse zu verabschieden - wie gewohnt kämpferisch um jeden Quadratmillimeter, mannschaftlich geschlossen und mit der unablässig unter Beweis gestellten moralischen Höchstleistung trotz der zahlreichen Rückschläge in dieser Spielrunde.
Spielbeginn des Herren Bayernliga-Matches ist am Samstag den 4. Mai um 18 Uhr in der heimischen Richard-Findl-Halle.
Der Kopf bleibt oben
Handball-Bayernliga: Aufsteiger Simbach steigt nach famoser Partie in Bayreuth ab – am Ende heißt’s 25:26
Von Michael Scherer
Es hätte ein Festspiel werden können: Die Handballer des TSV Simbach haben am Wochenende beim Tabellenzweiten HaSpo Bayreuth mit 25:26 verloren, der Noch-Bayernligist vom Inn kämpfte sich dabei nach einem Sieben-Tore-Rückstand nochmal ins Match zurück, um am Ende wieder einmal mit leeren Händen da zu stehen. Und mit dieser Niederlage ist der Abstieg besiegelt, aber: „Wir verlassen die Liga erhobenen Hauptes“, bilanzierte Trainer Chris Schrädobler.
Das Spiel in der Sporthalle Ost in der Wagner-Stadt beginnt denkbar ungünstig für den Gast, man könnte auch sagen: fatal. Lukas Eichinger steht nach genau 3:34 Minuten am Siebenmeter, wirft und der Ball landet mitten im Gesicht des Bayreuther Torwarts. Und dafür gibt‘s im Handball nur eine Strafe: Rot. Spielende für Eichinger, den Top-Torjäger, zwei Minuten Unterzahl fürs Team. Ein Schock.
Das Schrädobler-Team kämpft sichtbar mit dem Unbill, in Hälfte 1 gelingt wenig und so führen die Hausherren nach 30 Minuten mit 16:9. Doch dieser Rückstand macht die Beine der Innstädter nicht schlapp. In der Pause appelliert der Trainer ans Ehrgefühl der Seinen. „Wir dürfen uns nicht abschießen lassen“, gibt der Übungsleiter Schwibach & Co. mit auf den Weg. Und: „Kopf oben behalten.“ Das gelingt.
Doch zunächst muss der tapfere Aufsteiger aus Niederbayern einen weiteren Tiefschlag hinnehmen: Jonas Hennersberger, schon mit zweimal Zwei-Minuten-Strafen angezählt, schießt sich selbst von der Platte. Von linksaußen kommt er nach 53 Sekunden in Abschnitt 2 frei zum Wurf – und der Ball landet wieder am Kopf des gegnerischen Keepers, nächste rote Karte für den TSV.
Doch dies macht offenbar nur die Simbacher stark: Mit einem 6:0-Lauf verwandeln sie ein 9:16 in ein 15:16, der Rangdritte der Bayernliga ist bass erstaunt. „Ich habe dann David Kopp in die Abwehr gestellt – und das hat gut funktioniert“, beschreibt Trainer Schrädobler diese Phase. Und weil hinter der TSV-Defensive Moritz Voll mehrere Bälle pariert – die etatmäßige Nummer 1 Stefan Babisch musste am Wochenende passen –, bleibt’s ein Spiel auf Augenhöhe; in Minute 52 gelingt dem TSV sogar der Ausgleich zum 22:22. 150 Sekunden vor Ende liegt der Gast zwar erneut mit drei Treffern hinten, der Trainer nimmt die Auszeit und ordnet eine offensivere Einstellung in der Abwehrarbeit an. Mit Erfolg.
26:25 heißt es nach dem Treffer von Jan Syrinek (59:08). Und der Aufsteiger erhält tatsächlich noch einmal den Ball, doch der finale Wurf wird von der Bayreuther Abwehr geblockt, so bleibt’s bei der hauchdünnen Niederlage. „Schade“, sagt Schrädobler, „bitter. Wir hätten schon gerne ein Unentschieden bei einer Mannschaft mitgenommen, die bis dato noch keinen Punkt zuhause abgegeben hat. Aber es sollte wieder einmal nicht sein.“
Wohl wahr, gegen die Top-Teams der Liga verliert der Aufsteiger erneut mit minimaler Differenz und muss so den Gang in die Landesliga antreten; der Abstieg ist damit aus sportlicher Sicht besiegelt. „Ich muss der Mannschaft trotzdem ein riesen Kompliment aussprechen, sie hat wieder einmal eine brutale Moral bewiesen.“
Und: „Wir können stolz sein auf diese Truppe, denn bis Jan Josef und Jan Syrinek stehen nur Einheimische in der Mannschaft“, sagt Schrädobler, der zum Saisonende hingegen seinen Hut nehmen wird. „Das war so vereinbart, dass ich die Position des Trainers nur interimsmäßig übernehme.“ Trotz der vielen Niederlage n gab’s in der Mannschaft nie ein Problem mit fehlendem Respekt, „die Spieler hatten sich das ja auch so gewünscht, dass ich der Nachfolger von Sepp Schimpf werde“, sagt Schrädobler, der jedoch eines verspricht: „In den beiden letzten Heimspielen geben wir nochmal Vollgas“ – vielleicht werden das ja zwei Festspiele.
Für den TSV Simbach spielten: Tor: Moritz Voll (1), Leon Lex; Feld: Fabian Plaza, Lukas Eichinger, Matthias Schimpf (8), Jonas Hennersberger, Tobias Schimpf (4), Jan Josef (3), Janic Katzhuber, Jan Syrinek (1), Bent Voll (2), Tobias Plaza, Fabian Schwibach (3), David Kopp (2)
Crunchtime für die TSV-Herren im Endspurt der Saison - 25.04.2024
Für den TSV Simbach wird es in der Handball-Bayernliga noch einmal spannend. Die Mannen aus Niederbayern treten beim HaSpo Bayreuth an und haben hier die erste von drei letzten Chancen in dieser Spielrunde die Tabellensituation zwar nicht gleich zu ändern, jedoch um eine bessere Platzierung bis zum Saisonende offen zu halten.
Mit dem HaSpo Bayreuth steht den Innstädtern ein Handball-Schwergewicht gegenüber. Mit dem Aufstieg in die DHB-Ebene beendeten die Mannen vom „Grünen Hügel“ 2020 ihren über 8-jährigen Aufenthalt in Bayerns höchster Spielklasse, vorerst, und sind in dieser Saison wieder zurück im BHV, gespickt mit 3. Liga-Erfahrung der vergangenen 3 Jahre.
Das HaSpo-Team wird von Matthias Bracher trainiert. Er wurde 2020 für die 3. Liga verpflichtet und ist Bayreuth auch nach dem Abstieg in die Bayernliga treu geblieben. Der Traum vom Klassenerhalt blieb den Mittelstädtern aus der Metropolregion Nürnberg im letzten Spieljahr jedoch verwehrt.
Aktuell stehen die Oberfranken nach 23 absolvierten Spielen auf Platz 3 und mischen neben Erlangen-Bruck und den Adlern aus Regensburg fleißig um Rang 2 in Bayerns höchster Spielklasse mit. Lediglich 6-mal mussten sich die Bayreuther in dieser Saison geschlagen geben und haben mit 16 Siegen und 2 Unentschieden ein sattes Punktekonto aufgebaut (34:12).
Der Aufsteiger steht indes so gut wie fest. Mit sechs Punkten Abstand führt der TG Landshut inzwischen die Tabelle an, vor Erlangen-Bruck und dem nach Punkten ebenbürtigen Ligarivalen aus Bayreuth. An den Ersatzspieltagen der vergangenen Wochen wurde die Anzahl der Begegnungen aller Mannschaft gleichgezogen. Jedes Team hat jetzt noch 3 Spiele zu absolvieren.
Simbach befindet sich nach wie vor auf einem Abstiegsrang, mit 7:39 Punkten verharrt das Team um Kapitän Fabian Schwibach auf dem vorletzten Platz. Nürnberg, mit 3 Zähler weniger, bildet das Schlusslicht und hält die rote Laterne. Eine bessere Platzierung ist für den TSV lediglich noch möglich, wenn man bei allen noch ausstehenden Spielen mit einem Sieg von der Platte geht, gleichzeitig das drittletzte Team aus Rimpar kein Spiel mehr für sich entscheiden kann und Simbach das noch ausstehende Heimspiel gegen Rimpar mit mehr als zwei Toren unterschied gewinnt.
Das ursprünglich geplante Ziel Klassenerhalt hängt damit für das Team um Headcoach Chris Schrädobler mehr als nur am seidenen Faden. Auch wenn sich Simbach die um einen Rang bessere Platzierung erspielen kann, müsste zudem HT München den drohenden Nichtabstieg aus der 3. Liga noch verhindern. Erst dann wäre das Saisonziel erreicht. Im Moment ist der Nichtabstieg der HT jedoch unwahrscheinlich.
Frei nach dem Motto „Unmögliches machen wir sofort, Wundern dauern etwas länger“ wird der TSV auch im kommenden Spiel nicht nachlassen und alles in die Waagschale werfen, um auch die letzten Chancen zum Ligaerhalt am Leben zu erhalten, denn erst am Ende der Saison wird final abgerechnet. Handball mit Herz, Moral und Engagement darf trotz der klar verteilten Favoritenrolle in dem anstehenden Match der Innstädter selbstredend vorausgesetzt werden.
Spielbeginn in Bayreuth ist am Samstag den 27. April um 19:30 Uhr. In Simbach finden am selben Tag die Qualifikationsspiele für die Bayernliga der männlichen B-Jugend in Turnierform statt. Los geht es um 10 Uhr mit dem Match von Simbach gegen ETSV 09 Landshut. Mit von der Partie sind zudem der TSV EBE Forst United und der TSV 1861 Mainburg. Um 15 Uhr endet das Qualifikationsturnier mit dem Spiel zwischen Simbach und TSV EBE Forst United.
Aufsteiger verspielt Zehn-Tore-Vorsprung
Handball-Bayernliga: Simbach holt nach einem unfassbaren Match nur einen Punkt gegen Coburg II - 18.04.2024
Von Michael Scherer
Es ist noch alles drin − aber nach diesem Spiel schwimmt der Optimismus literweise den Inn hinab: Die Handballer des TSV Simbach haben am Samstag gegen den HSC Coburg II nach einer formidablen ersten Halbzeit beim 32:32 nur einen Zähler geholt und verspielten dabei einen Zehn-Tore-Vorsprung. Nach diesem unfassbaren Match freut sich wohl nicht nur Trainer Chris Schrädobler auf ein spielfreies Wochenende: „Das tut uns jetzt sicher allen gut.“
Dabei ist der Klassenerhalt in der Bayernliga immer noch möglich, sollte ob des Liga-Erhalts der HT München in der 3. Liga nur zwei Vereine in die Landesliga absteigen müssen. Vier Zähler liegt der TSV hinter Rimpar II: Würde der Aufsteiger zwei seiner drei letzten Saisonspiele gewinnen, u.a. gegen Rimpar II, und die Unterfranken keinen Punkt mehr holen, könnte der Klassenerhalt auf den allerallerletzten Drücker doch noch gelingen. „Wir schnaufen jetzt erst mal durch“, sagte Schrädobler, der es am Tag danach noch nicht begreifen konnte, was sich am Abend zuvor in der Richard-Findl-Halle zugetragen hatte.
Natürlich gingen Schwibach & Co. wie fast in jedem Spiel 1:0 in Führung, der Kapitän ließ es sich dieses Mal nicht nehmen, den Torreigen selbst zu eröffnen. Und die Innstädter machten weiter Dampf. Zupass kam ihnen dabei, dass es die Gäste im Angriff mit dem „siebten Mann“ probierten, also den Torwart bei eigenem Angriff von der Platte nahmen und dafür einen weiteren Feldspieler brachten. Doch diese taktische Maßnahme fruchtete wenig, denn den Coburgern unterliefen einige Fehler in der Offensive und weil ihr Torwart nicht rechtzeitig wieder zurück in seinen Kasten eilen konnte, gelangen den Hausherren einige simple Treffer ins leere Tor.
„Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit hingelegt, vorne und hinten diszipliniert agiert“, sagte der Trainer, der mit einem 22:13- Vorsprung mit mehr als einem Lächeln auf den Lippen in die Kabine ging. „Wir haben es aber klar angesprochen, dass wir in den ersten fünf Minuten weiter Gas geben müssen, um ihnen zu zeigen, dass hier für sie nichts geht.“
Doch die deutlichen Worte des Übungsleiters fanden offenbar nicht den Weg in die Köpfe der Spieler, denn nach dem Seitenwechsel probierten es die Coburger nicht mehr mit dem siebten Feldspieler – und holten von Minute zu Minute auf. Nach 45 Minuten reagierte Schrädobler das erste Mal auf das sich anbahnende Drama, der Vorsprung war inzwischen auf +4 geschmolzen
Doch die Innstädter kriegten den Zug nicht mehr aufs Gleis, verloren komplett ihre Linie und sahen sich in Minute 57 sogar erstmals in Rückstand. „Sie haben konzentrierter gespielt und ihr Torwart kam auch in der 2. Hälfte“, sagte Schrädobler, der von draußen mitansehen musste, wie ausgerechnet in dieser kritischen Phase zwei Siebenmeter von Lukas Eichinger nicht den Weg ins Tor fanden. „Das kommt dann auch noch dazu.“
Zum Glück streckte Glückgöttin Fortuna dem TSV noch einmal die Hand aus, beim Stande von 31:32 erhielt der Aufsteiger 36 Sekunden vor Toresschluss noch einmal den Ball. Schrädobler „drückte“ den Buzzer – Auszeit. „Weil wir im Rückraum nicht mehr durchkamen, haben wir für Jan Syrinek auf rechts aufgelöst – und er sollte werfen. Entweder zieht er das Foul oder er trifft – oder er trifft nicht.“ Von den drei Möglichkeiten suchte sich der Tscheche die bestmögliche aus: Er traf. Mit der Schlusssirene. 32:32.
Hätte der TSV diesen Punkt nicht geholt, wäre der Abstieg am Samstag besiegelt worden. Rein rechnerisch kann der Aufsteiger den drittletzten Rang, der womöglich den Nicht-Abstieg bedeutet, noch mit zwei Siegen erreichen. „Das wird natürlich schwer, aber es ist nicht unmöglich“, sagt Schrädobler. Denn: Nach dem Auswärtsmatch in zwei Wochen in Bayreuth – da rechnen sich die Innstädter eher weniger aus – empfängt der TSV zuhause zunächst Rimpar II und am finalen Spieltag den TV Erlangen-Bruck. Konkurrent Rimpar hat unterdessen noch die beiden Spitzenteams aus Regensburg und Landshut in heimischer Halle zu Gast – es ist noch alles drin.
Für den TSV Simbach spielten: Tor: Stefan Babisch, Moritz Voll; Feld: Fabian Plaza, Thomas Klampfer, Lukas Eichinger (9/3 Siebenmeter), Matthias Schimpf (5), Jonas Hennersberger (2), Tobias Schimpf (4), Andreas Hillinger (1), Jan Josef (1), Janic Katzhuber (1), Jan Syrinek (4), Bent Voll, Tobias Plaza (1), Fabian Schwibach (4), David Kopp.
Zum Sieg verdammt - Bayernliga: Simbacher Handballer heute gegen Coburger Reserve 14.04.2024
Wenn nicht jetzt, wann dann: Vier Spiele stehen für Aufsteiger TSV Simbach in der Bayernliga noch auf dem Programm und die Luft im Abstiegskampf wird immer dünner. Daher täte ein Sieg am heutigen Samstag dem Team von Trainer Chris Schrädobler wohl, ab 18 Uhr geht’s in der Richard-Findl-Halle gegen den HSC 2000 Coburg II. „Wenn nicht jetzt, wann dann“, hofft der Nachfolger von Sepp Schimpf auf den ersten Heimsieg der Saison, „irgendwann muss es doch mal klappen.“
Und die Chancen stehen vielleicht gar nicht so schlecht, denn die Reserve des Zweitligisten ist auf fremden Parkett nun wahrlich keine Macht. Der aktuell Rangsiebte aus Oberfranken gewann nur drei seiner bisherigen elf Gastspiele in der Fremde – und das nur gegen die Hinterbänkler aus Lohr, Nürnberg und Rimpar. Vielleicht stecken der Mannschaft von Ronny Göhl ja die Kilometer auf dem Asphalt in den Knochen – ein kleiner Pluspunkt für die Innstädter, denn die Gäste aus der Autoversicherungs-Hochburg müssen auf ihrem Weg an den Inn erst einmal fast 400 schlanke Kilometer hinter sich bringen.
Dass dies schlauchen kann, bewies das Hinspiel, das der TSV vor zwei Wochen in Oberfranken bestritt. Eigentlich war die Partie schon früher vorgesehen, doch just an diesem Wochenende im vergangenen Dezember verhinderte zu viel Schnee in Bayern eine sichere Fahrt gen Oberfranken. Vor zwei Wochen nun machte sich der TSV-Tross auf den Weg – und kehrte mit einer 25:32-Niederlage im Gepäck an den Inn zurück. Das Match verlief wie eigentlich immer: Der Aufsteiger begann flott, hielt zunächst gut mit, um dann im 2. Abschnitt wieder den Anschluss zu verlieren. „Dabei waren die nichts mal richtig gut“, sagt Coach Schrädobler, „aber wir waren an dem Tag richtig schlecht“ – vielleicht auch in Folge einer zu langen Autofahrt?
Der Simbacher Übungsleiter erinnert sich dabei an für Bayernliga untypische Begleitumstände, denn beide Mannschaften duellierten sich in der BGS-Halle in Coburg vor 28 Zuschauern. Um 13 Uhr! „Das macht doch keinen Spaß“, sagt Schrädobler, der seinen Gegenüber dann fragte, ob dessen Mannschaft bei Heimspielen immer vor solch’ einer traurigen Kulisse antreten müsse – da musste Göhl leider zustimmen.
Nun, in der Richard-Findl-Halle weht ein anderer Wind, ist die Stimmung trotz der vielen Niederlagen weiter prächtig, die Halle steht stets wie eine Bank hinter den Blau-Gelben. „Wir wollen diesen tollen Fans endlich einen Sieg schenken“, gibt Schrädobler die Richtung fürs Heimspiel vor.
Auf Seiten seines Personals gibt’s im Vergleich zur Vorwoche, als der Aufsteiger beim 31:32 in Waldbüttelbrunn nun zum x. Mal hauchdünn an einem Erfolg vorbeischrammte, zwei Änderungen: Jonas Hennersberger und Andreas Hillinger stehen wieder im Aufgebot und sind bereit, vor allem in der Abwehr die Schotten dicht zu machen. Es wäre so wichtig, eine stabile Defensive und dann vielleicht die ersten Heimpunkte auf der Habenseite. „Aber wenn nicht jetzt, wann“, sagt Trainer Schrädobler.
Nächste Folge der Pechsträhne
Handball-Bayernliga: Aufsteiger Simbach verliert wieder einmal knapp – 31:32 in Waldbüttelbrunn
Von Michael Scherer
Die Geschichte wiederholt sich von Woche zu Woche: Die Bayernliga-Handballer des TSV Simbach halten lange gut mit, dann zieht der jeweilige Gegner Mitte von Hälfte 2 kurz davon, die Aufsteiger kämpfen sich wieder heran, um am Ende wieder hauchdünn zu verlieren. Die x. Folge dieser Pechsträhne spielte am Samstagabend in Waldbüttelbrunn, und dieses Mal verlor der TSV mit 31:32. „Schade, schade“, kommentierte Trainer Chris Schrädobler. Indes: Das zarte Pflänzchen Klassenerhalt ist am Inn noch nicht verwelkt.
Denn: Weil HT München in der 3. Liga derzeit mit einem Lauf besticht, sich immer mehr der Nicht-Abstiegszone nähern, könnte es sein, dass aus der Bayernliga in dieser Saison nur zwei Teams absteigen müssen. Zwar liegen die Innstädter auf einem der beiden Abstiegsplätze, aber Konkurrent Rimpar II ist mit fünf Zählern immer noch in Reichweite – zumal die Reserve der Drittliga-Handballer der Wölfe Würzburg noch in Simbach gastieren
Schrähdobler würde der Klassenerhalt gefallen, denn: „Es macht deutlich mehr Spaß in der Bayernliga als in der Landesliga – das ist ein ganz anderes Niveau und wir können ja mithalten“, sagt der Coach. Und: Die Zuschauer am Inn goutieren trotz der vielen Niederlagen die Leistung der Mannschaft, „da habe ich noch keine einzige negative Stimme gehört und die Zuschauerzahlen gehen ja auch nicht zurück – bei uns in der Halle ist immer was los“.
Viel los war in Waldbüttelbrunn unweit von Würzburg auch in der 1. Halbzeit. Die Gäste beeindruckten die Hausherren mit variablem Tempo-Handball und zeigten sich vor der Kiste eiskalt. Vor allem Lukas Eichinger konnte den Ball immer wieder im gegnerischen Netz versenken – nur leider einmal nicht: Kurz vor dem Pausenpfiff leitete Matthias Schimpf einen Kempa-Trick ein, Eichinger fing den Ball, warf diesen jedoch dem gegnerischen Torwart unabsichtlich an den Kopf. Die Folge: Statt mit einer Zwei-Tore-Führung in die Kabine zu gehen, blieb’s beim 16:15 aus Simbacher Sicht und Eichinger kassierte obendrauf noch eine Zwei-Minuten-Strafe.
Doch die fochte den TSV zu Beginn des 2. Abschnitts nicht an, die Gäste erzielten den ersten Treffer. Jedoch sollten zwei weitere Zeitstrafen die heimische DJK auf die Siegerstraße bringen. Während Fabian Schwibach zwangsweise neue Kräfte sammeln durfte (37:27), zog Waldbüttelbrunn auf zwei Tore davon, als Eichinger draußen auf der Bank Platz nehmen musste (41:53), erhöhten die Unterfranken auf drei Tore Differenz. „Die haben die Überzahl entscheidend genutzt“, sagte TSV-Trainer Schrädobler. Wohl wahr, aber die kecken Aufsteiger ließen sich nicht hängen, glaubten weiter an den (Teil-)Erfolg. Und dieser hätte sich auch mit ein bisschen mehr Spielglück einstellen können. Denn Sekunden vor dem Ende verlief das Match aus Simbacher Sicht wieder einmal nach dem Bonmot des Ex-Bayern-Fußballers Jürgen Wegmann, der mit dem legendären Satz in Erinnerung bleibt: Erst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu.
Drei Sekunden vor Schluss übernimmt Simbach in eigener Abwehr den Ball, der Trainer nimmt eine Auszeit. Und die Mannschaft baldowert als Taktik einen Kempa aus. So gedacht, so gemacht. Matthias Schimpf schmeißt den Ball wohl temperiert – wohlgemerkt vom eigenen Sechsmeter – dem von linksaußen in den Kreis springenden Eichinger in den Wurfarm. Eichinger fängt, wirft, aber der gegnerische Keeper kratzt den Ball auf Höhe des Pfostens noch von der Linie und sichert den Gastgebern den Sieg. „Und haben nach dem Spiel aber viele Waldbüttelbrunner bestätigt, dass sich der Sieg nicht wie ein Sieg anfühlt und dass wir mindestens einen Punkt verdient gehabt hätten“, sagt Schrädobler. Für Lobeshymnen kann sich der Aufsteiger indes nichts kaufen, den ersten „Blumentopf“ – sprich: den ersten Heimsieg – will der TSV am kommenden Samstag gegen Coburg II gewinnen; wenn sich die Geschichte einer nicht enden wollenden Pechsträhne dann nicht erneut wiederholt...
Für den TSV Simbach spielten: Tor: Stefan Babisch, Moritz Voll (1); Feld: Fabian Plaza, Thomas Klampfer, Lukas Eichinger (13/4 Siebenmeter), Matthias Schimpf (3), Tobias Schimpf (3), Jan Josef (6), Janic Katzhuber (1), Jan Syrinek (3), Tobias Plaza, Fabian Schwibach (1), David Kopp.
Nichts zu holen in Coburg
Bayernliga-Handballer des TSV Simbach mit nächster Niederlage - 04.04.2024
Die Bayernliga-Handballer des TSV Simbach haben auch beim HSC 2000 Coburg II eine Niederlage einstecken müssen – die Innstädter mussten sich 25:33 geschlagen geben. So stecken die Simbacher weiterhin fest im Abstiegskampf, doch die Hoffnung bleibt: Noch immer kann man sich, rein rechnerisch, aus eigener Kraft in der Bayernliga halten.
Bereits mittags ging es am Karsamstag für die Simbacher Handballer ins 380 Kilometer entfernte Coburg, wo man mit dem HSC 2000 II einen erwartet schweren Gegner vor die Brust bekam. Nach ersten Minuten Abtasten auf beiden Seiten konnte sich die HSC einen drei-Tore-Vorsprung zum 5:2 erarbeiten.
Um dem entgegenzuwirken, nahm Coach Schrädobler in der 10. Minute das erste Timeout des Spiels. Daraufhin folgte die beste Phase der Simbacher. Mehr Dynamik im Angriffsspiel, eine bessere Chancenverwertung und Ballgewinne in der Defensive veränderten das Spielgeschehen. Tor um Tor konnte erst der Rückstand egalisiert werden, um dann selbst mit 11:8 in der 20. Minute in Führung zu gehen.
Die Coburger sahen sich ebenfalls mit einem Timeout gezwungen, den Spielfluss der Innstädter zu unterbrechen, und auch das zeigte Wirkung. Zwischen Minute 20 und 25 kippte das Spiel erneut. Mehrere Ballverluste auf Seiten des TSV Simbach luden die Coburger zu einfachen Toren ein. Mit fünf Toren in Folge stand es in der 25. Minute 13:11 und zur Halbzeit 14:13 für die HSC 2000 Coburg II.
Die zweite Halbzeit begann wie die Erste – mit einer kurzen Phase des Abtastens. Beide Seiten kamen abwechselnd zum Torerfolg, sodass es in der 37. Minute 18:16 für die Hausherren aus Coburg stand. Das Spiel – ein schneller und offener Schlagabtausch – war bis zu diesem Zeitpunkt ausgeglichen. Beide Seiten profitierten vor allem von der Fehlerhäufigkeit des jeweils anderen Teams.
Ab Minute 39 fand der TSV Simbach jedoch immer weniger Zugriff, sowohl im Angriff als auch in der Abwehr. Aufgrund zweier kurz aufeinanderfolgender Zeitstrafen gegen die Innstädter verlor der TSV nun auch seine Durchschlagskraft im Angriff und konnte mit dem Angriffsspiel der Coburger nicht mehr mithalten. Coach Chris Schrädrobler griff erneut wie in der ersten Halbzeit zur Timeout, um das Coburger Spiel zu unterbrechen und seine Jungs wach zu rütteln, jedoch vergebens.
Die bis dahin enge Partie entglitt dem TSV nun vollständig. In Minute 45 lagen die Innstädter erstmals mit sechs Toren (24:18) zurück, in der 56. Minute mit zehn Toren (32:22). Abgepfiffen wurde das Spiel beim Stand von 33:25. Mit einer erneuten Niederlage steckt der TSV Simbach Handball weiterhin mitten im Abstiegskampf der Bayernliga, kann sich aber immer noch aus eigener Kraft befreien.
Auch 40 Tore reichen nicht. TSV-Handballer scheitern erneut knapp - 25.03.2024
Am Ende war alles wie immer. Jubelende Gäste, enttäuschte Gesichter auf Simbacher Seite. Ein weiteres Mal hatten die Innstädter ein starkes Spiel abgeliefert. Diesmal auch über die vollen 60 Minuten. Ein weiteres Mal fehlte am Ende jedoch der Ertrag.
Dabei hatten die TSV-Herren die Aushängeschilder des Günzburger Handballrepertoires über weite Strecken gut im Griff. Mit einer disziplinierten Rückwärtsbewegung sollte das Tempospiel der Schwaben unter Kontrolle gebracht werden, was zumindest teilweise gelang. Schwächen im Zweikampfverhalten sorgten dennoch für zügige Abschlüsse der Gäste. Auch Topscorer Kilian Weigl konnte bei lediglich zwei Feldtreffern gehalten werden. Elf verwandelte Strafwürfe bei zwölf Versuchen zeugen dennoch von der Klasse des künftigen Drittligaspielers. Drei schwache Minuten hatten die Hausherren im ersten Abschnitt zu verkraften. Aus einer 7:5-Führung wurde in dieser Zeit ein 7:10. Coach Schrädobler reagierte prompt und legte die Grüne Karte. Mit Erfolg. Den Gästen wurde etwas der Wind aus den Segeln genommen, bis zum Pausenstand von 19:20 sahen die zahlreichen Fans ein schnelles ausgeglichenes Spiel auf schönem Bayernliganiveau.
Nach Wiederbeginn gingen die Hausherren wieder in Führung. Jan Josef netzte zum 22:21 ein. Der Rückraum-Shooter lieferte eine bärenstarke Partie ab. Von der Daumenverletzung der vergangenen Wochen war nichts mehr zu sehen. Der VfL Günzburg zeigte sich davon unbeeindruckt, spielte sein simples aber beeindruckend effektives Angriffsspiel gnadenlos weiter und setzte sich zunehmend ab. Simbachs Deckung konnte nie wirklich den Zugriff auf die zweikampfstarken Gäste finden und musste zu allem Überfluss immer öfter in Unterzahl agieren. Das 30:26 durch VfL-Keeper Patrick Bieber hätte die Vorentscheidung sein können. In diesem „High-Scoring-Game“ waren allerdings immer noch 17 Minuten zu spielen. Angepeitscht von den lautstark unterstützenden Zuschauern nahmen die Innstädter, wie schon so oft in dieser Saison, den Kampf zur Aufholjagd an. Das Tempo war weiterhin atemberaubend, beide Abwehrreihen hatten weiterhin kaum Zugriff auf die anstürmenden Angreifer. Die Tore fielen im Sekundentakt, zwei Minuten vor dem Ende gelang mit dem 38:39 von Lukas Eichinger tatsächlich der Anschlusstreffer. Doch mehr war nicht mehr drinnen. Die Gäste leisteten sich gegen die offensive Simbacher Deckung in den finalen Minuten keine Fehler mehr, bauten zweimal ihre Führung wieder auf zwei Tore aus. Beide Male konterte Jan Josef wenige Sekunden später mit seinen Treffern 12 und 13. Michael Jahn machte 14 Sekunden vor Abpfiff den Deckel auf die Partie. Bei drohendem Zeitspiel zu einem schwierigen Wurf gezwungen, landete der Ball zum 42. und letzten Mal im Simbacher Tor.
Und so stehen Simbachs Handballherren auch nach dem zehnten Heimspiel der Saison ohne Sieg in der Richard-Findl-Halle da. 40 erzielte Treffer, eine starke Teamleistung, trotz durchgehend intensivem Tempospiel kein Einbruch in den Schlussminuten. Erneut hat vieles gepasst, lediglich das Ergebnis wollte wie so oft nicht der gezeigten Leistung entsprechen. Die Moral stimmt weiterhin, Aufgeben ist keine Option für die Simbachs Handballer. Am Osterwochenende reisen sie zum Nachholspiel nach Coburg. Gegen die Zweitligareserve des HSC soll Fortuna dann endlich auf Seiten des TSV gezwungen werden.
Für den TSV Simbach spielten:
Tor: Stefan Babisch, Moritz Voll; Feld: Fabian Plaza, Thomas Klampfer, Lukas Eichinger(9/3), Matthias Schimpf(6), Jonas Hennersberger(1), Tobias Schimpf(2), Andreas Hillinger, Jan Josef(13), Janic Katzhuber(1), Jan Syrinek(4), Bent Voll, Tobias Plaza, Fabian Schwibach(3), David Kopp(1)
Simbachs Handballer halten bei 27:32-Niederlage in Lohr 50 Minuten glänzend mit - 19.03.2023
Von Michael Scherer
Und wieder grüßt das Murmeltier: Die Handballer des TSV Simbach haben die 15. Niederlage in der Bayernliga-Saison einstecken müssen, vom Gastspiel beim TSV Lohr kehrte der Neuling mit einer 27:32-Pleite im Gepäck in die Innstadt zurück.
Dabei zeigte der TSV über 50 Minuten eine ansprechende Leistung, in der Crunch-Time fehlten aber wieder einmal die entscheidenden Körner. „Das ist schon bitter“, sagte Coach Chris Schrädobler einen Tag nach der längsten Auswärtsfahrt der Saison ins über 400 Kilometer entfernte Lohr. Doch das Match war für den neuen Trainer schon am Tag danach abgehakt. „Jetzt gilt der volle Fokus auf Günzburg und ich hoffe, dass wir in dieser Woche gut trainieren können, um bestens vorbereitet in dieses Spiel gehen zu können“, sagte Schrädobler.
Dies konnte der Aufsteiger beim Gastspiel in Lohr nicht, den Routinier Andreas Hillinger musste am Samstag kurz vor der Abreise passen, eine Magen-Darm-Infektion verhinderte seinen Bayernliga-Einsatz. Ansonsten trat der TSV nominell in Bestbesetzung in Unterfranken auf die Platte, musste aber schon nach 15 Minuten einen schweren Rückschlag hinnehmen: Tobias Schimpf, der im vergangenen Heimspiel gegen Rothenburg umgeknickt war und unter der Woche nicht trainieren konnte, zeigte seinem Trainer an, dass es keinen Sinn mehr macht.
„Die schnellen seitlichen Bewegungen waren nicht mehr drin“, begründete Schrädobler, warum der Halbrechte die Partie dann nurmehr von der Auswechselbank verfolgen musste – eine Schwächung für die Simbacher, deren Angebot an Rückraum-Spielern leider überschaubar ist.
Dennoch: Nach einem müden Aufgalopp fingen sich die Gäste, hielten in der Abwehr engagiert dagegen und machten vorne die Tore. Beim Stand von 15:14 für die Hausherren ging’s in die Pause, weil deren Spielertrainer Maximilian Schmitt noch in allerletzter Sekunde den Ball in die Maschen werfen konnte. Im Hinspiel hatte Schmitt noch Tempo und Taktik der Lohrer nach Belieben bestimmt, vor heimischen Publikum beließ er es dagegen bei punktuellen Auftritten. „Natürlich denkt und lenkt er das Spiel, aber wir hatten ihn diesmal gut im Griff“, fand TSV-Coach Schrädobler.
Und deshalb mischte der Aufsteiger auch im zweiten Abschnitt zunächst gut mit, sogar sehr gut. Als Jan Josef in Minute 43 die Gäste vom Inn mit 21:20 in Front brachte, reagierte der Lohrer Spielertrainer mit einer Auszeit. Zum Unglück des Aufsteigers fruchteten die Ansagen von Schmitt zügig, denn ab der 48. Minute sah der Aufsteiger eigentlich kein Land mehr. In dieser Phase gelang dem Schrädobler-Team binnen knapp zehn Minuten nur ein einziger Treffer durch Matthias Schimpf – auch weil der eigentliche TSV-Top-Scorer Lukas Eichinger zwei Siebenmeter nicht verwandeln konnte.
„Da kommt dann wieder alles zusammen“, sagte dessen Trainer. Spielentscheidend war unterdessen die fehlende Frische der Simbacher Rückraum-Akteure. „Die Jungs können sich hinten ja nicht ausruhen und vorne müssen wir Druck machen, den Ball schnell spielen, sonst kassieren wir ein Zeitspiel nach dem anderen“, erklärte Schrädobler.
Zupass kam den Hausherren aus Lohr in diesen entscheidenden Momenten jedoch auch, dass Jan Josef immer noch nicht auf seinem höchsten Niveau agieren kann. Seine Verletzung am Daumen der rechten Wurfhand ist immer noch nicht zur Gänze auskuriert, „das hat er immer noch in seinem Kopf“, beschreibt Schrädobler das Dilemma. So ging das tschechische Rückraum-Ass diesmal nur mit zwei eigenen Treffern von der Platte, nicht Jan-Josef-like.
Einsatz, Leidenschaft und Kampfbereitschaft verhalfen den Gästen unterdessen dazu, dass die Niederlage mit nur fünf Toren Unterschied ausfiel, denn Matthias Schimpf und Fabian Schwibach erzielten die finalen Treffer zum 27:32-Endstand aus Sicht des Aufsteigers vom Inn. So liegt der TSV weiter auf dem vorletzten Platz in der Bayernliga-Tabelle, „aufgeben werden wir aber nicht“, schickte Coach Schrädobler schon mal eine Botschaft an die Konkurrenz im Abstiegskampf – jetzt wartet am Samstag der VfL Günzburg, und hoffentlich nicht wieder das Murmeltier.
Für den TSV Simbach spielten: Tor: Stefan Babisch, Moritz Voll; Feld: Lukas Eichinger (8/1 Siebenmeter), Matthias Schimpf (8), Jonas Hennersberger (1), Tobias Schimpf (1), Jan Josef (2), Janic Katzhuber, Jan Syrinek, Bent Voll, Tobias Plaza (1), Fabian Schwibach (7), David Kopp
Abstiegskampf pur in Lohr - 15.03.2024
Die Herren 1 des TSV Simbach Handball gastieren am Samstag in der Handball Bayernliga beim TSV 1846 Lohr am Main. Beide Teams befinden sich in der unteren Tabellenhälfte, Lohr mit 13 Punkten auf Platz 10 und Simbach mit einem Zähler mehr als vor dem vergangenen Spieltag mit 6 Punkten weiterhin auf dem vorletzten Platz.
Der TSV Lohr sieht sich selbst im Abstiegskampf und im Moment ist das Team um den Spielertrainer Maximilian Schmitt nur vier Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt. Insgesamt sieben Spiele haben die Spessarter noch Gelegenheit den Abstiegsrängen fernzubleiben. Davon bestreiten die Gastgeber noch 5 in eigener Halle und gegen Simbach startet ihre Serie von 4 Heimspielen in Folge.
Die Mannschaft vom Main ist ein Bayernliga-Urgestein und bis auf einen Ausrutscher in den vergangenen 10 Jahre eine feste Größe in der Bayernliga. Ihr bisher bestes Gesamtergebnis in diesem Zeitraum war Platz 3, ansonsten rangierte das Team überwiegend stabil im Mittelfeld des bayrischen Handball-Oberhauses. Ausnahme war in der letztjährigen zweigleisigen Bayernliga, da musste das Team in die „Play Down’s“ und konnte mit Platz 10 nur knapp dem Abstieg in der 16er Liga entgehen.
Auch in dieser Spielrunde tut sich der TSV Lohr schwer ins gesicherte Mittelfeld zu kommen. Von allen sechs Spielen in der Rückrunde wurden vier verloren, darunter auch gegen die abstiegsplatzierte SG DJK Rimpar II und am vergangenen Wochenende auch gegen die Aufstiegsaspiranten der SG Regensburg. In den Vorwochen hingegen regnete es wichtige vier Punkte gegen Schlusslicht Nürnberg und die um einen Platz besser platzierten Allacher.
Aus dem Hinspiel in Simbach ist den Gästen noch ein Spieler des Gegners besonders in Erinnerung, der Spielertrainer Maximilian Schmitt. In beeindruckend Weise führte er sein Team nach dem anfänglichen Rückstand in die Erfolgsspur und lies Simbach durch seine Erfahrung und abgezockte Art nicht mehr ziehen. Nahezu aus jeder Situation generierte Schmitt zählbares für sein Team. Auch der 1,96 Meter große Kreisspieler und Abwehrchef Franziskus Gerr hinterließ einen bleibenden Eindruck. Nach seiner Einwechslung in der 15. Spielminute und der Anpassung der Defensive auf eine 6:0-Abwehr erhöhte sich die Fehlerquote bei den Niederbayern spürbar. Zusammen mit dem 42-jährigen Torhüter Tamas Szabo stellt dieses Trio die wichtigsten Figuren im Lohrer Spiel dar.
Der TSV Simbach hat nach dem Remis am vergangenen Wochenende ein seit langem ersehntes Erfolgserlebnis zu verzeichnen. Der Punktgewinn gegen die im Mittelfeld der Tabelle angesiedelten Rothenburger unter dem neuen Headcoach Chris Schrädobler schürt die Hoffnung auf weitere Zähler, um in den verbleibenden acht Partien noch das rettende Nichtabstiegsufer zu erreichen. Zudem war es der erste Punkt in heimischer Halle in dieser Saison. Aber es bleibt aktuell noch die Distanz von 6 Punkten zu überwinden, um Rimpar II und Erlangen III auf die Abstiegsränge zu verweisen. Eine Mega-Herausforderung in Anbetracht der noch kommenden Gegner aber das Schrädobler-Team ist intakt und hieß zu beweisen, dass es auch wieder gewinnen kann. Das Gebot der Stunde gegen Lohr wird sein einen kühlen Kopf zu behalten, die eigene Fehlerquote gering, das Tempo zu dosieren und Moral wie Kampfgeist wie gewohnt über 60 Minuten auf die Platte zu bringen.
Spielbeginn ist am Samstag den 16. März um 19:30 Uhr in der Spessarttorhalle in Lohr. In der Simbacher Richard-Findl-Halle finden am Sonntag den 17. März die Spiele der männlichen C-Jugend um 14:45 Uhr gegen den TSV Ismaning II sowie die Partie der Damen II um 16:30 Uhr gegen den TSV Schleißheim II statt.
Neuer Cheftrainer, erster Heimpunkt nach einer langen Durststrecke - 12.03.2024
Die Handballer des TSV Simbach haben im Abstiegskampf der Bayernliga ein Signal gesendet und am Samstagabend den ersten Zähler (!) vor den eigenen Fans geholt, 26:26 hieß es am Ende nach überaus spannenden 60 Minuten gegen den TSV Rothenburg. Der neue Coach konnte letztlich gut mit dem Ergebnis leben: „Wir sind sehr zufrieden“, sagte Chris Schrädobler nach einem Match, in dem sich sein Team lange auf der Siegerstraße bewegte, dem jedoch zehn Sekunden vor Abpfiff durch einen eher glücklichen Siebenmeter noch der Treffer zum Remis gelang.
Nach intensiven Gesprächen in der Vorwoche hatten sich alle Beteiligten im Verein darauf geeinigt, mit Schrädobler anstelle von Trainer Josef Schimpf die verbleibenden neun Partien anzugehen. „Zum Glück gibt’s bei uns eine gemeinsame, harmonische Denkweise“, sagte der neue Trainer zum Stabwechsel, „alle waren sich einig, dass wir einen Impuls setzen müssen - und da es für uns nicht viele andere Möglichkeiten gibt, war der Trainer-Wechsel das einzig mögliche Mittel.“ Diesem Schritt stimmte nach den Worten von Schrädobler auch der scheidende Übungsleiter voll und ganz zu. Schimpf verfolgte das Geschehen so erstmals seit langer Zeit wieder von der Tribüne, hegte darüber aber keinen Groll.
Derweil motivierte sein Nachfolger vor dem Duell gegen die Mittelfranken seine Mannen in der Kabine mit einer vergleichsweise einfachen Botschaft: „Einfach mal wieder mit Spaß an die Sache Handball herangehen.“
Und diese Botschaft fruchtete zunächst. Mit einer starken Abwehr-Leistung zeigte der TSV, wer Herr im Hause ist. Nach zehn Minuten lag das Schrädobler-Team mit zwei, nach 20 Minuten gar mit vier Treffern vorne - mit dieser Differenz ging’s auch in die Pause.
Und nach dem Wechsel knüpften die Innstädter an die Leistung der ersten 30 Minuten an, konnten die Gäste zwar nicht abschütteln, doch die Gastgeber lagen bis zur 50. Minuten stets in Front. Als Matthias Schimpf neun Minuten vor Toresschluss zum 22:19 einnetzte, glaubten einige der 350 Fans in der Richard-Findl-Halle schon an den ersten (!) Heim-Sieg dieser schon längeren Spielrunde. Doch Handballer-Kenner wissen: In der Crunch-Time sind drei Tore Vorsprung ein Nichts. Und aus dem Nichts stellten die Gäste das Spiel auf den Kopf, gingen mit vier Toren binnen drei Zeigerumdrehungen erstmalig in Front. Schrädobler reagierte prompt, nahm die Auszeit und sortierte neu. Aber warum dieser plötzliche Leistungsabfall? Der neue Trainer hatte da eine Antwort parat: „Wir haben eben keinen breiten Kader wie viele andere Mannschaften in dieser Liga. Und wenn die Kräfte beim Stamm-Personal schwinden, wird’s eng.“
Auch gegen Rothenburg. Aber die Hausherren wollten sich bei der Schrädobler-Premiere nicht ganz die Butter von der Breze nehmen lassen - und sie kämpften. Die Rothenburger legten vor, die Gastgeber nach. 40 Sekunden vor Schluss musste der an diesem Abend formidabel agierende Matthias Schimpf beim Stand von 25:25 mit einer Zwei-Minuten-Strafe von der Platte, der TSV-Kahn schien wieder einmal zu sinken, zumal der gegnerische Top-Scorer Szrgyan Ilicsin (9 Tore) mit einem verwandelten Siebenmeter zum 25:26 die Gastgeber enorm unter Zugzwang brachte.
Doch Fortuna war den Blau-Gelben an diesem Abend hold: Weil sich Gäste-Akteur Dennis Orf gleich zweimal taktisch tölpelhaft Fabian Schwibach in den Weg stellte, als der TSV-Kapitän den Ball aus dem Kreis holen wollte, um einen Freiwurf auszuführen, gab’s die Doppel-Strafe für den TSV Rottenburg: Rot für Orf, Siebenmeter für Simbach. Und diese Chance ließ sich Lukas Eichinger nicht nehmen, verwandelte sicher und souverän zum Endergebnis von 26:26. „Da hatten wir Glück“, kommentierte Coach Schrädobler diese Szene, der ob dieses Geschenks von einem letztlich glücklichen Punktgewinn sprach - „auch wenn wir übers ganze Spiel gesehen leider einen Punkt verloren haben“.
Macht aber nix, „wir werden uns nicht aufgeben und bis zum Schluss kämpfen“, sagte der Cheftrainer des Aufsteigers, der weiter an den Klassenerhalt glaubt. Auch wenn in dem Match gegen die Mittelfranken Rückraum-Ass Jan Josef erneut einen Schlag auf den maladen Daumen seiner rechten Wurfhand erhalten hatte. „Der Daumen ist wieder dick, aber Jan wird nächste Woche wieder auflaufen“, ist sich Schrädobler sicher - da geht’s übrigens für den TSV ins 430 Kilometer entfernte Lohr. „Die Stimmung in unserer Truppe ist gut, die Moral stimmt“ - vielleicht verhilft den Innstädtern dort ja der neue Impuls von draußen zu einem doppelten Punktgewinn nach langer Zeit.
Neuer Impuls mit neuem Headcoach bei Simbach - 08.03.2024
TSV 2000 Rothenburg heißt der nächste Gegner des TSV Simbach in der Handball Bayernliga. In heimischer Halle steht man dem aktuell im Mittelfeld auf Platz 8 stehenden Ligarivalen am Wochenende gegenüber. An der Tabellensituation des Aufsteigers hat sich indes nichts geändert, Simbach blickt vom vorletzten Platz 13, mit seit langem festgenagelten 5 Positivpunkten, unaufhörlich Richtung Nichtabstiegsplätze.
Am vergangenen Wochenende gelang den Rothenburgern ein großer Coup. Sie bezwangen, die nach wie vor aufstiegsambitionierten Adler aus Regensburg, zuhause am Ende deutlich mit 28:23. Einen Spieltag vorher mussten sich die Tauberstädter noch dem Tabellennachbarn aus Allach, auch deutlich, geschlagen geben.
Mit Rothenburg steht Simbach einem Team gegenüber, das bereits auf ein Jahr mehr Bayernligaerfahrung in Folge zurückblicken kann. Nach dem letzten Aufstieg 2022 in die bayrische Königsklasse haben die Tauberstädter in der vergangenen Spielrunde, in der zweigeteilten Bayernliga, die Play Off’s erreicht und sind im Mittelfeld der besten 8 Team gelandet.
Das Team um Trainer Bernd Becker scheint sich in der Mittelfeldrolle auch in dieser Spielrunde gefunden zu haben. Der fünfmalige Doppelpunktgewinn, das Remis und noch ein ausstehendes Match aus der Vorrunde sowie drei Siege und zwei Niederlagen in der Rückrunde spiegeln den Tabellenstatus und es ist ein Positivtrend erkennbar.
Besonders zu beachten sind die erfahrenen Leistungsträger der Gäste. Regisseur bei TSV 2000 Rothenburg ist Niko Stojanov, Dennis Orf organisiert nach seinem erfolgreichen Comeback die Defensive und der ebenfalls mit Saisonbeginn zurückgekehrte Torhüter Arnold Kiss zeigt überwiegend sehr gute Leistungen. Toptorschütze der Tauberstädter ist Anton Ehringer (Platz 9) der wie Lukas Eichinger (Platz 5) aus Simbach unter den Top 10 der Liga rangiert.
Den Innstädtern ist das Hinspiel gegen die Mittelfranken noch gut im Gedächtnis. Es war der zweite Sieg in dieser Saison und entsprechend wurde der Auswärtserfolg gefeiert. Auch noch gut im Gedächtnis ist die teils ruppige Spielweise der kommenden Simbacher Gäste, insbesondere der blutige KO-Schlag in Rugby-Manier von Patrick Schneider an dem Simbacher Spieler Matthias Schimpf, dem fünf Minuten vor Spielende, ob der drohende Heimpleite, vermutlich die Nerven versagten.
Getreu dem Motto, was einmal funktioniert hat, geht auch ein zweites Mal, wird der TSV Simbach um Kapitän Fabian Schwibach in dieses Spiel gehen. Der Hinspielerfolg und die Kenntnis um die Spielweise des Gegners könnte der Schlüssel zum Erfolg auch in heimischer Halle sein. Zudem steht bei Simbach ein neuer Headcoach an der Seitenlinie. Der Ehemalige Co-Trainer Chris Schrädobler hat in dieser Woche hauptamtlich die Trainerposition übernommen. Nach mehreren Gesprächen zwischen Josef Schimpf, Manager Julian Henzel und Teile der Mannschaft ist einvernehmlich entschieden worden durch diese Maßnahmen einen neuen Impuls gegen den drohenden Abstieg in den verbleibenden 9 Spielen setzten zu wollen. Die allseitige Zustimmung diesen Schritt zu versuchen, wurde in gesunder Vereinsmanier und ohne Befindlichkeiten dem unnachgiebigen Vorhaben Nichtabstieg unterstellt.
Spielbeginn ist am Samstag den 9. März um 18 Uhr in der Richard-Findl-Halle. Der Spieltag startet jedoch bereits um 9 Uhr mit jeweils 5 Spielen der weiblichen und anschließend der männlichen E-Jugend. Vor dem Spiel der Herren 1, um 16 Uhr, bestreiten die Simbacher Damen 1 in der Bayernliga ihre Partie gegen den TSV Haunstetten II.
Am Sonntag den 10. März stehen sich um 13 Uhr die Mannschaften der männlichen D-Jugend aus Simbach und Vilsbiburg gegenüber, im Anschluss beendet die weibliche B-Jugend das Handball-Wochenende gegen den TuS Prien mit Spielbeginn um 14:45 Uhr.
Niederbayern-Derby in der Handball-Bayernliga - 02.03.2024
Die Bayernliga-Handballer des TSV Simbach bestreiten ihr nächstes "Endspiel" beim aktuell drittplatzierten TG Landshut. Die Isar-Städter sind mit nur einem Punkt weniger als der Erst- und Zweitplatzierte auf Tuchfühlung mit der Tabellenspitze und voll im Aufstiegsrennen. Simbach geht als Vorletzter in diese Partie, womit die Favoritenfrage, 9 Chancen vor Ende der Saison, klar geregelt ist.
Das Team um Trainer Kay Hoffmann hat nach Jahreswechsel ausschließlich Siege zu verzeichnen. Einer der wohl wichtigsten im Kampf um den gewünschten Spitzenplatz der Liga war der 26:23 Erfolg gegen die Adler aus Regensburg am vergangenen Wochenende.
Mit einem Spiel weniger als Bayreuth auf Platz 1 und sogar 2 Spielen weniger als die Regensburger Adler auf Platz 2 stehen die Mannen aus der Regierungsstadt Niederbayern auf bester Position im diesjährigen Aufstiegsrennen ein gehöriges Wort mitzureden.
Garanten für die jüngsten 2 Punkte auf der Rot-Weißen Habenseite waren wie so oft Paul Saborowski (#19) und Severin Henrich (#9) aus dem Rückraum sowie der aktuell zweitplatzierte der Torschützenliste Matthias Müller (#13). Zudem ein Defensiv-Bollwerk mit imponierend engagierten Charakter.
Simbach hingegen steckt im Tabellenkeller fest und hat mir der Heimniederlage am vergangenen Wochenende gegen den Mitabstiegskandidaten HC Erlangen III eine weitere Gelegenheit liegenlassen Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Inzwischen trennen die Innstädter 4 Punkte vom nominell rettenden Ufer.
Das Hinspiel-Derby der beiden Niederbayrischen Teams in eigener Halle haben die Innstädter nur denkbar knapp mit 35:36 verloren. Nach einer grandiosen 14 Tore-Leistung von Jan Josef aus dem Simbacher Kader war es dennoch wieder Matthias Müller vom TG Landshut der eine Minute vor Spielende den entscheidenden Treffer zum Sieg für die Gäste verwandelte.
Die Mannschaft um Headcoach Josef Schimpf und Co Chris Schrädobler wird in Landshut das berühmte Kaninchen aus dem Hut zaubern müssen, um gegen die Bärenstarken Mipa-Schützlinge Paroli bieten zu können. Die Chance auf Zählbares ist für den TSV zwar gering aber die Kenntnis um den Gegner hoch und mindestens ebenso die ungebrochene Leidenschaft für den Klassenerhalt.
Spielbeginn des Niederbayern-Derbys an der Sandnerstraße in Landshut ist am Samstag den 2. März um 20 Uhr. Ebenfalls am Samstag findet in der heimischen Richard-Findl-Halle ab 10 Uhr der Spieltag der Minis statt. Am Sonntag den 3. März empfängt die männliche C-Jugend in der Bezirksoberliga zuhause den TSV Schleißheim, sowie um 16:30 Uhr die Damen II in der Bezirksliga die Spielvereinigung Altenerding II.
Diese Niederlage schmerzt - 27.02.2024
Handball-Bayernliga: TSV Simbach kann auch gegen Abstiegskonkurrent HC Erlangen III nicht gewinnen
Von Michael Scherer
Die Luft wird immer dünner: Nach der 35:41-Niederlage gegen den Abstiegskonkurrenten HC Erlangen III verharren die Handballer des TSV Simbach weiter auf dem vorletzten Tabellenplatz in der Handball-Bayernliga. Aber: „Wir haben den Mut noch nicht verloren“, sagt TSV-Trainer Sepp Schimpf nach der 13. Niederlage im 16. Bayernliga-Match dieser Saison.
Der Aufsteiger probierte alles, selbst der am Daumen seiner Wurfhand verletzte Jan Josef stellte sich in den Dienst seines Teams und stand in der Start-Formation. „Er ist aber noch nicht so weit, schon nach zehn Minuten haben wir gemerkt, das es nix bringt“, bilanzierte der Coach. Die Folge: Der Tscheche nahm wieder auf der Ersatzbank Platz und kam nur noch sporadisch im zweiten Abschnitt auf die Platte.
Neben Josef hatten auch der am Knie verletzte Fabian Schwibach und der malade Matthias Schimpf die Sporttasche gepackt. Der Kapitän mühte sich durch die 60 Minuten, „nach zehn Minuten war er aber schon fix und fertig“, sagt Schimpf. Und sein jüngerer Sohn, der Spielmacher, musste ob der körperlichen Schwäche durch einen Infekt, immer wieder Pausen einlegen – auch noch am Tag danach spürte er noch deutlich die Anstrengungen eines Bayernliga-Spiels. Neben den drei Genannten verhindern bei David Kopp anhaltende Knie-Schmerzen die volle Leistungskraft. Und durch diese Aspekte fehlten dem Aufsteiger vom Inn gegen einen konditionell starken Gegner einfach die Mittel, vor allem in der Defensive.
„Wir waren in der Abwehr zu schlecht“, brachte es der Trainer auf den Punkt Zunächst probierten es die Gastgeber in Hälfte 1 mit einer 5:1-Formation, nach der Pause mit einer 6:0-Deckung. Doch es fruchtete nicht. Nach ausgeglichenem Beginn gingen die Mittelfranken, die zweite Reserve des Bundesliga-Teams aus Erlangen, kurz vor der Halbzeit entscheidend in Führung, nach dem Wechsel bauten sie den Vorsprung bis auf sechs Tore aus.
Und sie nutzen jede Unpässlichkeit der Simbacher Angreifer zu einem schnellen Konter, einfachen Treffern. „Das war eine junge, dynamische Mannschaft mit enorm viel Tempo“, lobte der Simbacher Übungsleiter die Qualitäten des Gegners – und die Erlanger hielten ihrer Gastgeber immer auf eine Distanz von fünf, sechs Toren. Grund dafür vor allem: „Wir waren in der Abwehr zu langsam auf den Füßen“, analysierte der Trainer. Und so konnten auch die beiden TSV-Torhüter Stefan Babisch und Moritz Voll mit ihren Paraden das Blatt nicht wenden. „Was sollen die beiden machen, wenn sie von ihren Vorderleuten im Stich gelassen werden?“ So hieß es nach 60 Minuten nur 41:35, da Jan Syrinek mit zwei Toren in der 59. Minute das Ergebnis noch kosmetisch verschönerte.
„Wir werfen zu Hause 35 Tore, das müsste eigentlich für einen Sieg reichen“, sagt Trainer Schimpf, „aber natürlich nicht, wenn du 41 bekommst.“„Wir werden uns jedoch nicht hängen lassen“, sagt der Coach, der in den kommenden Wochen die Physis seiner Akteure verbessern will, denn „wir müssen konditionell zulegen“. Natürlich kämpft der Aufsteiger auch mit strukturellen Problemen, denn unter der Woche ist ein zielführendes Training ob verschiedener Gründe nicht immer möglich. „Das haben wir schon vor der Saison gewusst – und es ist auch keine Entschuldigung, aber das Niveau in der Bayernliga ist einfach anspruchsvoller – und dann reicht’s am Wochenende einfach nicht.“
Schimpf und die Seinen werden indes nicht verzweifeln, „nächste Woche geht’s nach Landshut und vielleicht kommen noch Gegner zu uns, die uns vielleicht unterschätzen“, hofft der Simbacher Trainer – aber die Luft wird immer dünner.
Für den TSV Simbach spielten: Tor: Stefan Babisch, Moritz Voll; Feld: Lukas Eichinger (12/2 Siebenmeter), Matthias Schimpf (2), Jonas Hennersberger (3), Tobias Schimpf (4), Jan Josef (1), Jan Syrinek (3), Tobias Plaza (5), Fabian Schwibach (4) und David Kopp (1)
Abstiegskampf pur in Simbach 24.02.2024
Handball-Bayernliga: TSV erwartet heute Abend den Drittletzten HC Erlangen III – Personelle Fragezeichen
Die Zeit ist reif: Die Bayernliga-Handballer des TSV Simbach wollen am Samstagabend endlich den ersten Heimsieg der neuen Saison erringen. Gegner des Aufsteigers ist die zweite Reserve des Bundesligisten HC Erlangen, die in fremden Hallen bisher immer leer ausging jedoch mit zwei Zählern mehr als der TSV auf dem drittletzten Platz in der Bayernliga-Tabelle rangiert – und sich damit weiter wie der TSV in Abstiegsnöten befindet.
Doch die Vorzeichen am Inn sind für Abstiegskampf pur am Samstagabend beschaulich: Ohne sechs Stammkräfte musste die Truppe von Cheftrainer Sepp Schimpf beim jüngsten Auswärtsmatch in Erlangen-Bruck zu Werke gehen – und stand bei der klaren 23:36-Niederlage letztlich auf verlorenem Posten. Am schwersten wog in Mittelfranken der Ausfall von Jan Josef, der sich vor dem vergangenen Heim-Spieltag am Daumen seiner Wurfhand im Training schwer verletzt hatte. Ohne das tschechische Rückraum-Ass fehlt dem Aufsteiger Wucht und Dynamik, die nur durch eine starke Mannschaftsleistung zu kompensieren ist.
Ob Jan Josef gegen den Abstiegs-Kandidaten auflaufen kann, wird sich vielleicht erst kurzfristig entscheiden. „Jan muss selbst wissen, ob er fit ist und uns helfen kann“, sagt Coach Schimpf. Ebenso offen ist noch der Einsatz von Fabian Schwibach. Dem Kapitän und Kreisläufer lädierten bei der jüngsten Heimniederlage gegen Tabellenführer Regensburg (25:28) gleich zwei Kontrahenten das Knie, in Erlangen verhinderte ein Bluterguss am Gelenk einen Einsatz. Weil auch der reaktivierte Andreas Hillinger aus beruflichen Gründen passen musste, fehlten dem Trainer-Team am Kreis die Alternativen. Aber: „Fabi ist einer, der auf die Zähne beißt“, sagt Sepp Schimpf. Will heißen: Sollte Schwibach die Möglichkeit sehen, seine Mannschaft zu unterstützen, wird er seinem Team helfen.
Dagegen werden der grippegeschwächte Matthias Schimpf und die jüngst beruflich eingespannten David Kopp und Thomas Klampfer wieder zum TSV-Kader gehören und versuchen, im achten Heimspiel endlich endlich die ersten Punkte in der Richard-Findl-Halle zu behalten. „Irgendwann muss es ja mal klappen“, sagt der Trainer.
Der Gegner reist mit der Empfehlung eines Erfolgs gegen den HSC 2000 Coburg II an. Dabei setzte der HC mit Tobias Buck, Lucca Bialowas oder Leonhard Engelhardt auch Spieler aus ihrer ersten Reserve ein, die in der 3. Liga im Mittelfeld keine Abstiegssorgen umtreiben. So will der Bundesligist unbedingt vermeiden, dass die junge Mannschaft des neuen Trainers Ralf Mück aus der Bayernliga absteigt. Im Hinspiel bediente sich der HC daher der Dienste von Ex-Nationalspieler Johannes Sellin, der gegen die Niederbayern mit neun Toren entscheidend zum 37:33-Sieg beitrug. In der Torjäger-Statistik der Liga taucht der 33-Jährige unterdessen nicht auf, seine Einsätze in der Bayernliga sind sporadisch.
Weil Sellin Trainer der Drittliga-Truppe ist, die am Samstagabend bei den Wölfen in Würzburg gastiert, dürfte die Wahrscheinlichkeit gering sein, dass der Handball-Europameister von 2016 in der Richard-Findl-Halle ins Netz trifft. Bester Werfer des HCE III ist unterdessen Marc Kokott −mit 55 Treffern in 13 Spielen, macht im Schnitt 4,23 pro Partie. Kokott taucht darüber hinaus in der Sieben-Meter-Statistik auf Platz 3 auf. 33 Mal traf er bei 45 Versuchen, eine Quote von etwas mehr als 75 Prozent.
Zu den herausragenden Spielern der Mittelfranken zählt auch immer wieder Torwart Leo Marterstock, der auch zum Kader der Drittliga-Mannschaft zählt, der jungen Bayernliga-Mannschaft jedoch immer wieder Stabilität mit seinen Paraden verleiht.
Über die Qualitäten des Gegners will man im Simbacher Lager indes nicht allzu viele Worte verlieren. „Wir müssen uns auf unsere Stärke konzentrieren“, sagt denn auch Trainer Schimpf, der am Samstag auch auf einen Ruck durch das Publikum hofft. Die Fans als „siebter Mann“ – der TSV will jedenfalls alles dafür geben, dass der Funke schnell auf die Tribüne überspringt. Und im Lager des TSV herrscht durchaus Optimismus fürs Duell am Samstagabend – und in Sachen Klassenerhalt: „Es ist in Sachen Abstiegskampf noch nichts verloren, ich bin absolut optimistisch“, sagt denn auch der 38-jährige Andreas Hillinger. „Wir haben alles selber in unserer Hand“ – die Zeit ist reif.
Mammutaufgabe in Mittelfranken - 16.02.2024
Die Handballer des TSV Simbach reisen zum nächsten Spiel in der Bayernliga nach Mittelfranken und werden dort vom TV1861 Erlangen-Bruck empfangen. Der Gastgeber befinden sich aktuell im Mittelfeld der oberen Tabellenhälfte auf Platz 4. Die Innstädter sind weiterhin auf dem vorletzten Rang 13 verortet und müssen auf ihren Leistungsträger Jan Josef verletzungsbedingt verzichten.
Das „Brucker“ Team aus dem Stadtteil von Erlangen ist seit letzter Woche wieder in der Erfolgsspur. Mit dem Auswärtssieg beim TSV Lohr haben die Mannen um Kapitän Jan Carlos Völcker (#9) in der Rückrunde bereits 4 von 6 mögliche Punkte erspielt. Lediglich beim TG Landshut war zum Jahresauftakt nichts zu holen.
Der TV1861 Erlangen-Bruck um Trainer Ben Ljevar ist ein etabliertes Gesicht in Bayerns höchster Spielklasse. Nach dem einjährigen Ausflug in die 3. Liga sind sie seit der Meisterschaftsrunde 2019/20 wieder fester Bestandteil der bayrischen Königsklasse, zu Beginn im Mittelfeld und in der geteilten Liga der vergangenen Jahre jeweils höchstplatzierter in den Play-Down Runden, so auch vergangene Saison.
Jonas Poser (#7) führt die mannschaftsinterne Torschützenliste an, in der Gesamttorschützenliste der Liga bedeutet das aktuell Rang 3 mit 111 Treffern und damit knapp 25% aller Tore des TV1861 Erlangen-Bruck. Gefolgt von Lorenz Maidl und 2 weiteren Akteuren befinden sich die 4 „Scorer“ unter den Top 20 der Liga.
Die jüngsten Erfolge der „Brucker“ sind nicht zuletzt nur auf die Aufstockung des Kaders zurückzuführen, jedoch hat sowohl die Neuverpflichtung über die Winterpause von Kreisläufer Moritz Knück (#32), gewechselt vom TV Oeffinger aus der Württembergliga, und auch die Rückkehr von Abwehrchef Steffen Banik (#22), die personellen Möglichkeiten, insbesondere in der Defensive, für Coach Ljevar noch einmal verbessert.
Für Simbach wird diese Partie aus zweierlei Hinsicht eine Mammutaufgabe. Zum einen empfängt die Niederbayern eine gut eingespielte und kampfbereite Mannschaft, die zu den Top-Teams der Liga zählt. Zum zweiten ist für Headcoach Josef Schimpf und Co Chris Schrädobler das Fehlen von Goalgetter Jan Josef ein massiver Einschnitt in der Simbacher Offensive, den es zu ersetzten gilt.
Dennoch, das Team um Kapitän Fabian Schwibach hat trotz der Niederlage am vergangenen Wochenende, bei vorwurfsfreier Leistung gegen den aktuellen Ligaprimus aus Regensburg, geliefert und gezeigt, dass auch das Fehlen eines Leistungsträgers im TSV-Kader kein Thema im Kampf um den Klassenerhalt ist. Mit diesem Saisonziel im Gepäck und insgesamt noch 10 ausstehenden Partien in dieser Meisterschaftsrunde werden die Favoriten aus Erlangen-Bruck mehr als gefordert sein ihre Qualitäten erneut unter Beweis zu stellen. Spielbeginn ist am Samstag den 17. Februar um 20 Uhr in der Sporthalle am Europakanal in Erlangen.
„Wir glauben noch an uns“ - 14.02.2024
Handball-Bayernliga: TSV Simbach bietet Tabellenführer Regensburg ohne Top-Spieler Jan Josef die Stirn
Von Michael Scherer
Schock am Freitag, gute Nachrichten am Samstag: Nach der schweren Verletzung von Top-Torjäger Jan Josef haben die Handballer des TSV Simbach zwar ihr Heimspiel gegen die SG Regensburg mit 25:28 verloren, bei der Niederlage zeigte das Team von Trainer Sepp Schimpf aber eine bravouröse Leistung und bot dem Tabellenführer fast bis zum Ende die Stirn. Daher klingt eine Aussage von Routinier Andreas Hillinger bei noch zwölfausstehenden Partien auch nicht nach Durchhalteparole: „Wir glauben noch an uns“, sagte der reaktivierte 37-Jährige, „wir können den Abstieg noch aus eigener Kraft verhindern.“
Natürlich ist das für den Aufsteiger vom Inn eine Herkulesaufgabe, denn am Freitagabend passierte Schlimmes: Jan Josef, vor dem Match gegen die Oberpfälzer der beste Schütze des TSV, verletzte sich im Training bei einem Wurf am Daumen der rechten Hand. Die Diagnose: Endgelenk ausgekugelt – der Tscheche wird den Seinen in den kommenden Wochen fehlen.
So selbstredend auch am Samstagabend, als die Schimpf-Truppe den Coup aus dem Hinspiel (28:28) wiederholen wollte. Und zwar mit neuer, alter Qualität in der Abwehr: Andreas Hillinger. Der bald 38-jährige Haudegen hatte zwar nach dem Bayernliga-Aufstieg die Handball-Schuhe tief nach hinten in den Schrank gestellt, doch ob der misslichen personellen Lage kramte Hillinger die Stiefel wieder nach vorne und in die Sporttasche. „Ich bin ein alter Mann und genieße daher das Privileg, nur einmal die Woche trainieren zu müssen“, sagte Hillinger, der sich vor zwei Wochen bereiterklärte, dem TSV bis zum Saisonende in der Not zu helfen. „So weit es beruflich geht“, lautet da die einzige Vorgabe, und die Anforderungen seiner Arbeitsstelle lassen nicht an jedem der kommenden Wochenenden Bayernliga-Handball zu.
Beim Spiel gegen die „Adler“ aus Regensburg stand Hillinger so auf der Platte. In Hälfte 2 durchgängig im Wechsel mit Kapitän Fabian Schwibach, jedoch nur in der Abwehr. Im ersten Abschnitt hatten die Gastgeber nach gutem Beginn etwas den Faden verloren, die Gäste zogen bis zur 20. Minute zunächst auf fünf, bis zur Halbzeit auf sechs Tore weg (10:16). Im Hinspiel hatten die Innstädter die Domstädter mit einer komplett offensiven Deckung überrascht, „am Samstag hat das nicht ganz so gut funktioniert“, musste Co-Trainer Chris Schrädobler eingestehen.
Doch vom Pausen-Rückstand ließen sich Eichinger & Co., der Josefs Part auf halblinks übernahm, nicht beirren.
Peu à peu kämpfte sich der Aufsteiger heran und sah sieben Minuten vor Abpfiff sogar wieder Land in Sicht – Tobias Schimpf hatte da zum 24:26 eingenetzt. „In Halbzeit 2 haben wir mit Andi auf eine 6:0-Abwehr umgestellt“, erklärte Schrädobler, „und er hat da Stimmung reingebracht.“ Doch leider konnte der TSV das Momentum nicht bis zum Abpfiff nutzen, der Tabellenführer fuhr durch Johannes Simbeck die Krallen aus und setzte sich entscheidend auf vier Treffer ab, das letzte Tor durch Lukas Eichinger zum 25:28 war nur mehr Ergebniskosmetik. Dennoch: „Die Leistung stimmt“, sagte Aushilfs-Abwehrchef Andreas Hillinger, „darauf können wir aufbauen. Es ist in Sachen Abstiegskampf noch nichts verloren, ich bin absolut optimistisch.“
Wohl wahr: Nach dem schweren Auswärtsmatch am kommenden Samstag beim TV Erlangen-Bruck gastiert in der Woche danach der HC Erlangen III am Inn, ie unmittelbar vor dem TSV platzierte zweite Reserve des Bundesligisten aus Erlangen. „Da haben wir unser Glück selber in der Hand“, sagte Hillinger.
Apropos Glück & Leid: Am Samstagabend unmittelbar nach seinem Comeback und auch tags darauf merkte der 37-Jährige noch nichts von der vorherigen Belastung. Doch am Montag stellte sich die Pein ein: „Heute spüre ich die Schmerzen“ – aufgeben ist für ihn und die TSV-Handballer indes keine Option in dieser Bayernliga-Saison.
Für den TSV Simbach spielten: Tor: Stefan Babisch, Moritz Voll; Feld: Thomas Klampfer, Lukas Eichinger (9/2), Matthias Schimpf (2), Mark Bäumler, Jonas Hennersberger (1), Tobias Schimpf (3), Janic Katzhuber, Jan Syrinek (3), Tobias Plaza, Fabian Schwibach (6), David Kopp
Deja vu erwünscht! - 09.02.2024
In der Handball Bayernliga empfängt der TSV Simbach am Samstag die Regensburger Adler. Die Spielgemeinschaft aus der Domstadt belegt aktuell Platz 2 des Liga-Rankings. Die Innstädter wurden am vergangenen Wochenende, durch den Überraschungserfolg der dritten Garde des HC Erlangen, um einen weiteren Platz Richtung Tabellenende auf den vorletzten Platz 13 verortet.
Mit der SG Regensburg kommt ein heißer Titelanwärter an den Inn. Mit bisher lediglich zwei Niederlagen und einem Remis haben sich die Mannen um den ehemaligen Chef-Trainer Kai Uwe Pekrul in die Spitzenplätze dieser Meisterschaftsrunde gespielt. Kein Team der Liga hat bisher weniger Niederlagen einstecken müssen. Eine davon aber beim derzeitigen Ligaprimus HaSpo Bayreuth, jedoch hat der Spitzenreiter zwei Begegnungen mehr als die Adler.
Wirklich erstaunlich ist im Rückblick das einzige Unentschieden von Regensburg in dieser Saison. In heimischer Halle konnte sich das Team um ihren Spielmacher Bastian Simbeck in der dritten Partie nach Ligastart nicht souverän gegen den TSV Simbach durchsetzen und sahen bis zur letzten Spielminute sogar einer drohenden Niederlage, mit über langen Strecken fünf bis sechs Toren Rückstand, entgegen.
Weit weniger erstaunlich sind die korrigierten Ambitionen des kommenden TSV-Gegners. Anfänglich gaben die SG’ler noch als Saisonziel den Ligaerhalt, insbesondre aufgrund der vielen neuen Gesichter im Team, aus. Inzwischen haben die Oberpfälzer die Tabellenführung fest im Visier und damit nach der 6. Bayernligasaison in Folge sowie der letztjährigen Viezeplatzierung auch den Sprung in die 3. Liga des deutschen Handballs.
Neben Tom Wuka sorgen im Team vor allem die Gebrüder Simbeck für Zählbares. Johannes Simbeck (#76) rangiert dicht hinter Matthias Müller vom TG Landshut auf dem zweiten Platz in der Torschützenrangliste. Felix Schmidl (#16) ist der Mann zwischen den Pfosten den es vor einer kompakten und beweglichen Defensive final zu bezwinge gilt. Neu hingegen ist die Personalie auf der Trainerbank. Zum Rückrundenstart übernahm der Ex-Nationalspieler Benjamin Herth die Domstädter und löst damit den langjährigen Coach Kai Uwe Pekrul ab. Pekrul hat die Mannschaft über acht Jahre geformt und an die Bayernliga-Spitze geführt, bleibt aber trotz der Rotation den Adlern treu und widmet sich künftig dem Nachwuchs- und Talent-Scouting.
Der „frische“ Mann an der Seitenlinie ist gebürtiger Biberacher, mit einer A-Lizenz versehen und auch hauptamtlich als Landestrainer Nord des BHV tätig. Der ausgebildete Rückraum Mitte hatte als Bundesligaspieler (u.a. beim TBV Lemgo) 292 Einsätze und dabei 1022 Tore erzielt Erklärter Anspruch der Geschäftsführung an Herth ist die Entwicklung des Kaders für die 3. Liga.
Die Ambitionen des TSV Simbach sind demgegenüber, und inzwischen mehr als je zuvor, grundsolide geblieben, jedoch nicht weniger anspruchsvoll. Nach den inzwischen vielzähligen und teils bitteren Niederlagen gilt es Moral und Kampfgeist zu stärken sowie der Arbeit an einem Positiverlebnis mit ein oder zwei Punkten nicht müde zu werden. Der Ligaerhalt ist und bleibt die oberste Priorität und dafür wird Mannschaft wie Trainer jede sich bietende Chance nutzten, selbst wenn dazu eine außerordentlich schwierig zu erreichende Überraschung, wie im Hinspiel gegen den heutigen Gegner aus Regensburg, die Marschroute vorgibt.
Spielbeginn ist am Faschingssamstag den 10. Februar um 18 Uhr in der heimischen Richard-Findl-Halle. Unmittelbar vorher bestreiten die Damen 1 ihre Bayernligapartie um 16 Uhr gegen den MTV Stadeln (Platz 1). Spieltagspezial zu den Partien von Damen 1 und Herren 1 ist ein Freigetränk zur Eintrittskarte für jeden Zuschauer der faschingstauglich verkleidet erscheint. Zudem wird an diesem Tag die Öffnungszeite der Cafeteria bis 22 Uhr verlängert. Helau! Wer bereits vorher Lust auf Handball hat, mit oder ohne Verkleidung, der hat bereits um 14 Uhr beim Spiel der weiblichen B-Jugend gegen den SV München Laim II in der Bezirksoberliga Gelegenheit dazu.
Trotzreaktion bleibt aus - 30.01.2024
Ersatzgeschwächte Niederlage des TSV Simbach Handball
Der TSV Simbach Handball verliert beim ersten Auswärtsspiel der Rückrunde mit 43:29 gegen den TSV Allach 09.
Nach der letzten Heimniederlage gegen den HBC Nürnberg gingen die Simbach Handballer hoch motiviert in das Spiel gegen den TSV Allach 09. Nach wenigen Minuten machte sich jedoch schnell Ernüchterung breit. Aufgrund technischer Fehler im Angriff, die die „Alligatoren“ in erfolgreiche Tempogegenstöße ummünzten, gerieten die Innstädter schnell mit 0:4 in Rückstand. Erst in der 6. Minute konnte Jan Syrinek das erste Tor für den TSV Simbach zum Stand von 4:1 erzielen.
Ein gut aufgelegter Stefan Babisch verhinderte hier bereits noch Schlimmeres. Babisch hielt in der 11. Minute den ersten 7-Metern, weitere sechs gehaltene 7-Meter folgten. Trotz starkem Rückhalt im Tor fanden die Simbacher weiterhin nicht richtig ins Spiel und lagen in Minute 12 bereits mit sechs Toren bei einem Spielstand von 9:3 in Rückstand. Erst durch ein Timeout von Trainer Josef Schimpf, der seine Jungs aufrüttelte, fanden die Simbacher Jungs ins Spiel.
Eine neu formierte Defensive um Fabian Schwibach und Mark Bäumler brachte langsam Struktur in die Abwehr. Ebenfalls wurde Schwibach nun auch im Angriff wiederholt in Szene gesetzt und konnte mehrmals „einnetzen“ Ein sichtlich verbessertes und variableres Angriffsspiel zeigte seine Wirkung, wodurch der Rückstand erst auf 14:10, dann auf 16:13 aus Simbacher Sicht verkürzt werden konnte. Zu diesem Zeitpunkt machten sich auch die fast 30 mitgereisten Fans bemerkbar und feuerten ihr Team lautstark an. Dennoch baute Allach die Führung nochmals kurz vor dem Halbzeitpfiff aus und gingen mit einer vier Tore Führung, 20:16, in die Halbzeit.
Die zweite Halbzeit begann aus Simbacher Sicht erneut unglücklich. Drei aufeinander folgende 2 Minuten Strafen gegen Plaza, Klampfer und Schwibach ließen die Innstädter fast sechs Minuten am Stück in Unterzahl spielen. Dies wussten die „Alliagtoren“ auszunutzen, zogen mit vier Toren in Folge davon und erzielten in der 37. Minute eine 27:17 Führung. Zu diesem Zeitpunkt machten sich dann auch die fehlenden Wechselmöglichkeiten bemerkbar. Das Trainergespann Schimpf/Schrädrobler musste kurzfristig auf Matthias Schimpf und David Kopp krankheitsbedingt und verletzungsbedingt verzichten.
In den weiteren Minuten folgte ein offener Schlagabtausch, der vor allem durch beide Offensivreihen geprägt waren. Beide Abwehrreihen fanden zu diesem Zeitpunkt keinen Zugriff mehr, weswegen bereits ein Stand von 33:23 in Minute 46 erreicht wurde. Youngstar Tobias Plaza, Mitte der ersten Halbzeit für den verletzten Tobias Schimpf eingewechselt, zeigte in dieser Phase sein Können, setzte seine Nebenmänner in Szene und erzielte eigene Tore. Dieser Lichtblick änderte jedoch nichts mehr am weiteren Spielverlauf. Tor um Tor verstrichen die letzten Minuten des Spiels, bis die Schiedsrichter das Spiel bei einem Stand von 43:29 final abpfiffen.
Nach missglückten Rückrundenstart geht der TSV Simbach Handball nun in eine zweiwöchige Pause und spielen am 10.02.23 gegen die SG Regensburg vor heimischen Publikum. Auch wenn die SG Regensburg auf dem ersten Tabellenplatz steht, ist in dem Spiel alles möglich. Im Hinspiel konnten die Simbacher durch ein Unentschieden einen Punkt gegen den Ligaprimus aus Regensburg mitnehmen.
Besinnung auf alte Stärken in Allach - 27.01.2024
Im zweiten Spiel der Bayernliga-Rückrunde treffen die TSV Handballer von der Innstadt auswärts auf den TSV Allach 09. Die Oberbayern befinden sich aktuelle im unteren Mittelfeld der Tabelle auf Platz 9 und haben ein Polster von 7 Punkten auf den ersten Abstiegsplatz, und damit direkt auf Simbach.
Der Rückrundenauftakt des Ligarivalen aus dem Münchner Nordwesten verlief im Ergebnis analog dem der Niederbayern. Erstes Spiel, erste Niederlage, jedoch in Anbetracht des Gegners vertretbar. Gegen den momentanen Ligaprimus war trotz guter Leistung der Regensburger „Adler-Kopf“ in der Crunchtime kühler als der der Allacher Alligatoren.
Wichtige 6 Punkte sammelten die Mannen um das Trainergespann Sandro Virag und Marco Müller noch in den letzten Spielen der Vorrunde. Sowohl gegen die beiden Schlusslichter aus Erlangen III und Nürnberg als auch gegen den Mittelfeldkonkurrenten Erlangen-Bruck wurde zählbares and die Eversbuschstraße in Allach getragen.
Bedeutende Notiz bei den „Alligators“ ist die mannschaftsinterne Torverteilung aller am Spiel beteiligten Akteure. Statistisch ist die Verteilung als „breit“ zu interpretieren, das deutet zum einen auf eine relativ homogene Spielerqualität im Torabschluss hin. Zum zweiten auf ein mannschaftlich inzwischen gut eingespieltes Team in dem für jeden Mitspieler Chancen generiert werden können.
Die Formkurve und der Ergebnistrend für die Münchner zeigen trotz der Niederlage am vergangenen Wochenende noch nach oben und der TSV Simbach wird all seine Qualitäten auf die Platte bringen müssen, um hier auswärts zu bestehen.
Nach dem schwachen Rückrundenauftakt und der daraus resultierenden Niederlage gegen das Ligaschlusslicht aus Nürnberg ist daher oberste Pflicht für Schimp & Co Vergangenes ad acta zu legen und sich sowohl auf das neue Match als auch auf bereits vielzählig gezeigte Stärken zu konzentrieren. Der Ligaerhalt bleibt oberste Priorität der mit mannschaftlicher Geschlossenheit und Kampfgeist bis zum letzten Spieltag uneingeschränkt verfolgt wird.
Spielbeginn ist am Samstag den 27. Januar um 18 Uhr in der Eversbuschhalle in Allach. In der Simbacher Richard-Findl-Halle ist am Sonntag den 28. Januar ebenfalls TSV Handball geboten. Um 11:30 Uhr tritt die männliche D-Jugend in der Bezirksklasse gegen den TSV Taufkirchen/Vils an, um 13 Uhr bestreitet die männliche C-Jugend in der übergeordneten Bezirksoberliga ihr Spiel gegen den MTSV Schwabing und den Abschluss des Spieltages markiert um 14:45 Uhr die weibliche B-Jugend gegen den VfL Waldkraiburg, ebenfalls in der übergeordneten Bezirksoberliga
TSV-Handballer angezählt
Bayernliga: Simbach gelingt auch gegen Schlusslicht Nürnberg nicht der erste Heimsieg – „Spaß am Handball fehlt“
Von Michael Scherer
Sirene, Spiel aus, Totenstille: Nach dem Abpfiff des Spiels zwischen den Handballern aus Simbach und Nürnberg wurde es binnen eines Augenschlags mucksmäuschenstill in der voll besetzten Richard-Findl-Halle, auf der Anzeigetafel leuchtete nur das frustrierende 26:29, das die Niederlage der Gastgeber gegen den Tabellenletzten unwiderruflich dokumentierte. Und damit konnte der Bayernliga-Aufsteiger erneut nicht den so ersehnten ersten Heimsieg feiern – Frust pur, die TSV-Handballer angezählt.
Denn alle Fans und wohl auch alle TSV-Spieler fragten sich wohl innerlich: Gegen wen sollen wir denn überhaupt gewinnen, wenn nicht gegen das Schlusslicht, das bislang in 13 Partien gerade einmal zwei Pünktchen zustande gebracht hatte? Minutenlang kauerten Josef & Co. am Ergebnis, während ihre Gegner auf der Platte einen Veitstanz aufführten und in ihrer Kabine mit dem Ballermann-Abräumer „Der Zug hat keine Bremse“ empfangen wurden.
„Da gibt‘s eigentlich nix zu sagen“
Derweil rangen die Blau-Gelben um Worte. „Da gibt‘s eigentlich nix zu sagen“, sagte Lukas Eichinger, der mit sechs Toren zwar zu den besten Torschützen des Abends gehörte, der aber auch nicht wirklich sein wahres Können auf die Platte bringen konnte. Trainer Sepp Schimpf saß derweil in einem dunklen Raum im Kabinentrakt, um die Niederlage ohne äußere Störeffekte analysieren zu können. „Wir haben gut trainiert und so eine Leistung hat sich nicht abgezeichnet“, sagte Schimpf, um dann konkret zu werden: „Uns hat der Spaß am Handball gefehlt.“
Aber warum fehlt den Innstädtern die Freude am Sport? Nach einer mehrwöchigen Winterpause? Eine richtige Antwort fand der Coach darauf nicht, zumal das Feld am Samstagabend bestellt war. Im Match zuvor hatten die Simbacher Damen mit einer berauschenden Leistung ihre Gegnerinnen mit 19 Toren (!) Unterschied von der Platte geputzt, die Stimmung unter den 300 Fans geradezu euphorisch. Doch schon in den ersten Sekunden der Herren-Partie wurde allen klar: Das wird keinen Freudenfest, zu nervös agierten beide Teams, zu unstrukturiert wirkten die Angriffe, zu unkonzentriert wurden die ersten Bälle aufs Tor geworfen. So dauerte es geschlagene fünf Minuten – beim Handball eine verhältnismäßig lange Zeitspanne –, bis das Tornetz zum ersten Mal zappelte. Eichinger hatte per Siebenmeter getroffen, Jan Syrinek legte 20 Sekunden später zum 2:0 nach.
Ruhe und Sicherheit brachte dies unterdessen nicht ins TSV-Spiel. Bis zur Pause blieb das Match fahrig, fehlerbehaftet und hektisch, die Hausherren konnten zudem zwei Siebenmeter (Eichinger und Matthias Schimpf) nicht verwandeln. Einziger echter Lichtblick im ersten Abschnitt: Torhüter Stefan Babisch, der mit acht Paraden das 14:12 nach 30 Minuten garantierte.
Zu Beginn der 2. Hälfte stellte Trainer Schimpf die Deckung um, beorderte mit David Kopp und Jonas Hennersberger zwei zupackende Handballer in die Abwehr-Mitte – dieser Plan ging nicht auf, denn zunächst kassierte Hennersberger eine Zwei-Minuten-Strafe und dann in schöner Regelmäßigkeit Kopp. „Wir hatten eigentlich besprochen, dass wir die Gegenspieler nicht zu Boden reißen“, sagte Trainer Schimpf, ohne allerdings einen Spieler namentlich zu kritisieren oder ihm einen Vorwurf machen zu wollen. Denn: „Jeder möchte ja sein Bestes geben.“
Weil’s hinten zwickte und vorne nach Mut machenden ersten zehn Minuten zwackte, gingen die Nürnberger um ihren omnipräsenten Spielmacher Tiago Couto in Minute 42 erstmals in Front (19:18) – und ließen sich ab diesem Zeitpunkt nicht mehr von ihrem Weg zum Sieg abbringen. „Wir sind ruhig geblieben“, sagte deren Trainer Stefan Mittag nach den 60 Minuten. Die Gastgeber hingegen verkrampften immer mehr. Höhepunkt der unrühmlichen Szenen: Binnen eines Angriffs beim Stand von 22:24 versagten Jan Josef und Jonas Hennersberger die Nerven frei vor der gegnerischen Kiste, beide scheiterten vom Kreis an Torwart Oliver Reichel. „Der andere Goalie war natürlich nicht schlecht“, kommentierte TSV-Trainer Schimpf, während seine eigene Nummer 1 immer wieder von seinen Vorderleuten im Stich gelassen wurde. „Wir haben überlegt, ob wir Moritz Voll früher bringen“, sagte Schimpf, der Babischs Vertreter jedoch erst sechs Minuten vor Schluss aufs Feld schickte. Bis dahin hatte Simbachs Schlussmann in Hälfte 2 nur bei drei Bällen die Hand am Ball.
Zur Verunsicherung der Akteure einer zunehmend hektischen Partie trugen auch die Unparteiischen Petronela Richter und Ulrich Grimm (HC Cadolzburg) bei. Nur ein Beispiel: Gut fünf Minuten vor Ende zeigten sie noch drei Pässe wegen Zeitspiels für Simbach an, pfiffen aber dann überraschend nach zwei Pässen ab. Das passte ins Bild, letztlich war ihre Leistung für den Simbacher Misserfolg jedoch nicht entscheidend – so sah’s auch TSV-Coach Schimpf. Und sein Gegenpart hatte zum Auftreten der Schiedsrichter „seinen Lieblingssatz“ in petto: „Die Schiedsrichter haben viel weniger Fehler gemacht als beide Mannschaften.“
So nahm das Unheil seinen Lauf und spätestens mit der dritten Zeitstrafe für David Kopp (58:19) beim Stand von 26:28 war das Ding durch, final hieß es 26:29 – Stille im Raume, ausgelassene Freude bei den Nürnbergern. „Im Hinspiel hat uns Jan Josef abgeschossen, darauf haben wir uns vorbereitet“, versuchte HBC-Trainer Mittag eine plausible Erklärung für den doppelten Punktgewinn zu liefern, der die Gäste weiter an den Klassenerhalt glauben lässt. „Solange es rein rechnerisch noch möglich ist, werden wir darum kämpfen“, sagte Mittag, der sich schon auf die lange Heimreise freute. „Das ist doch schön, wenn man bei der weitesten Auswärtsreise mit einem Sieg im Bus sitzen kann.“
„Der andere Goalie war natürlich nicht schlecht“
Auf der Gegenseite regierte dagegen der Frust: „Wir müssen das Spiel abhaken und dürfen die Flügel nicht hängen lassen“, sagte TSV-Coach Schimpf, der erstmals auch einen Blick voraus wagte: „Wenn‘s am Ende nicht zum Klassenerhalt langt, dann langt’s halt nicht.“ Daher gilt nun schonungslose Selbstreflexion: „Jeder muss jetzt erkennen, was er besser machen − und vielleicht gelingt uns das ja schon nächste Woche in Allach.“
Für den TSV Simbach spielten: Tor: Stefan Babisch, Moritz Voll; Feld: Thomas Klampfer, Lukas Eichinger (6/1), Matthias Schimpf (4), Mark Bäumler, Jonas Hennersberger, Tobias Schimpf (2), Jan Josef (7/2), Janic Katzhuber, Jan Syrinek (6), Tobias Plaza, Fabian Schwibach (1), David Kopp.
Schlusslicht zu Gast am Rückrundenstart - 19.01.2024
Zum Start der Rückrunde in der Handball Bayernliga empfängt der TSV Simbach den HBC Nürnberg. Die Innstädter, zuletzt durch die Niederlage gegen die SG DJK Rimpar II, haben in ihrem letzten Spiel des vergangenen Jahres ihren nominellen Nichtabstiegsplatz 11 mit Rimpar getauscht und befinden sich nun mit einem Positivzähler weniger auf Platz 12 (von 14). Die Mittelfranken aus Nürnberg sind das Schlusslicht in Bayerns Königsklasse und konnten bisher nur zwei Punkte für sich gutschreiben.
Der HBC Nürnberg ist ein Zusammenschluss aus den zwei Traditionsvereinen TV Eibach 03 und Post SV aus der zweitgrößten Stadt Bayerns. 2019 startete der neu gegründete Verein, zunächst nur im männlichen Bereich, mit der ersten Herrenmannschaft in der Bezirksoberliga und erreicht prompt den 3. Platz. In der Saison 2021/22 folgte der Aufstieg in die Landesliga wo sich Nürnberg, gegen den Ebenfalls erstplatzierten der zweiten Bezirksoberligastaffel, in der Aufstiegsrelegation problemlos durchsetzen konnte.
Nur eine Spielrunde später gelang den Nürnberger Handballherren der nächste Coup. Als Tabellenzweiter in der Nordstaffel der Landesliga und mit dem Verzicht der zweitplatzierten HSG Dietmannsried aus der Südstaffel an der Relegation für die Bayernliga, blieb dem HBC Nürnberg die Relegationsrunde für die Bayernliga erspart und der Aufstieg ins Bayrische Oberhaus war geschafft. Seit 1991 steht damit erstmals wieder eine Nürnberger Handballmännermannschaft in der Bayernliga. Für den Trainer Stefan Mittag ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen.
In der laufenden Spielrunde blieben die zahlreichen Erfolgsmomente bisher jedoch aus. Mit lediglich einem Sieg auf der hohen Kante, erreicht gegen die zweite Bundesligareserve des HC Erlangen III in der heimischen Röthenbach-Ost Halle, könnten die Mannen um Topscorer Tiago Couto bisher aufwarten. Der Spielmacher des HBC rangiert mit 81 Toren im Moment auf Platz 5 der Torschützenliste, zwischen den beiden Simbacher Shootern Jan Josef auf Platz 4 und Lukas Eichinger auf Platz 6. Auch in der Liste der besten 7m-Werfer ist der portugiesischstämmige Torjäger vorne auf Platz 2 mit 25 Treffern dabei. Auf dem mannschaftsinternen Scoreboard der Nürnberger befindet sich Niklas Längst als zweiter, in der Gesamttorschützenliste der Liga auf Platz 30. Längst stellt eine tragende Säule im Team von Stefan Mittag dar, jedoch steht hinter seinem Einsatz am Handball-Samstag gegen Simbach ein Fragezeichen. Aufgrund einer Verletzung zum Jahresauftakt bei der SG Regensburg ist seine Teilnahme ungewiss.
Die Vorzeichen für den Simbacher Jahresauftakt stehen indes gut. Die Spielfreie Zeit wurde von Trainer Josef Schimpf und Co Chris Schrädobler genutzt, um die Mannschaft intensiv auf die Rückrunde vorzubereiten. Und, der Gast aus Nürnberg ist eines von zwei Teams aus den bisherigen Gegnern der Niederbayern, denen man direkt zwei Punkte abgenommen hat. Simbach hat mit einem deutlichen 30:22 in Nürnberg das Auftaktmatch dieser Saison für sich entschieden und ist heiß auf die weiteren Zwei.
Dieses „4-Punkte“ Spiel ist außerordentlich wichtig für das Team um den Simbacher Spielmacher Matthias Schimpf Es gilt nun sich wieder in der Tabelle hochzuarbeiten und die Nichtabstiegsränge zu erreichen, was an diesem Spieltag mit einem Sieg gelingen kann. Das erklärte Ziel Klassenerhalt ist noch ein hartes Stück Arbeit aber nach wie vor erreichbar und der Weg dahin kann mit einem erfolgreichen Rückrundenauftakt am Inn bereits ein kleines Stück geebnet werden.
Für ausgezeichnete Stimmung auf und um die Platte werden dieses Mal, neben den eigenen handballbegeisterten Zuschauern, auch die Fans der Gäste sorgen, die mit einem Fanbus von Nürnberg die Reise antreten. Für das richtungsweisende Spiel ist damit beste Heimspielatmosphäre garantiert.
Spielbeginn ist am Samstag den 20. Januar um 18 Uhr in der Richard-Findl-Halle in Simbach. Bereits um 12:30 Uhr findet die Partie der männlichen D-Jugend gegen den VfL Waldkraiburg II statt. Um 14 Uhr folgt das Spiel der Herren II ebenfalls gegen den VfL Waldkraiburg bevor die Damen I in der Bayernliga die SG Helmbrechts/Münchberg empfangen. Am Sonntag den 21. Januar ist ebenfalls Handball des TSV auf heimischen Boden geboten, in der Bezirksliga treten die Damen II um 16:30 Uhr gegen den TSV Indersdorf in den „Ring“.
Maximal unglücklich
Handball-Bayernliga: Aufsteiger TSV Simbach verliert wieder ein Spiel in allerletzter Sekunde - 20.12.23
Von Michael Scherer
„Wir haben das Jahr abgehakt“, sagte Sepp Schimpf, Trainer der Handballer des TSV Simbach, zwei Tage nach der furchtbaren 25:26-Niederlage im Kellerduell bei der SG DJK Rimpar II. Nüchtern formuliert, denn für das Drama, das sich am Samstagabend vor den Toren Würzburgs abspielte, lassen sich eigentlich kaum Worte finden, denn den Handballern vom Inn klebte wieder einmal das Pech an den Fingern. „Das lief für uns maximal unglücklich“, bilanzierte Schimpf.
Nach einer guten Leistung liegt der Aufsteiger bei der Drittliga-Reserve der Würzburger Wölfe gut zehn Minuten vor Toresschluss mit drei Treffern im Rückstand. Der Coach nimmt eine Auszeit, schwört seine Mannen neu ein, bespricht die nächsten Spielzüge. Die Ansage fruchtet: Mit einem 5:0-Lauf dreht der TSV den Rückstand bis fünf Minuten vor Ende in einen Vorsprung, den die Gastgeber erst 53 Sekunden vor Abpfiff egalisieren können – auch weil der TSV zwei 100-Prozentige liegen lässt. 25:25, der TSV hat den Ball.
Normalerweise kann nichts mehr anbrennen, ein Punkt ist quasi in der Tasche, das Schimpf-Team ist im Angriff, der Trainer nimmt 31 Sekunden vor Ende eine Auszeit. Doch direkt nach Wiederanpfiff heben die Schiedsrichter den Arm: Zeitspiel angezeigt, nur noch sechs Pässe sind erlaubt. Ungewöhnlich Sei’s drum: Jan Josef will werfen, wird gefoult. Freiwurf. Nur noch zwei Pässe. Der Freiwurf kommt zu Matthias Schimpf, der bedient Kreisläufer Fabian Schwibach, der den Ball aber nicht dingfest machen kann. Egal, das Spielgerät liegt griffbereit für Matthias Schimpf auf dem Boden, er wirft den Ball ins Tor. 26:25 für Simbach – von wegen. Die Schiedsrichter entscheiden auf Zeitspiel, Matthias Schimpf reklamiert, „Fuß“ war’s auch noch, bekommt er als Antwort.
Jetzt sind’s nur noch wenige Sekunden. Der Rimparer Torwart führt den Freiwurf zwei Meter entfernt von der Stelle aus, an der das Unheil seinen Lauf nahm. Eigentlich müssen die Schiedsrichter dies zurückpfeifen – sie tun es nicht. Der Ball landet im Rimparer Angriff, Foul, die Hallen-Sirene geht los, die 60 Minuten sind vorbei. Spielende. Doch es gibt noch einen letzten Freiwurf für die Hausherren, den allerletzten. Coach Schimpf will den Abwehr-Hünen David Kopp für die Mauer aufs Feld einwechseln, das ist verboten, Kopp kassiert eine Zwei-Minuten-Strafe. Egal, der Simbacher Block steht zu fünft, als Milan Kütt den Ball zum finalen Wurf aus neun Metern in die Hand nimmt.
Normalerweise landen solche Freiwürfe in der Mauer oder irgendwo im Nirgendwo − aber ausgerechnet dieser Ball geht durch den Block, als Aufsetzer ins Simbacher Netz. 26:25 für Rimpar, Freude bei den einen, Frust bei den anderen. „Das zieht sich jetzt wie ein roter Faden durch die Saison, in den entscheidenden Momenten nutzen wir unsere Chancen nicht und stehen am Ende mit leeren Händen da“, sagt Schimpf, der ebenso wie seine Spieler bedrückt in den Bus steigt und sich auf die fast 400 Kilometer lange Heimreise macht. „Die Stimmung war zunächst gedrückt – und ich glaube, dass keiner etwas getrunken hat“, berichtet der Cheftrainer. Doch je näher man der Heimat gekommen sei, desto mehr sei die Unzufriedenheit einem neuen Optimismus gewichen. „Ausgestiegen sind wir mit dem Motto: ,Jetzt erst recht‘.“
Nach einer Woche Ruhe – ohne Ball – greifen die TSV-Handballer am Freitag in einer Woche wieder an. „Jetzt sollen die Burschen aber einmal komplett vom Handball abschalten, den Kopf frei bekommen“, maßgabt der Übungsleiter. Und dann geht’s mit neuem Elan und frischem Mut wieder ans Werk.
Schimpf hofft, dass Jan Josef auch wieder gesund trainieren kann. Der Tscheche musste das Abschluss-Training am Freitag vorzeitig wegen einer Muskel-Verletzung an der Hüfte abbrechen. Am Samstag in Rimpar beißt er auf die Zähne, spielt 60 Minuten durch, auch wenn ihm jeder Schritt schmerzt und der Halblinke nicht mit voller Power auf die Deckung zugehen kann. „Respekt dafür, er wollte seine Mannschaft nicht im Stich lassen“, sagte Coach Schimpf.
Genau mit diesem Teamgeist will der Aufsteiger die Aufgaben im neuen Jahr meistern. „Wir haben noch alles selber in der Hand, wir spielen gegen alle Abstiegskonkurrenten zu Hause. Aber das Bayernliga-Jahr 2023 ist endgültig abgehakt.“
Für den TSV Simbach spielten: Tor: Stefan Babisch, Moritz Voll; Feld: Thomas Klampfer, Lukas Eichinger (4), Matthias Schimpf (6), Mark Bäumler, Jonas Hennersberger (1), Tobias Schimpf (2), Jan Josef (5), Janic Katzhuber, Jan Syrinek (1), Tobias Plaza, Fabian Schwibach (4), David Kopp
Letzte Chance 2023 - 16.01.2023
Im letzten Spiel vor dem Jahreswechsel hat der TSV Simbach in der Handball-Bayernliga noch einmal die Chance auf Punkte in der Ferne. Die Mannschaft von Trainer Josef Schimpf trifft am Samstag auf die SG DJK Rimpar II. Die Unterfranken sind mit vier Punkten Vorletzter und haben einen Zähler weniger auf dem Konto als der TSV.
Die Rimparer „Zweite“ ist die 3. Liga-Reserve der Würzburger Wölfe. Die aus der SG DJK Rimpar hervorgegangene Elitemannschaft musste in der vergangenen Spielrunde nach 10 Jahren in der 2. Liga den Abstieg hinnehmen, was auch Auswirkungen auf die „Jungwölfe“, wie sich die SG DJK Rimpar II nennt, hatte.
Die Auswirkungen zeigen sich im personellen Umbruch des Simbacher Gegners. Laut Trainer Dr. Bastian Krenz handelt es sich um die größte Kaderveränderung der letzten 10 Jahre. Zum einen haben einige erfahrene Spieler ihre sportliche Laufbahn beendet, zum anderen stehen drei weitere Spieler nicht mehr zur Verfügung, da sie mit Profiverträge bei den Wölfen Würzburg in der 3. Liga ausgestattet wurden.
Die 9 Neuzugänge der „Jungwölfe“ kommen bis auf 2 Ausnahmen ausschließlich aus den eigenen Reihen. Damit steht den Innstädtern ein extrem junger Kader gegenüber, der mit Talenten aus der DJK-Schmiede gespickt ist. Ganz im Gegensatz zur Vorsaison, als die Gastgeber aus dem Würzburger Norden die Play-Offs erreichten und damit frühzeitig den Klassenerhalt in der zweigleisigen Bayernliga sicherten, rangieren sie derzeit am Tabellenende.
„Die Leistung von jungen Talenten unterstehen größeren Schwankungen und durch die Abstimmung zwischen den Wölfen und der A-Jugend wird der Kader Woche für Woche unterschiedlich sein“, so Trainer Krenz vor der Saison. Ob die Erfolge in nicht allzu ferner Vergangenheit gegen Erlangen III und Nürnberg, sowie die überraschend knappe Niederlage am vergangenen Wochenende gegen den neuen Ligaprimus aus Regensburg eine Trendwende einläutet bleibt abzuwarten.
Die „Wolfsrudelreserve“ hat in der Bayernliga mittlerweile Tradition, seit 2014 ist man ohne Unterbrechung in Bayerns höchster Spielklasse vertreten und es wird daran gearbeitet, dass dies auch so bleibt. Vor allem mit schnellem Spiel und einem aggressiven Abwehrsystem will man in Rimpar den Ligaverbleib, neben dem erklärten Ziel attraktiven Handball zu zeigen, erreichen. Dabei spielen die etablierten Spieler wie Matthias Keidel, Moritz Mohr und Julian Sauer eine wichtige Rolle, von deren Erfahrung die jungen Spieler besonders profitieren sollen.
Simbach strebt ungebrochen ebenso den Ligaverbleib an, konnte aber in den vergangenen 4 Spielen keine Zähler gut machen, um sich von der Abstiegszone zu distanzieren. Für das Team um Kapitän Fabian Schwibach kann dieses letzte Spiel im Jahr 2023 richtungsweisend sein, um zwischenzeitlich wichtigen Boden auf den Tabellenkeller gut zu machen. Bei einem Sieg wäre der Verbleib vor der designierten Abstiegszone, unabhängig der Ergebnisse anderer Teams, vor der anstehenden und wichtigen Verschnaufpause über den Jahreswechsel sicher.
Eine Favoritenrolle kann in der Partie nicht zugewiesen werden, zu ungewiss ist, wie sich die Spielsysteme beider Teams auf den Rivalen auswirken. Rimpar genießt in jedem Fall den Vorteil heimischer Kulisse, für Simbach spricht die Tatsache, dass alle bisherigen Punkte auf der Habenseite in fremden Gefilden „erbeutet“ wurden. In jedem Fall kann von einem heiß umkämpften und knappen Duell ausgegangen werden, in dem beide Teams alle Ressourcen und Reserven abrufen müssen.
Spielbeginn ist am Samstag den 16. November um 19 Uhr in der Rimparer Maximilian-Kolbe-Halle.
Nach 45 Minuten wendet sich das Blatt - 12.12.2023
Handball-Bayernliga: TSV Simbach unterliegt Drittliga-Absteiger HaSpo Bayreuth mit 29:31
Same procedure as every saturday: Die Bayernliga-Handballer des TSV Simbach haben auch ihr fünftes Heimspiel in dieser Saison verloren, bleiben so auf eigenem Parkett weiter punkt- und sieglos. Gegen Drittliga-Absteiger HaSpo Bayreuth streifte der Aufsteiger wieder haarscharf an einem Erfolg vorbei, nach 45 Minuten setzten sich die Oberfranken ab und gewannen letztlich mit 31:29. „Wir haben uns gut verkauft, der Gegner war jedoch den entscheidenden Tick besser“, fasste TSV-Trainer Sepp Schimpf 60 Minuten in der Richard-Findl-Halle zusammen.
Wie so oft ging der TSV in Führung: Jan Josef, leicht angeschlagen aber trotzdem im Vollbesitz seiner Kräfte, brachte seine Farben mit 1:0 in Front. In der Abwehr probierten es die Innstädter zunächst mit der offensiven 3-2-1-Formation – klappte zunächst, denn in den ersten zehn Minuten gelang den weit gereisten Gästen (Anreise: 340 Kilometer) nur ein Tor.
Auch in den restlichen 20 Minuten des 1 Abschnitts diktierten die Hausherren das Geschehen auf der Platte, lagen zur Freude der rund 300 Fans in der Halle stets vorne, teilweise sogar mit vier Toren. „Wir haben auf eine 6:0-Deckung umgestellt und das hat gut geklappt“, sagte Coach Schimpf, der seinen Mannen beim Stand von 16:15 die Worte für Halbzeit 2 mit auf den Weg geben konnte.
Offenbar lag Schimpf damit richtig, denn der Aufsteiger hielt den Kontrahenten weiterhin in Schach – bis zur 44. Minute. In dieser erzielte Mats Renfordt beim 23:22 die erste Führung für den Handballsportverein aus dem Norden Bayerns – und diese gab der neue Tabellenzweite nicht mehr ab. Wie schon in vielen Spielen zuvor konnte der Aufsteiger seine Chancen nicht mehr nutzen, der Gegner hingegen münzte sein Tempospiel konsequent in Tore um. Denn: Die Bayreuther agierten über die volle Spielzeit mit einer offensiven 3-2-1-Abwehr. „Uns fehlen da die personellen Alternativen, während die Gegner immer durchwechseln können“, erklärte der Simbacher Übungsleiter das Manko. „Wir hadern aber nicht“, schob Schimpf direkt im gleichen Atemzug hinterher.
Und so düpierten die Bayreuther ihre Gastgeber Angriff für Angriff, zogen bis auf drei Treffer (28:31 bei 55:04 Minuten) davon. Vor allem der Halblinke Johannes Ruoff (10 Tore) war in der Crunch Time nicht mehr zu stoppen und warf die Tore zum letztlich verdienten Sieg der Gäste. Dabei spielten die Unparteiischen diesmal keine tragende Rolle, wenngleich Stefan Schaub und Philipp Seidel (Biessenhofen/Kempten) nach Ansicht des TSV-Übungsleiters den Aufsteiger nicht unbedingt begünstigte. „Aber ich gebe den beiden nicht die Schuld – für uns reicht’s halt im Moment nicht“, sagte Schimpf.
Nach der erneuten Niederlage, der vierten in Folge, lässt der Aufsteiger indes keineswegs den Kopf hängen. „Wir haben gewusst, dass es schwierig wird“, sagte der Trainer, der sich mit seiner Mannschaft nun auf ein Vier-Punkte-Spiel vorbereitet. Am kommenden Samstag geht’s zum Finale eines überaus erfolgreichen Handball-Jahres für den TSV zum Abstiegskonkurrenten nach Rimpar. Dort, beim Tabellenvorletzten, peilt der TSV den dritten Saisonsieg an, der dem Aufsteiger etwas Luft in der unteren Tabellenregion verschaffen könnte. „Wir müssen in Rimpar gewinnen“, fordert TSV-Coach Schimpf. Und das sollte auch möglich sein, denn: „Die Mannschaft ist intakt“ – auch durch die erneute Heimniederlage lässt sich am Inn niemand aus der Ruhe bringen, dies ist auch eine Konstante beim Bayernliga-Aufsteiger.
Für den TSV Simbach spielten: Tor: Stefan Babisch, Moritz Voll; Feld: Thomas Klampfer, Lukas Eichinger (9), Matthias Schimpf (1), Mark Bäumler, Jonas Hennersberger (4), Tobias Schimpf (1), Jan Josef (8), Janic Katzhuber, Jan Syrinek (2), Tobias Plaza, Fabian Schwibach (2), David Kopp (2)
TSV will ersten Heimsieg - 09.12.2023
Zur Simacher Handball-Primetime kommt heute Drittliga-Absteiger HaSpo Bayreuth an den Inn. Die Oberfranken stehen nach 11 von 13 Vorrundenspielen auf Platz 4 und sind auf Tuchfühlung zur Spitze der Handball-Bayernliga.
Nach den Wetterkapriolen am vergangenen Wochenende wurde das Spiel des TSV Simbach gegen Ligaprimus HSC Coburg II als eines von 4 Spielen verschoben, insgesamt wurden an diesem Spieltag nur 3 der 7 Meisterschafts-Partien ausgetragen. Für Simbach hat sich die Tabellensituation nicht geändert, das Team von Josef Schimpf und Co Chris Schrädobler ist auf Platz 11 und damit weiterhin im unteren Tabellendrittel.
Mit dem HaSpo Bayreuth kommt ein Handball-Schwergewicht an die niederbayrische Grenzstadt. Mit dem Aufstieg in die DHB-Ebene beendeten die Mannen vom „Grünen Hügel“ 2020 ihren über 8-jährigen Aufenthalt in Bayerns höchster Spielklasse vorerst und sind in dieser Saison wieder zurück im BHV, gespickt mit 3. Liga-Erfahrung der vergangenen 3 Jahre.
Der Traum vom Klassenerhalt blieb den Mittelstädtern aus der Metropolregion Nürnberg im letzten Spieljahr jedoch ebenso verwehrt wie der Verbleib von 6 zum Teil mannschaftsprägenden Spielern wie Paul Saborowski (RA), Tobias Gretsch (RR), Yannik Meyer-Sieber (RM) sowie drei weiteren Akteuren.
Nominell wurde der personelle Aderlass durch drei Neuverpflichtungen kompensiert. Der 23-jährige Mats Renfordt wird anstelle von Meyer-Sieber eine tragende Rolle auf der Spielmacherposition einnehmen. Mit Mats-Ole Abend wurde ein treffsicherer Linksaußen verpflichtet und mit Luis Neumann ein weiterer drittligaerfahrener Rückraumspieler.
Das HaSpo-Team wird von Matthias Bracher trainiert. Er wurde 2020 für die 3. Liga verpflichtet und ist Bayreuth auch nach dem Abstieg in die Bayernliga treu. Der ehemalige „Tusporaner“ spielte in den 80er Jahren als Kapitän des TuSpo Nürnberg unter Taktikfuchs Velimir Kljaic in der 1. Bundesliga.
Bracher hat seinem Team in den vergangenen Jahren eine eigene Handschrift verpasst, ohne die traditionelle Spielweise der Bayreuther grundlegend zu verändern. Eine offensive und aktive Abwehr, die den Gegner zu Fehlern zwingt, ein konsequentes Tempospiel in jeder Phase des Spiels sind nach wie vor die Markenzeichen des heutigen Gegners in Simbach.
Trotz des hochkarätigen Kaders der Mannschaft vom Roten Main klappt in der neuen Formation noch nicht alles. Auswärts konnten bisher nur einmal die vollen zwei Punkte mit nach Hause genommen werden, ein Unentschieden am Anfang der Saison brachte einen weiteren Punkt in fremden Gefilden. In ihrem „Wohnzimmer“, wie sie ihre Heimspielstädte selbst nennen, ist die Mannschaft aber noch ungeschlagen, was am vergangenen Wochenende auch der designierte Titelanwärter aus Regensburg schmerzlich erfahren musste.
Eine Ferndiagnose der Schwachstellen zeigt vor allem in den Auswärtsspielen eine mangelhafte Chancenverwertung, attestiert in den Spielen gegen Rothenburg und Erlangen-Bruck. Und auch eine hohe Gegentorquote in der zweiten Halbzeit wurde von Abwehrspezialist Sven Goeritz bereits angemahnt. Jedoch war in den vergangenen beiden Spielen davon, plus guter Torhüterleistungen, kein Lapsus zu belegen.
Der TSV Simbach sehnt den ersten Sieg in heimischer Halle herbei. Im heutigen fünften Anlauf wird das Team um Kapitän Fabian Schwibach wieder alles in die Waagschale werfen, um das Punktekonto und den Abstand zu den Abstiegsrängen zu vergrößern. Die bisher gezeigten Leistungen waren mehr als ansprechend und die Niederlagen zumeist nur knapp. Vor diesem Hintergrund ist es an der Zeit, der Fortuna einen Denkzettel zu verpassen und in gewohnt leidenschaftlicher TSV-Manier das Blatt zu wenden, wenngleich auch die Papierlage wieder dem Gegner die Favoritenrolle zuweist.
Spielbeginn in der Richard-Findl-Halle ist am 9. Dezember um 18 Uhr. Bereits um 12:30 Uhr tritt die männliche D-Jugend des TSV gegen den VfL Waldkraiburg II an. Um 14 Uhr bestreiten die Herren II ihr Spiel in der Bezirksliga gegen die HSG Straubing 2008 und unmittelbar vor dem Spiel der Herren 1 steigen die Damen 1 um 16 Uhr in der Bayernliga gegen die HG Zirndorf in den „Ring“.
Am Sonntag den 10. Dezember beginnt die weibliche B-Jugend um 14:45 Uhr gegen SV München Laim II bevor das Handball-Wochenende um 16:30 Uhr von den Damen II gegen den SC Kirchdorf e.V. zum Abschluss kommt.
David gegen Goliat - 01.12.2023
Unter dem Namen „Veste-Städter“ verbirgt sich der aktuelle Liga-Primus HSC 2000 Coburg II bei dem der TSV Simbach in der Handball-Bayernliga dieses Wochenende antritt. Die Innstädter sind seit 3 Spielen ohne Punktgewinn auf dem viertletzten Platz verortet. Die Coburger hingegen führen die Tabelle nach 10 Begegnungen mit 16:4 Punkten an.
Coburg ist eine Handball-Hochburg im oberfränkischen Grenzgebiet zu Thüringen. Das Bundesligateam des HSC ist eine feste Größe in der zweithöchsten Spielklasse Deutschlands und war bereits zwei Mal in der 1. Liga vertreten. Die „Reserve“ des Bundesligakaders wird vom Verein ebenfalls auf höchst ambitionierten Niveau gehalten.
Die „Zweite“ von Coburg, Ligarivale des TSV, tingelte in den vergangenen 8 Meisterschaftsrunden zwischen 3. Liga und Bayernliga, schafften aber den Wiederaufstieg in die DHB-Ebene jeweils nach der zweiten Spielrunde in Bayerns höchster Klasse, und derzeit stehen die Chancen für die Mannschaft von Trainer Ronny Göhl erneut gut diese Systematik beizubehalten.
Bisher mussten sich die „Gelb-Schwarzen“ aus Oberfranken nur zwei Mal geschlagen geben. Im zweiten Spiel dieser Saison, gegen den letztwöchigen Gegner des TSV, 3. Liga Absteiger DjK Waldbüttelbrunn, und am vergangenen Spieltag gegen den Verfolger aus Regensburg der mit aktuell 9 Begegnungen und mit nur einem Zähler weiniger auf Platz 2 rangiert.
Den TSV Simbach erwartet die wohl bisher schwierigste Partie in der Vorrunde. Auch wenn sich die Niederbayern auswärts bisher besser geschlagen haben als zuhause und auch wenn man sich das Remis gegen den zweitplatzierten aus Regensburg wohlwollend ins Gedächtnis ruft, ist die Favoritenrolle in dem anstehenden Match an der Fränkischen Krone mehr als klar zugeordnet.
Coburg wird mit seiner starken Rückraumachse, dem zurückgekehrten Mittelmann Dino Mustafic, dem Linkshänder auf Rechts Leonards Valkovskis und Lukas Dude auf Links frühzeitig versuchen klare Verhältnisse zu schaffen und gleichzeitig ihre Kompaktqualität in der Defensive für ein schnelles Umschaltspiel nutzen wollen.
Für Simbach gilt es in erster Linie von Anfang an dagegen zu halten und das Spiel des übermächtig erscheinenden Gegners so lange wie möglich in gewohnt hochengagierter Weise in Schach zu halten. Erklärtes Ziel der Innstädter ist das Spiel so lange es möglich ist offen zu gestalten, um sich nicht nur bestmöglich zu verkaufen, sondern in erster Linie die Chance auf eine Überraschung zu wahren, so gering diese in diesem Match auch erscheinen mag.
Anpfiff, in der rund 400 km entfernten Coburger BGS-Halle, ist am Samstag den 2. Dezember um 14 Uhr. Am selben Tag findet das Derby zwischen den Herren II des TSV Simbach beim TV Eggenfelden statt, Spielbeginn in der Halle an der Birkenallee ist hier um 18 Uhr.
Am Sonntag den 3. Dezember fliegt der Handball in der heimischen Richard-Findl-Halle. Um 10 Uhr beginnt die weibliche E-Jugend mit ihrem Spieltag, und um 16:30 Uhr bestreiten die Damen I in der Bayernliga ihr Spiel gegen den Spitzenreiter MTV Stadeln.
Clevere Gäste nehmen alle Punkte mit - 27.11.2023
Handball-Bayernliga: TSV Simbach verliert erneut vor heimischem Publikum - 26:33 gegen Drittliga-Absteiger Waldbüttelbrunn.
Sie müssen weiter Lehrgeld zahlen: Die Handballer des TSV Simbach haben am Sonntagnachmittag auch ihr viertes Heimspiel in dieser noch jungen Bayernliga-Saison verloren, gegen den Drittliga-Absteiger DJK Waldbüttelbrunn kassierten die Mannen von Trainer Sepp Schimpf eine letztlich klare 27:33-Niederlage. „Cleverness und Abgezocktheit gewinnen in dieser Liga einfach die Spiele“, kommentierte der Coach des Aufsteigers die 60 Minuten in der gut gefüllten Richard-Findl-Halle.
Dabei legten die Hausherren einen prima Start hin, Tobias Schimpf ließ die Fans nach 70 Sekunden das erste Mal jubeln und in der Folgezeit hielt der Aufsteiger prächtig mit. Denn: Die Gäste aus Unterfranken hatten mit der offensiven Abwehrformation der Innstädter so ihre Probleme, Schimpf ließ neben dem vorgezogenen Matthias Schimpf auch die beiden Halben vor der Neun-Meter-Linie verteidigen. Doch gegen dieses probate Mittel änderte der Drittliga-Absteiger seine Taktik, brachte stets einen siebten Feldspieler auf die Platte und zwang die TSV-Abwehr somit zum Rückzug an den Kreis.
Bis zum Halbzeitpfiff änderte sich so noch nichts grundlegendes am Spielstand, mit einer 14:13-Führung für Waldbüttelbrunn ging's in die Kabinen, nach dem Wechsel zog die DJK jedoch davon. „Ich kann nicht sagen, dass die Abwehr schlecht gestanden hätte“, machte der Coach seiner Defensive keinen Vorwurf, „aber in Überzahl steht halt immer einer frei - und die haben das clever gemacht.“ Mit sieben Feldspielern, davon zwei Kreisläufer, musste die TSV-Abwehr entscheiden, ob sie den Waldbüttelbrunner Top-Torjäger Leon Rastner energisch angeht oder sich auf die Kreisläufer konzentriert? Kam der Linkshänder nicht zum Wurf, stand ein Kreisläufer der Gäste blank. Und so enteilten die Gäste immer mehr, nach 40 Minuten lagen sie mit vier Treffern vorne, nach 50 mit deren sechs. „Natürlich gelingt das Überzahlspiel nicht immer, aber für sie ist es heute perfekt gelaufen“, sagte ein keineswegs enttäuschte TSV-Coach.
Für den Aufsteiger selbst ist diese taktische Variante derweil noch undenkbar. „Dazu braucht man Erfahrung, die wir auf diesem Niveau noch nicht haben“, sagte Schimpf. Mit einem kleinen Zwischenspurt stemmten sich die Innstädter noch einmal gegen die erneute Heimpleite, letztlich zogen sie mit 27:33 jedoch klar den Kürzeren. „Das ist jetzt für uns kein Beinbruch, denn wir haben gewusst, dass die Spiele gegen solche Mannschaften nur ganz schwer zu gewinnen sind“, bilanzierte der Trainer, der sich mit seiner Mannschaft nun auf die schwerste aller Bayernliga-Aufgaben vorbereiten muss, denn: Am kommenden Wochenende geht's für den TSV zum Tabellenführer nach Coburg. „Aber vielleicht gelingt uns dort ja eine Überraschung, weil sie uns unterschätzen“, sagt Schimpf - möglicherweise muss der Aufsteiger in Oberfranken jedoch weiteres Lehrgeld entrichten.
Für den TSV Simbach spielten: Tor: Stefan Babisch, Moritz Voll; Feld: Xaver Baumgartner, Fabian Plaza (3), Lukas Eichinger (6), Matthias Schimpf (2), Mark Bäumler, Tobias Schimpf (1), Bent Voll, Jan Josef (5), Janic Katzhuber, Jan Syrinek (5), Tobias Plaza (1), Fabian Schwibach (5), David Kopp.
3. Liga-Absteiger zu Gast in Simbach - 25.11.2023
Am Sonntag reist der 3. Liga-Absteiger DjK Waldbüttelbrunn zum Duell in der Handball-Bayernliga gegen den TSV Simbach an den Inn. Mit 10:6 Punkten stehen die Unterfranken aktuell auf dem Mittelfeld-Platz 7 der Tabelle und verzeichnen damit 5 Zähler auf der Habenseite mehr als die Innstädter auf Platz 11 bei identischer Anzahl bisher absolvierter Spiele.
Kaum ein anderes Team als die Grün-Weißen haben sich in der Vergangenheit derart in Bayerns höchster Spielklasse manifestiert als die DjK. Von den 12 vergangenen Meisterschaftsrunden war man 11-mal in der Bayernliga vertreten, davon beachtliche 7-mal unter den ersten Drei und nie abstiegsgefährdet.
Neben der Teilnahme am Pokalhalbfinale des DHB 2017, schnupperte man in der vergangenen Saison das zweite Mal in der Vereinsgeschichte DHB-Luft. Der Ausflug in die 3. Liga Südwest unter dem langjährigen Spielertrainer Julian Bötsch endete jedoch wieder in derselben Saison nach nur 2 Siegen und 24 Niederlagen.
Nach dem Abstieg im April diesen Jahres standen die Zeichen auf personellen Umbruch. Sieben Akteure wurden verabschiedet. Darunter Ex-Bundesligaprofi und Nationalspieler Benjamin Herth und der Kopf des Waldbüttelbrunner Spiels Timo Issing. Nachwuchsakteur Lennard Karl entschied kurzfristig doch zu bleiben, hat sich aber im 4. Spiel einen Kreuzbandriss zugezogen und fällt damit diese Saison aus.
Der bedeutendste Neuzugang bei Waldbüttelbrunn ist Rückraum Linus Geis von Zweitliga-Absteiger Wölfe Würzburg. Der 2,03 Meter-Mann ist 25 Jahre, verfügt über Europapokal-Erfahrung und hat mit dem TBV Lemgo Lippe den deutschen Handballpokal 2020 gewonnen. Linus Dürr, sein Teamkollege bei den Wölfen hat sich angeschlossen und ist auf Rückraum-Mitte neuer Regisseur im Kader der DjK.
Neu ist auch Linksaußen Julian Rauch mit Jugend Bundesligaerfahrung aus Coburg und Kreisläufer Gustav Dannhäuser ebenso mit Jugend Bundesligaerfahrung aus Erlangen. Ergänzt wird das Team durch Eigengewächse aus der eigenen A-Jugend sowie Perspektivspieler der 2. Mannschaft.
Die bisherigen Resultate von Waldbüttelbrunn lassen bei genauer Betrachtung eine klare Tendenz ableiten wo man, zumindest bis zum Ende der Hinrunde stehen könnte: oberes Mittelfeld. Die „Pflichtsiege“ gegen die vermeintlich, vorhersehbar schwächeren Gegner wurde alle, bis auf Allach am vorletzten Spieltag, erfüllt.
Gegen die designiert starken Gegner der Liga findet man einen Gemischtwarenladen in den Ergebnissen. Signifikantestes Ausrufezeichen ist hier der Heimsieg gegen den aktuellen Ligaprimus HSC Coburg II zu Beginn der Saison. Vergangenes Wochenende jedoch, ebenfalls zu Hause, gegen die zweitplatzierten Adler aus Regensburg eine klare Niederlage.
Die Mannen aus dem Würzburger Westen verzeichneten in ihren bisherigen Spielen immer wieder vermeidbare, manchmal entscheidende Schwächephasen. Trotz der überwiegend positiven Ergebnisse am Saisonbeginn haderte Trainer Bötsch mit der Leistung seiner Schützlinge hindeutend auf eine Findungsphase durch den personellen Umbruch im Team.
Mit zwei Niederlagen in Folge treten nun die Waldbüttelbrunner die gut 400 km lange Sonntagsreise zur Innstadt an. Der Druck in Simbach wieder zählbares zu holen sowie die Favoritenrolle liegt klar bei den Gästen. Auch die Anwurfzeit um 16:30 Uhr und insb. die vier- bis fünfstündige Rückreise sind für die DjK’ler bereits im Vorfeld zu verdauen.
Die aktuellen Umstände für die Grün-Weißen aus der Nähe des Mains bieten vielleicht für Simbach eine kleine Gelegenheit, den jedoch in keinster Weise an diesem Tag zu unterschätzenden Gegner, zu ärgern. Der TSV ist bereit für die Aufgabe, zeigte bisher immer Moral und Kampfgeist trotz der jüngst knappen Niederlagen, bei denen nur ein kleines Quäntchen Glück gefehlt hat, den Rivalen ein Bein zu stellen. Zudem wird man auch dieses Mal wieder die Simbacher Zuschauer im Rücken haben, die auch im 4. Anlauf ihr Team zum sehnlichst erwarteten ersten Heimspielerfolg „pushen“ werden.
Spielbeginn ist am Sonntag den 26. November um 16:30 Uhr in der Simbacher Richard-Findl-Halle. Bereits ab 10 Uhr an diesem Tag findet der Spieltag der Minis statt.
Am Ende fehlt erneut das Quäntchen Glück - 20.11.2023
Handball-Bayernliga: TSV Simbach verliert knapp in Günzburg und lässt sich in Halbzeit 2 nicht entmutigen.
Starke Aufholjagd nicht belohnt, Moral intakt: Die Handballer des TSV Simbach haben am Samstagabend ihr Auswärtsspiel beim VfL Günzburg denkbar knapp mit 35:36 verloren, dabei machte die Truppe von Trainer Sepp Schimpf einen Acht-Tore-Rückstand fast noch wett. „Das entscheidende Quäntchen Glück hat uns wieder einmal gefehlt“, sagte ein keineswegs enttäuschter Coach nach der fünften Saison-Niederlage des Bayernliga-Aufsteigers. Aber: „Wir sind in der Liga angekommen und hätten sogar einen Punkt verdient gehabt.“
Das Duell beim Rangfünften, der vor Wochenfrist noch den Tabellenführer SG Regensburg in eigener Halle vom Thron gestürzt hatte, begann mit einer Simbacher Führung. Jan Josef traf zum 1:0 für die Gäste, ein perfekter Start nach gut 240 Kilometern auf der Straße. Doch den Hausherren gelang schnell der Ausgleich. In den ersten zehn Minuten wogte die Partie hin und her, dann setzten sich die Hausherren sukzessive immer weiter ab. Beim Stand von 16:12 nahm Sepp Schimpf die erste Auszeit. Die Folge: Sechs Sekunden vor Ende des ersten Abschnitts konnte der an diesem Abend sehr starke Jan Josef noch auf 17:20 verkürzen.
Nach dem Wechsel erhöhte der VfL die Intensität, der TSV verlor Minute für Minute den Zugriff. Immer wieder nutzten die Günzburger die Fehlversuche des Aufsteigers zu schnellen Gegenangriffen. „Die zweite Welle haben wir nie in den Griff bekommen“, erklärte TSV-Coach Schimpf, „die haben gefühlt so 15 Tore geworfen.“ Und so lagen die Innstädter in Minute 43 auf einmal beim Stande von 24:32 mit acht Toren im Hintertreffen. Doch wer nun geglaubt hatte, der Aufsteiger würde sich willig seinem Schicksal ergeben, wurde getäuscht. Der Trainer stellte die Defensive offensiver ein, ließ mit den Gebrüdern Matthias und Tobias Schimpf sowie Jonas Hennersberger drei Mann vor der Neun-Meter-Linie verteidigen. „Das haben sie sehr gut gemacht“, lobte der Coach sein Team, das nun wieder Lunte gerochen hatte. Und siehe da: Der Aufsteiger holte ein Tor nach dem anderen auf und war vier Minuten vor Abpfiff wieder dran, als Jan Josef zum 33:34 einnetzte. „Das zeigt ganz klar, dass die Moral bei uns stimmt — wir lassen uns nicht hängen.“
In der verbleibenden Spielzeit gelang es keiner Mannschaft mehr, „einen entscheidenden Impuls zu setzen“, erklärte der Simbacher Trainer, warum die Gastgeber letztlich nur mit dem Minimalvorsprung von einem Tor die Partie für sich entscheiden konnten. „Wir waren dran, aber das Glück war heute nicht auf unserer Seite“, sagte Schimpf, der es als Indiz für die starke Leistung seiner Truppe wertete, das als „Spieler des Abends“ von den heimischen Fans der gegnerische Torwart Patrick Bieber ausgezeichnet wurde. Der TSV-Coach haderte jedoch nicht mit der knappen Niederlage, „denn in Günzburg kann man verlieren, da sind schon ganz andere Teams böse gestrauchelt“
Für den Aufsteiger geht es nun am kommenden Sonntag mit dem Heimspiel gegen die DJK Waldbüttelbrunn weiter, Anpfiff in der Richard-Findl-Halle ist zur ungewohnten Uhrzeit um 16.30 Uhr. „Vielleicht können wir mit unseren Fans im Rücken dieses schwere Match gewinnen“, hofft Schimpf auf den ersten Heimsieg in dieser noch jungen Bayernliga-Saison, denn wie gesagt: „Wir sind in der Bayernliga angekommen und können mithalten.“
Für den TSV Simbach spielten: Tor: Stefan Babisch, Moritz Voll; Feld: Lukas Eichinger (6/2), Matthias Schimpf (7), Mark Bäumler (1), Jonas Hennersberger (1), Tobias Schimpf (4), Bent Voll, Jan Josef (9), Janic Katzhuber, Jan Syrinek (3), Tobias Plaza, Fabian Schwibach (4), David Kopp.
TSV erwartet schwere Auswärtsaufgabe in Günzburg - 17.11.2023
Zum achten Spiel der laufenden Bayernliga-Runde reisen die Herren des TSV Simbach in die Handball-Stadt Günzburg. Mit 9:5 Punkten steht der VfL Günzburg auf Rang 6 der Tabelle, Simbach hingegen hat nach der jüngsten Heimniederlage gegen den TSV Lohr zwei Plätze eingebüßt und tauscht mir Lohr von Rang 9 auf 11.
Mit den Schwaben haben die Niederbayern am Samstag einen hochkarätigen sowie ambitionierten Gegner vor der Brust. Im letzten Jahr belegten die Schützlinge von Trainer Sandro Jooß den 3. Platz in den Bayernliga Play-Offs und mussten sich lediglich hinter dem Aufsteiger HT München und zweitplatzierten SG Regensburg einreihen.
Der Weg von Günzburg, zu einer der famosesten Handball-Hochburgen in Bayern, begann 2014/15 mit dem Aufstieg in die Landesliga Süd. In der Folgesaison kreuzten sich die Pfade der heutigen Kontrahenten das letzte Mal. Simbach hatte auswärts wie zuhause das Nachsehen und der VfL den zweiten Aufstieg in Folge in der Tasche, arbeitete sich im Anschluss in der Bayernliga, Saison für Saison, weiter hoch zur Tabellenspitze bis 2020 der Sprung in die 3. Liga gelang.
Die „Feierabendprofis“, wie sich die Mannen von der angrenzenden Donau selbst betiteln, mussten 2022 die DHB-Ebene wieder verlassen und haben nach eigenen Angaben die Bayernliga nur als Zwischenstation im Visier.
Mit der neuen Mannschaftsgeneration soll es gelingen noch einmal 3. Liga zu spielen. Der VfL setzt dabei auf den eigenen „Talentschuppen“ aus erfahrenen Bayern- und Dritt-Liga Spielern sowie auf die jungen Handballtalente der Umgebung Julian Lohner, Gabriel Scholz und Kilian Weigl die nach der letzten Saison teilweise die sieben Abgänge kompensieren.
Welch hohe Akzeptanz sich in der Stadt Günzburg um den Handball tummelt zeigen die regelmäßig überdurchschnittlichen Zuschauerzahlen in der Rebayhalle, die in ferner Vergangenheit auch Austragungsort eigener Europapokalspiele war. Mit über 1000 Zuschauern begrüßte man z.B. im Saisonfinale der letzten Spielrunde den HT München mit beeindruckender Kulisse.
Der Start in die aktuelle Meisterschaftsrunde verlief für die Günzburger durchwachsen, jedoch nicht gänzlich unerwartet betrachtet man die jetzigen Platzierungen der bisherigen Gegner. Überraschend war allerdings die Niederlage nach Ergebnis im dritten Spiel bei der SG DJK Rimpar II, die bis jetzt nur 2 Punkte sammeln konnte und diese, so verwirrend es klingen mag, nicht gegen den VfL geholt wurden, da das Spiel im Nachhinein am grünen BHV-Tisch gegen die SG und mit 2 Zähler auf der Habenseite für den VfL gewertet wurde.
Eine weitere Überraschung gelang dem Team vom VfL um ihren aktuellen Top-Scorer Kilian Weigl am vergangenen Spieltag bei der SG Regensburg. Nach intensiven 60 Minuten und einer kräftezehrenden Aufholjagd in der Schlussphase hatten die Schwaben den aktuell zweitplatzierten und Titelaspiranten aus der Domstadt in die Knie gezwungen und mit 3 Treffern Differenz die zwei Punkte für sich behauptet.
Für Simbach werden nun die Herausforderungen bis zum Ende der Vorrunde, bis auf eine Ausnahme, anspruchsvoller. Die Mannschaft von der Günz bildet dabei den Auftakt bevor man sich den weiteren Größen aus Waldbüttelbrunn, Coburg, Bayreuth, etc. stellen muss.
Bisher hat sich der Aufsteiger vom Inn stets sehr gut verkauft, trotz bitterer Niederlagen liefert das Team von Josef Schimpf und Co Chris Schrädobler weit mehr als ansprechenden Handball, durch die außerordentliche Moral und den Kampfgeist in der Mannschaft musste bisher jeder Gegner sein volles Potential abrufen, um siegreich vom Platz zu gehen. Und, dass dieses Modell ebenfalls zum Erfolg führen kann, zeigt die Auswärtsbilanz und insb. das Unentschieden bei den Adlern aus Regensburg, denen bis kurz vor Schluss sogar eine Niederlage ins Haus stand.
Simbach wird sein Saisonziel Klassenerhalt nicht aus den Augen verlieren und auch die Gelegenheit in Günzburg nicht verstreichen lassen Punkte zu sammeln. Spielbeginn ist am Samstag, den 18. November um 19:30 Uhr in der Rebayhalle in Günzburg.
In der heimischen Richard-Findl-Halle fliegt der Handball am Sonntag den 19. November. Den Auftakt macht die männliche D-Jugend an diesem Tag um 13 Uhr gegen den TV Eggenfelden. Um 14:30 Uhr bestreiten die Damen II ihr Spiel gegen die HSG Freising-Neufahrn II und um 16:30 Uhr treten die Damen I in der Bayernliga gegen den HBC Nürnberg an.
Viel Frust am Inn - 14.11.2023
Handball-Bayernliga: Aufsteiger TSV Simbach kann auch sein drittes Heimspiel nicht gewinnen, weil ein Lohrer Spieler den Unterschied macht
Von Michael Scherer
Knapp daneben ist eben leider auch vorbei: Die Bayernliga-Handballer des TSV Simbach haben am Samstagabend auch ihr drittes Heimspiel in der neuen Klasse verloren, gegen den TSV Lohr hieß es am Ende 27:30. „Wir waren einfach zu schlecht in der Abwehr“, machte TSV-Trainer Sepp Schimpf als Grund allen Übels aus. Denn die Defensive der Innstädter bekam einen Gegenspieler partout nicht in den Griff: den Lohrer Spielertrainer Maxi Schmitt, der in allen entscheidenden Momenten den Aufsteiger narrte. Und der anschließend Feuer frei für die 450 Kilometer lange Heimreise gen Unterfranken gab: „Normalerweise bin ich nicht so ein Freund davon, dass auf den Heimfahrten zu viel gefeiert wird. Aber heute muss das mal sein.“
Dagegen regierte bei den Hausherren der Frust. Noch lange nach dem Abpfiff der gut leitenden Schiedsrichter Rainer Böhme und Frank Sand (Waltenhofen/Lauingen) kauerte Kapitän Fabian Schwibach auf der Auswechselbank und blickte ratlos in die schon fast leere Halle. Muss man sich um das TSV-Team sorgen? „Nein“, sagte Top-Scorer Lukas Eichinger (10 Tore), „die Mannschaft ist intakt, aber es ist einfach unbefriedigend, wenn dir die Fans nach jedem Heimspiel auf die Schulter klopfen und sagen: ,Schade`“ - Eichinger vermied dabei einen Ausdruck aus der Fäkalsprache.
Schade war vor allem, dass der Aufsteiger seine Chancen in spielentscheidenden Momenten nicht nutzen konnte oder die Akteure die falsche Entscheidung trafen. So etwa beim Stande von 25:27 fünf Minuten vor Schluss, als Eichinger zum Siebenmeter den Ball in die Hand nahm und es entgegen allen vorherigen, erfolgreichen Versuchen mit einem Heber probierte. Der Ball landete an der Latte und die Gastgeber kassierten prompt einen weiteren Gegentreffer durch den alles überragenden Spielertrainer zum 25:28.
Zwar kämpfte sich der TSV noch einmal bis auf ein Tor an die Gäste heran, doch wiederum traf Schmitt 90 Sekunden vor Schluss und machte mit seinem siebten Treffer an diesem Abend zum 27:29 dem Gastgeber den Garaus. Und als hätte es der Demütigung noch nicht genügt, legte der Gäste-Coach noch eine Bude zum finalen 30:27 aus ihrer Sicht drauf. „Das ist ein alter Hase und den haben wir nie in den Griff bekommen“, erklärte Sepp Schimpf das Dilemma. Dabei probierte er fast das gesamte Repertoire möglicher Deckungsvarianten aus. Gegen Ende der 60 Minuten versuchte es Matthias Schimpf mit Manndeckung, doch der Lohrer entzog sich immer wieder geschickt der ständigen Begleitung, ging an den Kreis, um von dort erneut wieder das Zuspiel seiner Kollegen zu erhalten - und einzunetzen. Schmitt hier, Schmitt da, und der Ball immer wieder hinter den Simbacher Torhütern Stefan Babisch oder Moritz Voll, die gegen die platzierten und vertrackten Würfe kein Mittel fanden. „Der war so richtig abgezockt“, kommentierte Lukas Eichinger, „und mit ihm haben sie ein perfektes Auswärtsspiel abgeliefert.“
Neben Schmitt imponierte beim TSV Lohr auch Franziskus Gerr. Der 1,96-Mann mit gefühlt 150 Kilo Kampfgewicht, von seinem Äußeren her an den verstorbenen Motörhead-Frontmann Lemmy Kilmister erinnernd, rockte nach 15 Minuten die eigene Abwehr. So viel Zeit gönnte sich der 38-Jährige bis zum ersten Einsatz auf der Simbacher Platte. Der 38-jährige Abwehrchef der Gäste sollte nach einem nicht optimal verheilten Mittelhandbruch eigentlich zunächst gar nicht auflaufen. Doch weil nach Angaben seines Trainers im schlimmsten Fall drohe, dass die Hand erneut bricht und er noch einmal operiert werden müsse „hat er sich auf eigenes Risiko für einen Einsatz entschieden“, sagte Schmitt. Mit Erfolg.
Denn mit Gerr stellte der Gast von einer nicht wirklich funktionierenden 4:2-Deckung auf ein 6:0-System um - und übernahm auf der Ergebnis-Anzeige nunmehr das Kommando. 7:4 lag der Aufsteiger vorne, und plötzlich lag die Schimpf-Mannschaft 7:8 hinten. Zwar wogte die Partie nun hin und her, der Aufsteiger musste aber immer einem Rückstand nachrennen. Zumal nun Hüne Gerr auch als Kreisläufer in Aktion trat und mit seinen beiden Toren den 15:13-Halbzeitstand dingfest machte.
Nach dem Wechsel konnten Josef & Co. zwar immer wieder egalisieren, ein Vorsprung, wollte dem Aufsteiger indes nicht gelingen. „Das macht mürbe, wenn du immer einen Rückstand hinterher laufen musst“, analysierte Coach Schimpf, der vornehmlich seinen Stammkräften vertraute und kaum wechselte. „Nach einem Spiel ist man immer schlauer, vielleicht hätte ich auch mal einen jungen bringen können.“
Doch es sollte an diesem Abend einfach nicht sein. Eine typische Szene für das vertrackte Simbacher Spiel mussten die stets frenetisch anfeuernden Fans beim Stande von 18:21 mitansehen: Kapitän Schwibach stand gleich zweimal in einer Sequenz mutterseelenalleine einwurfbereit am Kreis, doch weder Jan Josef noch Lukas Eichinger spielten ihm den Ball zu, Schwibach verzweifelte, reckte beide Arme Richtung Himmel - und sein Trainer nahm nach dieser konfusen Szene binnen 25 Sekunden gleich eine Auszeit.
Doch alle taktischen Manöver liefen letztlich ins Leere, weil Schmitt präzise wie ein Schweizer Uhrwerk traf und die TSV-Handballer scheiterten. „Wir haben einfach zu viele technische Fehler begangen und zu viele Bälle daneben geworfen“, fasste Trainer Schimpf 60 Minuten Bayernliga-Handball in der Richard-Findl-Halle zusammen. „Aber wir ziehen das Ding durch. Vielleicht ist es ja auswärts leichter für uns, wenn der Druck bei den Gegnern liegt, die gegen einen Aufsteiger unbedingt gewinnen müssen.“
Für den TSV Simbach spielten: Tor: Stefan Babisch, Moritz Voll; Feld: Lukas Eichinger (10/3), Matthias Schimpf (3), Mark Bäumler, Jonas Hennersberger, Tobias Schimpf (3), Bent Voll, Jan Josef (5), Janic Katzhuber, Jan Syrinek, Tobias Plaza, Fabian Schwibach (3), David Kopp .
Simbach peilt ersten Heimsieg an - 10.11.2023
Am Samstag tritt der TSV 1846 Lohr am Main zum Bayernliga-Spiel in der Innstadt gegen den TSV Simbach an. Die Unterfranken belegen aktuell den viertletzten Platz 11 der Tabelle und haben mit 4:10 Punkte nur einen Zähler auf der Habenseite weniger als die Handballer aus Niederbayern auf Rang 9 mit 5:7 Punkten.
Der TSV Lohr ist ein Bayernliga-Urgestein und bis auf einen Ausrutscher 2015/16 über die vergangenen 10 Jahre eine feste Größe im BHV-Oberhaus. Ihr bisher bestes Gesamtergebnis über diesen Zeitraum erreichten die Mannen vom Main in der 2020 abgebrochenen Saison mit Platz 3, ansonsten rangierten die Spessarter meist stabil im Mittelfeld, mit Ausnahme in der vergangenen Spielrunde. In der zweigleisigen Bayernliga musste der TSV Lohr in die „Play Down’s“ und konnte mit Platz 10 nur haarscharf dem Abstieg in der 16er Liga entgehen.
Die aktuelle Meisterschaftsrunde verläuft für die Lohrer durchwachsen. Die ohnehin nicht üppige Kaderbreite wurde bisher durch krankheits- oder verletzungsbedingte Ausfälle immer wieder zusätzlich geschmälert. So etwa durch den Ausfall von Abwehrchef Franziskus Gerr, der zuletzt aufgrund eines Mittelhandbruches pausieren musste. Jedoch ist sein Einsatz in Simbach nicht ausgeschlossen.
Lohr verzeichnete nach der vergangenen Saison drei Abgänge und verstärkte sich mit dem Rückraumschützen aus Polen Dawid Walaszczyk, der jedoch laboriert seit der Vorbereitung an Verletzungen an Knie und Ellenbogen. Ergänzt wurde das Team zudem mit Spielern aus der eigenen Jugend, hier schafften vier junge Talente den Sprung in den Bayernligakader.
Die bisherigen 10 Minuspunkte des TSV Lohr entstand hauptsächlich aus Niederlagen gegen Schwergewichte der diesjährigen Liga, von denen Simbach, bis auf das Team aus Regensburg, noch keinen vor der Brust hatte. Die bisherige Platzierung ist damit auch deutlich zu relativieren und trotz der Unwägbarkeiten und des offensichtlichen Wandels des Spielermaterials im Team des Lohrer Trainers Maximilian Schmitt wird eine qualitativ hochwertige und erfahrene Mannschaft auf Simbach zukommen.
Der Coach und selbst Urgestein des heutigen Simbacher Gegners führt nicht nur auf der Bank die Geschicke seiner Mannschaft. Mit enormer Wendigkeit, nahezu in jeder Situation torgefährlich, kernig und mit sehr gutem Auge und Anspielverhalten für seine Mitspieler ist er der Spielmacher auf der Mitteposition sowie Dreh- und Angelpunkt des Lohrer Spiels den es für die Innstädter zu kontrollieren gilt. Konstant setzt auch der 41-jährige Schlussmann im Lohrer Gehäuse bollwerkartige Akzente, was zuletzt trotz der Niederlage in Regensburg die Gegner attestierten.
Für den TSV Simbach wie für den TSV Lohr ist die anhaltende und vorrangige Aufgabe sich von den Abstiegsrängen weiter zu distanzieren, für beide Teams zählt jeder Punkt, um dem Saisonziel Klassenerhalt wieder ein kleines Stück näher zu kommen. Für die Gastgeber ist das Spiel aber nicht nur eine weitere Gelegenheit Punkte dafür zu sammeln, auch soll der ersehnte erste Heimsieg in dieser Saison nicht weiter ein Wunsch bleiben, sondern im dritten Anlauf endlich Realität werden.
Welch ausgesprochenes Potential und Siegeswillen im Team von Heimtrainer Josef Schimpf steckt, hat seine Mannschaft im vergangenen Auswärtsspiel vor der zweiwöchigen Spielpause beim TSV 2000 Rothenburg wieder eindrucksvoll gezeigt. „Mit annähernd voller Kapelle haben wir eine reale Chance die Punkte dieses Mal am Inn zu behalten, wenngleich es äußerst schwierig und höchst spannend werden wird. Zudem haben wir die Spielpause genutzt und den Trainingsbetrieb intensiviert um bestmöglich vorbereitet zu sein“, so Schimpf.
Spielbeginn ist am Samstag, den 11. November um 18 Uhr in der Richard-Findl-Halle. Unmittelbar vorher um 16 Uhr findet das Lokal-Derby der Herren II in der Bezirksliga gegen den Ligarivalen vom TV Eggenfelden statt. Bereits ab 11 Uhr ist Spieltag der weiblichen E-Jugend.
Am Sonntag startet die männliche C-Jugend in der übergreifenden Bezirksoberliga um 13 Uhr gegen die Spielvereinigung aus Altenerding. Das Handballwochenende schließt mit dem Spiel der weiblichen B-Jugend um 14:45 Uhr gegen den TSV Grafing, ebenfalls in der übergreifenden Bezirksoberliga.
Dicke Lippe – aber zwei Punkte - 24.10.2023
Handball-Bayernliga: Beim 30:29-Sieg in Rothenburg wird Spielmacher Schimpf böse gefoult – Babisch überragend
Von Michael Scherer
Paukenschlag in der Fremde: Die Handballer des TSV Simbach haben ihren zweiten Auswärtssieg in der noch jungen Bayernliga-Saison gefeiert, beim TSV Rothenburg gewann die Schimpf-Truppe am Ende hauchzart mit 30:29. Und dabei spielten zwei TSV-Handballer eine tragende Rolle: Matthias Schimpf und Torwart Stefan Babisch, der mit klasse Paraden letztlich die beiden Punkte für den Aufsteiger aus Niederbayern festhielt.
Der Trainer der Innstädter, Sepp Schimpf, gilt als besonnener Zeitgenosse. Dass er aus der Haut fährt, laut wird – das ist angesichts seines ruhigen Gemüts eigentlich ausgeschlossen. Doch am Samstag schnellt Schimpfs Stress-Level auf 180. „Das kann man so sagen“, bestätigte der 62-Jährige. Aber was brachte den Coach so aus der Façon und auf die Palme?
Es läuft Minute 55 und seine Mannschaft hat gerade den Ausgleich zum 27:27 kassiert, greift jetzt an. Der Ball kommt zu Matthias Schimpf, dem jüngeren Trainer-Sohn im Team, der vom Rothenburger Patrick Schneider attackiert wird. „In Rugby-Manier“, beschreibt Sepp Schimpf.
Sein Filius liegt auf dem Boden, während die Schiedsrichter Rick Ehrenpfordt und Manuel Haas (TV Gundelfingen) darüber diskutieren, ob diese Aktion mit zwei Minuten für Schneider – einen Kerl wie ein Baum und Ex-Zweitliga-Spieler – bestraft werden soll. Da platzt dem Simbacher die Hutschnur, „das war ja lächerlich“. Derweil liegt Schimpf junior immer noch benommen auf dem Hallenboden, seine Lippe blutet. „Erst als die Schiris das Blut gesehen haben, haben sie den Rothenburger für zwei Minuten runter gestellt“, erklärt Schimpf sen. – und ihm halten sie die gelbe Karte vor die Nase.
Für seinen Sohn ist die Partie unterdessen ganz vorbei, er erleidet eine leichte Gehirnerschütterung und auch zwei Tage später war die Folge in seinem Gesicht noch erkennbar. „Die Lippe ist noch immer dick“, sagte der Vater, „ich möchte Patrick Schneider aber da keine Absicht unterstellen, so ist unser Sport.“
Nun können und müssen Handballer physisch und psychisch einiges aushalten, doch dieser rüde Eingriff und die minutenlangen, bangen Blicke auf den am Boden liegenden Matthias Schimpf blockiert fortan, in den verbleibenden vier Minuten, eher die Gastgeber, die sichtlich schockiert von den Folgen des Fouls agierten. Bei den Gästen gilt ab dieser Szene: „Jetzt erst recht.“
Zu pass kommen ihnen dabei, dass Torwart Stefan Babisch just in dieser Phase der Partie zur Hochform aufläuft. „In den letzten 15 Minuten hat er 5, 6 todsichere gefangen, das war sensationell“, lobt der Trainer seinen Rückhalt zwischen den Pfosten.
Und vorne? Da trifft Rückraum-Schütze Jan Josef. Drei seiner insgesamt sechs Treffer an diesem Abend gelingen dem Tschechen in den letzten vier Minuten. Sein Coach findet dafür nur ein Wort: „Qualität.“ So bleibt es Top-Scorer Lukas Eichinger vorbehalten, mit dem 30. Tor für die Innstädter zum 30:28 den Sieg einzutüten, der Anschluss zum Endergebnis, sieben Sekunden vor Schluss kommt für die Rothenburger zu spät.
„Wir haben hervorragend gespielt“, bilanziert Sepp Schimpf die 60 Minuten in der 360 Kilometer von der Heimat entfernten Spielstätte. Obschon der TSV ohne zwei Stammkräfte auflaufen musste, denn Jonas Hennersberger (Arbeit) und David Kopp (Kapselanriss am Fußgelenk) mussten passen, dafür zeigte Tobias Plaza bei seinem Senioren-Debüt eine ansprechende Leistung. Und so funktionierte die offensive Abwehr-Arbeit diesmal besser als jüngst zuhause gegen Landshut, dahinter stand mit Babisch ein Torwart der Extraklasse: „In der 1. Halbzeit hat er gut gefangen, in der 2. Hälfte überragend.“ Seiner Nummer 12 wollte der TSV-Trainer zwar den Löwen-Anteil am Erfolg in der Ferne zusprechen, aber „die ganze Mannschaft wollte diese zwei Punkte. Keiner lässt sich hängen, jeder gibt alles fürs Team“. Und mit diesem Teamgeist hat der Aufsteiger bewiesen, dass „wir in der Bayernliga mithalten können“.
Jetzt freuen sich die Handballer vom Inn auf eine kurze Pause, weiter geht’s erst am 11.11. mit dem Heimspiel gegen den TSV Lohr. Und passend zum Faschings-Auftakt wollen die Innstädter den nächsten Paukenschlag folgen lassen: den ersten Heimsieg in dieser Saison in Liga 4.
Für den TSV Simbach spielten: Tor: Stefan Babisch, Moritz Voll; Feld: Xaver Baumgartner, Bent Voll, Lukas Eichinger (8), Matthias Schimpf (4), Mark Bäumler, Tobias Schimpf (1), Jan Josef (6), Janic Katzhuber, Jan Syrinek (5), Tobias Plaza, Fabian Schwibach (6)
Simbach motiviert Auswärts-Coup zu landen - 21.10.2023
Am späten Samstagabend treten die Bayernligahandballer des TSV Simbach beim TSV 2000 Rothenburg an. Nach der jüngsten und bitteren Heimniederlage gegen die TG Landshut sind die Niederbayern auf Platz 11 abgerutscht und befinden sich nach dem 5. Spieltag mitten in der unteren Tabellenhälfte.
Mit Rothenburg steht Simbach einem Ligarivalen gegenüber, der bereits auf ein Jahr mehr Bayernligaerfahrung in Folge zurückgreifen kann. Als volatil könnten man die Präsenz des TSV 2000 Rothenburg in der Bayernliga dennoch bezeichnen, wirft man einen Blick ins vergangene Jahrzehnt der Abteilung. Nach zwei Aufstiegen verortete man sich nach spätestens zwei Jahren jeweils wieder in der Nordstaffel der Landesliga.
Nach dem letzten Aufstieg 2022 in die bayrische Königsklasse haben die Täuberstädter in der vergangenen Spielrunde, in der zweigeteilten Bayernliga, die Play Off’s erreicht und sind im Mittelfeld der besten 8 Team gelandet. Und auch in dieser Saison zeichnet sich bisher ein Positivtrend ab. Es scheint als hätte sich das Team um Trainer Bernd Becker in der Liga gefunden, lediglich gegen die „harten Brocken“ ließen die Mannen von der Tauber bisher Punkte liegen.
Die Handballer aus Mittelfranken rangiert derzeit auf Platz 7, hegen Ambitionen weiter nach oben zu kommen und beanspruchen beim anstehenden Spiel gegen den Aufsteiger aus Simbach klar die Favoritenrolle in der heimischen Rothenburger Mehrzweckhalle.
Personell mussten die Täuberstädter zuletzt federn lassen, ob dies die Niederlage gegen die SG Regensburg mit voller Kapelle verhindert hätte, ist fraglich. Fakt ist eine nicht unerhebliche Zahl an verletzungs- und krankheitsbedingten Ausfällen, welche zu unvorhergesehenen Reaktivierungsmaßnahmen geführt haben. Allen voran das Comeback des Keeper Arnold Kiss, der beide Stammtorhüter ersetzte und laut Vereinsangaben eine noch höhere Niederlage verhindert hat.
Wie schnell sich die Personaldecke von Rothenburg wieder füllt, bleibt abzuwarten, in jedem Fall wäre das Fehlen der Leistungsträger Nikola Stojanov, Toptorschütze des TSV 2000, und Defensivspezialist Dennis Orf qualitativ nicht gänzlich zu kompensieren.
Für Simbach bleibt die Liga bisher ein Kraftakt, Punkte von der Tauber mitzunehmen ist dennoch erklärte Marschroute. Es gilt weiter am Saisonziel Klassenerhalt zu arbeiten, hart!, und jede sich bietende Chance anzunehmen, um Zählbares zu sammeln. Welche herausragende Moral sich im innstädter Kader befindet haben die Schützlinge von Trainer Josef Schimpf und Co Chris Schrädobler bisher nicht nur am vergangenen Wochenende gezeigt, wo zwischenzeitlich ein 9-Tore Rückstand gegen Landshut aufgeholt wurde. In jedem Fall wird der Aufsteiger aus Simbach vor der zweiwöchigen Spielpause versuchen den zweiten Auswärts-Coup zu landen.
Spielbeginn der 1. TSV Herren ist am Samstag, den 21. Oktober um 19:30 Uhr in der rothenburger Halle am P1. In der heimischen Richard-Findl-Halle des TSV Simbach findet am Sonntag, den 22. Oktober das Bezirksligaspiel der Herren 2 gegen den TSV Rottenburg statt. Das junge Team von Gerald Gabl steht nach 4 Spielen mit 4:4 Punkten auf dem 4. Tabellenplatz im Mittelfeld der Liga und will die nächsten zwei Zähler auf der Habenseite für sich verbuchen.
Zwei Punkte für die Moral
Handball-Bayernliga: Simbach unterliegt TG Landshut, holt aber Neun-Tore-Rückstand fast noch auf
Von Michael Scherer
„Wir hätten uns einen Punkt verdient“, bilanzierte TSV-Trainer Sepp Schimpf nach der 35:36-Niederlage seines TSV Simbach gegen die TG Landshut in der Handball-Bayernliga Doch es sollte am Samstagabend für den Aufsteiger wieder nicht sein mit dem ersten Heimsieg, obschon die Innstädter im Niederbayern-Derby fast noch einen Neun-Tore-Rückstand aufgeholt hätten. Nach dem 1:0 durch Kapitän Fabian Schwibach ging’s in der Richard-Findl-Halle Schlag auf Schlag, fast in jeder Minute klingelte es in einem der beiden Kästen. Und der Aufsteiger hielt mit – weil Torhüter Stefan Babisch hielt. „Er hat uns in dieser Phase im Spiel gehalten“, lobte Schimpf seine Nummer 1. Babisch zeigt fantastische Reaktionen und entschärft einige „Hundertprozentige“. Doch die Reihen vor ihm können seine Mitspieler nicht richtig schließen. Wie jüngst in Regensburg probiert es das Schimpf-Team mit einer überaus offensiven Deckungs-Variante – doch der Gegner hat sich offenbar mit den Videos vom Regensburg-Match über diese Formation schlau gemacht. „Sie hatten das Drei-gegen-Drei-Spiel vergangene Woche trainiert“, teilte der Simbacher Trainer nach einem Gespräch mit den gegnerischen Verantwortlichen mit.
So entziehen sich die Landshuter Schützen der engen Bewachung, „wir kamen einfach nicht nah genug ran“, sagte Schimpf. Und überhaupt: „In der Abwehr hat es am Samstag nicht gepasst.“ So liegen die Gäste steht’s vorne und durch eine Schwächeperiode in den letzen fünf Minuten vor der Halbzeit geht’s mit einem 14:17-Rückstand für den TSV in die Kabine. Noch kein Grund zur Sorge, mit frischem Mut will der Gastgeber die Aufholjagd starten Der Schuss geht jedoch nach hinten los, die Landshuter bauen ihren Vorsprung sukzessive immer weiter aus. Vorne verwerfen, hinten die Gegner aus den Augen verlieren – nach diesem Motto erhöht die TG bis zum Stand von 28:19 in Minute 43.
Im Gefühl des sicheren Sieges lassen die Gäste aus Landshut die Zügel etwas schleifen, Trainer Kay Hoffmann gönnt seinen Spitzen-Kräften eine Verschnaufpause. Auf der anderen Seite wollen „sich die Jungs nicht abschießen lassen“, erklärte Coach Schimpf den Ruck, der sein Team zum einem Zwischen-Hoch verhilft. Treffer um Treffer kommt der TSV heran, die rund 400 Fans peitschen ihre Mannschaft immer wieder und weiter nach vorne. Und siehe da: 80 Sekunden vor Abpfiff egalisiert Jan Josef zum 34:34. Doch das soll es noch lange nicht gewesen sein, denn Landshut legt erneut vor, der TSV gleicht aus und muss im letzten Angriff der Gäste in Unterzahl entgegentreten.
„Das haben sie natürlich gnadenlos ausgenutzt und solange mit ihrem Wurf gewartet, damit wir nicht mehr kontern können“, beschreibt der TSV-Trainer die l entscheidende Szene. Und so knallt Matthias Müller drei Sekunden vor Schluss den Ball zum 36:35 an Stefan Babisch vorbei zum Sieg ins TSV-Tor.
„Es hilft nichts, wir müssen weitermachen“, lautet die Losung von Sepp Schimpf, der keineswegs Trübsal bläst, denn: „Ich bin mir sicher, dass Landshut am Ende vorne mit dabei ist.“ Er hofft, dass „wir in den nächsten Spielen vielleicht mal das Quäntchen Glück auf unserer Seite haben“. Dieses Mal reicht es zwar nicht zu einem Zähler fürs Punkte-Konto, „aber wir haben zwei Zähler gewonnen – für die Moral“.
Für den TSV Simbach spielten: Tor: Stefan Babisch, Moritz Voll; Feld: Fabian Plaza, Thomas Klampfer, Lukas Eichinger (5), Matthias Schimpf (3), Mark Bäumler, Jonas Hennersberger, Tobias Schimpf (4), Jan Josef (14), Janic Katzhuber, Jan Syrinek (3), Fabian Schwibach (5), David Kopp.
Niederbayern-Derby im bayrischen Oberhaus - 13.10.2023
Nach zwei Auswärtspartien hintereinander heißt es für die erste Herrenmannschaft des TSV Simbach Handball wieder die heiße Sohle auf heimischen Boden aufs Parkett zu bringen. Dazu gastiert das Bayernliga-Urgestein TG Landshut in der Richard-Findl-Halle der mit ausgeglichenen Punktekonto auf Platz 8 die Reise an den Inn antritt.
Es ist der 5. Spieltag in dieser Saison 2023/24 in Bayerns höchster Liga und mit dem TG Landshut kommt ein Gegner in die Innstadt mit dem man trotz unterschiedlicher Spielklasse in den letzten 10 Jahren immer in den Vorbereitungsphasen zum Kräftemessen in Verbindung war.
Das letzte aufeinandertreffen der beiden Teams im Rahmen einer Meisterschaftsrunde fand in der Abstiegssaison des TSV statt und obwohl sich Simbach in dieser Spielrunde 2012/13 von dem Bayernligaparkett verabschiedetet so bleibt, dass Simbach das Team aus der Bezirkshauptstadt damals in beiden Spielen deutlicher bezwungen hat.
Die TG Landshut ist eine stabile Bayernligamannschaft die sich seit der letzten Begegnung auf dem Liganiveau gehalten hat. In den beiden vergangen Meisterschaftsrunden erreichte das Team jeweils die Play-Off’s der zweigeteilten Bayernliga und in der abgebrochenen Corona-Saison 2019/20 spielte das Team sogar oben um den Aufstieg in die 3. Liga mit.
Eine besondere Verbindung zur TG Landshut gibt es auch durch den Simbacher Top-Torjäger Lukas Eichinger. Er sammelte ab 2018 für 2 Jahre Bayernligaerfahrung bei den Isarstädtern bevor er sein Comeback in Simbach antrat und seit dem Maßgeblich am Erfolg und der Entwicklung der Innstädter beigetragen hat. Er war jedoch nicht der Einzige, der für Landshut in den letzten Jahren von ernsthaftem Interesse war.
Spielerisch hat sich die TG für diese Saison vor allem im Rückraum verstärkt. Zum einen hat sich Tobias Gretsch wieder seinem Heimverein zugewandt, nach dem er der 3. Liga bei der HaSpo Bayreuth den Rücken gekehrt hat. Neuzugang Nummer 2 ist Paul Saborowski, ebenfalls von Bayreuth, ehemaliger Torschützenkönig in der Bayernliga und zudem ausgestattet mit 2. Liga Erfahrung bildet er zusammen mit dem aktuellen Toptorjäger der TG Landshut Matthias Müller und Gretsch die Rückraum- und Spielmacher-Achse.
Eine weitere interessante Personalie auf der Kaderliste des neuen Trainers der TG, Kay Hoffmann, ist Torhüter Rene Ingram. Er ist Nationaltorhüter der USA und kann seit letztem Jahr eine WM-Teilnahme auf seiner Vita verbuchen.
Mit den bisherigen Leistungen ist man im TG-Lager durchwachsen zufrieden. Den Saisonauftakt gegen den aktuellen Ligaprimus TV 1861 Erlangen-Bruck gab man nach Führung zur Halbzeitpause aus der Hand und vor allem seit der letztwöchigen Heimniederlage gegen die SG Regensburg hinkt man den eigenen Erwartungen hinterher. Vor diesem Hintergrund ist es nicht schwer zu interpretieren, dass die routinierte Bayernligamannschaft nicht ohne Punkte-Ambitionen an den Inn reisen wird.
Das TSV-Team um Head-Coach Josef Schimpf und Co Chris Schrädobler ist in jedem Fall heiß auf das Derby und meldet mit Heim- und Publikumsvorteil ebenfalls Ambitionen an die Punkte am Inn zu behalten. Sofern man annähernd eine Leistung wie gegen die SG Regensburg auf die Platte bringt und die Fehlerzahl wie im zweiten Durchgang gegen HC Erlangen III am vergangenen Wochenende massiv reduziert, stehen die Chancen auf ein bis zum Schluss spannungsgeladenes Match „mega“!
Spielbeginn der Herren 1 ist um 18 Uhr in der Richard-Findl-Halle in Simbach. Bereits um 14 Uhr bestreitet die weibliche B-Jugend in der übergreifenden Bezirksoberliga ihr Spiel gegen den TSV Vaterstetten.
Ab 16 Uhr beginnt die Bayernliga-Time mit den Damen 1 gegen den HSV Bergheim.
Ex-Nationalspieler bezwingt den TSV - 09.10.2023
Handball-Bayernliga: Simbach verliert in Erlangen, weil der Gegner Johannes Sellin einsetzt
Von Michael Scherer
Ein ungleiches Duell: Der TSV Simbach hat am Sonntag sein Auswärtsspiel beim HC Erlangen III mit 33:37 verloren, weil die Gastgeber überraschend mit Johannes Sellin einen Ex-Nationalspieler aufboten, der in den entscheidenden Momenten die Tore erzielte. „Da machste nix, den stoppt’s du nicht“, haderte TSV-Trainer Sepp Schimpf ein wenig mit den äußeren Umständen der Niederlage im Frankenland.
Sellin, der 2016 mit der deutschen Nationalmannschaft Europameister geworden war, spielte zu Beginn dieses Jahres noch im Bundesliga-Team des HC Erlangen. Nach der Saison machte der 32-Jährige Schluss mit dem aktiven Handball auf Top-Niveau, er trainiert seit Sommer das Drittliga-Team des HCE und spielt – wenn’s passt – in der Bayernliga-Mannschaft mit. So auch am Sonntag, als der Aufsteiger aus Simbach in Erlangen aufkreuzte.
Doch damit noch nicht genug an Überraschungen: Neben Drittliga-Akteur Marc Kokott stand mit Torwart Leo Marterstock, der ebenfalls zum Kader der Bundesliga-Reserve gehört, ein starker Rückhalt zwischen den Pfosten.
„Wir haben mit den Erlangern gesprochen. Sie wollen unbedingt in der Bayernliga bleiben, weil im kommenden Jahr zehn junge Handballer aus der A-Jugend-Bundesliga zu den Senioren stoßen und sie diesen Talenten eine attraktive Spielklasse bieten wollen“, sagte der Simbacher Coach. Daher versucht der HCE natürlich, in Spielen gegen mögliche Abstiegs-Konkurrenten ein verstärktes Team auf die Platte zu bringen. Wie gegen den TSV.
„Sie haben noch nie in derselben Formation gespielt, das war schon ein Überraschungsei“, urteilte Schimpf. Die Schokoladen-Hülle lassen sich die Gäste indes gut schmecken. Der TSV spielt prima nach dem Start mit und liegt nach zehn Minuten sogar mit 7:3 vorne. Doch dann hat Sellin offenbar die Nase voll und greift aktiv ins Spielgeschehen mit seinem ersten Treffer ein. Doch die Innstädter ficht das zunächst nicht an, auch nach 20 Minuten liegt der TSV dank seiner treffsicheren Schützen Fabian Schwibach und Jan Josef mit 13:9 in Front. Bis zum Halbzeitpfiff verkürzen die Hausherren jedoch durch drei Sellin-Tore auf 17:18.
Nach dem Wechsel legen die Erlanger jedoch einen Zahn zu, der Aufsteiger kann 15 Minuten auf Augenhöhe mithalten, danach treffen die Hausherren quasi bei jedem Angriff. Schwibach & Co. scheitern indes mehrmals am gegnerischen Torwart, vergeben einige 100-Prozentige. „Sie haben sich auf ihren Torwart verlassen und unsere Fehlwürfe zu schnellen Kontern und einfachen Toren genutzt“, beschreibt Schimpf das Dilemma.
Dennoch: Kampflos wollen die Innstädter den Franken nicht das Feld überlassen, durch drei Tore von Kapitän Schwibach in Folge kommt der TSV beim Stand von 32:31 wieder auf einen Treffer ran – und das knapp sieben Minuten vor Schluss. Doch egalisieren, geschweige denn in Führung gehen, das gelingt Simbach nicht mehr. Der Grund: Johannes Sellin. „Er war in den entscheidenden Momenten zur Stelle. Entweder er wirft und trifft – oder er sieht den frei stehenden Nebenmann“, analysierte der TSV-Coach.
So hechelt der Gast immer der generischen Führung hinterher, das erzeugt Druck im Kopf – und in der Wurfhand. „Wir haben am Ende zu schnell abgeschlossen, weil wir dran bleiben wollten, da haben sich Unkonzentriertheiten und technische Fehler eingeschlichen“, sagte Schimpf, der jedoch eine Qualität des Gegners anerkannte. „Sie waren einfach cleverer“ – vor allem Johannes Sellin.
Für den TSV Simbach spielten: Tor: Stefan Babisch, Moritz Voll; Feld: Xaver Baumgartner, Thomas Klampfer, Lukas Eichinger (4/1), Matthias Schimpf (2), Mark Bäumler, Jonas Hennersberger, Tobias Schimpf (2), Jan Josef (12), Janic Katzhuber, Jan Syrinek (1), Fabian Schwibach (11), David Kopp (1)
Bayernliga, 4. Spieltag: Rothenburg – Allach 34:29; Lohr – Nürnberg 28:23; Günzburg – Erlangen-Bruck 32:33; Waldbüttelbrunn – Rimpar II 28:23; Landshut – Regensburg 26:32; Erlangen III – Simbach 37:33; Coburg II – Bayreuth 29:22.
TSV Simbach zu Gast beim HC Erlangen - 06.10.2023
Am 4. Spieltag in der Bayernliga reisen die Handball-Herren des TSV Simbach bereits das zweite Mal nach Mittelfranken und steigen gegen die zweite Reserve des 1. Ligisten HC Erlangen in den Ring.
Der Blick in das TSV-Archiv geht weit zurück, will man das letzte Aufeinandertreffen mit dem Traditionsverein nördlich von Nürnberg ausmachen, aber auch damals standen sich die beiden Vereine in der Bayernliga gegenüber. Der Unterschied zu heute, der HC war damals mit der 2. Mannschaft vertreten, die 3. Mannschaft des HC, gegen die die Innstädter jetzt antreten, war damals noch nicht geboren.
Simbach hat an diese längst vergangene Saison auch keine guten Erinnerungen, da man in dieser Spielrunde 2012/13 abgeschlagen auf dem letzten Platz den Abstieg aus dem bayrischen Oberhaus hinnehmen musste. Mit nur 8 Punkten in der Endtabelle und zwei Niederlagen gegen HC Erlangen II verabschiedete man sich für 10 lange Jahre in die Landesliga.
Der HC Erlangen III hat, wie der TSV Simbach in der vorletzten Saison 2021/22 nur knapp das Aufstiegsrennen gegen den TSV 2000 Rothenburg verloren, die Innstädter hatten das Nachsehen hinter dem TSV Ismaning. Letzte Saison sind beide Teams als Tabellen-Primus in die Bayernliga aufgestiegen und den Start in diesem Jahr haben die Niederbayern ein gutes Stück besser hinbekommen.
Die zweite Reserve des HC konnte in den ersten drei Spielen keinen Punkt für sich verzeichnen und rangiert aktuell auf dem vorletzten Platz mit 0:6 Zähler. Der TSV hingegen liegt mit 3:3 Punkten im Mittelfeld auf Platz 8 und mit etwas Glück im letzten Spiel wäre gegen den Titelaspiranten SG Regensburg fast eine 2-Punkte-Sensation statt eines Remis gelungen.
Die deutlichen Ergebnisse der Mittelfranken-Truppe um ihren neuen Trainer Ralf Mück sind in Anbetracht der bisherigen Gegen zu relativieren. Jeder der drei Kontrahenten findet sich im ersten Tabellendrittel, u.a. auf Platz 2 und 3 der aktuellen Tabelle, wieder. Es ist daher nachvollziehbar, dass die komplett neu formierte Mannschaft, wo lediglich 2 Spieler vom letztjährigen Kader erhalten sind, und der Rest des Teams von A-Jugendspielern gestellt wird, bisher nicht erfolgsverwöhnt sind.
Für Simbach wir diese Auswärtspartie das bisher größte „Ü-Ei“ in dieser Saison. Zum einen, weil man sich überhaupt nicht auf Spieler einstellen kann. Bisher hat noch kein Spieler des HC Erlangen III alle drei Saisonspiele im Team gemacht und die überwiegend jungen Spieler sind weitgehend unbekannt. Zum zweiten ist nicht abzuschätzen welche Maßnahmen ergriffen werden, um der Mannschaft aus der Negativserie zu helfen, berücksichtigt man das erklärte Saisonziel Klassenerhalt sowie die Möglichkeiten aus den oberen Teams Schützenhilfe zu leisten.
Trotz der aktuellen Papierlage, die lediglich einen noch unbedeutenden Fingerzeig darstellt, ist die Favoritenrolle für diese Partie völlig offen und damit besteht nur eine 50:50 Chance für Simbach wieder Punkte mit an den Inn zu nehmen. Spielbeginn ist am Sonntag den 8. Oktober um 13 Uhr in der Karl-Heinz-Hiersemann Halle in Erlangen.
Ebenfalls am Sonntag den 8. Oktober fliegt der Ball durch die heimische Richard-Findl-Halle. Um 11 Uhr tritt die männliche D-Jugend in der Bezirkslasse gegen den TV Altötting an. Im Anschluss um 12:45 Uhr bestreitet die männliche C-Jugend in der übergreifenden Bezirksoberliga ihr Spiel gegen den SC Eching. Um 14:30 Uhr startet das Spiel der Damen II gegen HF Scheyern. Den Abschluss des Handballtages macht das Team der Herren II um 16:30 Uhr gegen die Mannschaft des TG Landshut II.
Ein Punkt gewonnen – und zwei verloren - 04.10.2023
Handball-Bayernliga: TSV Simbach holt bei der SG Regensburg denkbar unglücklich ein 28:28
Von Michael Scherer
Aufsteiger setzt Ausrufezeichen: Die Handballer des TSV Simbach haben am Samstag beim großen Bayernliga-Favoriten SG Regensburg beim 28:28 einen mehr als verdienten Punkt geholt. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte Trainer Sepp Schimpf am Tag danach − auch wenn ihn die letzten fünf Minuten der Partie immer noch wurmten, in denen das Schiedsrichter-Gespann seiner Ansicht nach seine Linie veränderte. Zu Ungunsten der Innstädter, die nach einem 16:10 zur Halbzeit nach 60 Minuten zunächst frustriert mit einem Remis von dannen ziehen mussten.
„Ich will den Schiedsrichtern jetzt nicht die Schuld in die Schuhe schieben, sie haben gut gepfiffen, sind aber in den letzten fünf Minuten ihrer Linie nicht mehr treu geblieben“, analysierte TSV-Coach Schimpf die Leistung von Petronela Richter und Ulrich Grimm (HC Cadolzburg). Im Mittelpunkt standen dabei in der Crunchtime dieser heißen Partie die Gebrüder Schrimpf. Zunächst in Minute 58, als der Halbrechte Tobias Schimpf mit einem Überzieher seinen Gegenspieler narrt, den Ball noch zweimal tippt und die Kugel in die Kiste haut. Doch statt „Tor“ entscheiden die Unparteiischen auf Freistoß für Simbach. „Also dann müssen sie Siebenmeter geben, aber doch nicht Freiwurf“, sagte der Coach.
Die Gäste können so nicht auf zwei Tore vorlegen, der Gastgeber bleibt dran Und last but not least zieht Matthias Schimpf fünf Sekunden vor Schluss zum Tor, wird im Wurfkreis gestoppt – und zum Erstaunen aller deuten die Schiris nicht auf den Siebenmeter-Punkt, sondern geben Freiwurf an der Neun-Meter-Linie. Da die Spielzeit schon verstrichen ist, muss der Freiwurf natürlich direkt ausgeführt werden, „da war ja dann nix mehr zu machen“.
So blieb’s beim 28:28 und einem Punkt, den sich der Aufsteiger beim haushohen Favoriten redlich verdient hatte. Die Innstädter düpierten die Regensburger, mit starken Neuzugängen und zwei deutlichen Siegen in die Saison gestartet, dabei mit einem taktischen Kniff: einer ultraoffensiven Deckung. So warteten die Gebrüder Schimpf und Lukas Eichinger quasi an der Mittellinie auf ihre Gegner. „Sie spielen starke Übergänge und ballern uns dann die Bude voll – dieser Spielweise wollte ich etwas Wirkungsvolles entgegen setzen“, begründete der TSV-Trainer die Deckungs-Formation.
Und diese zeigt Wirkung beim Gegner: Der SG, angetreten als selbst erklärter Aufstiegsaspirant, fehlt die Idee, „die waren völlig verdutzt“. Die Folge: Nach einem 4:4 ziehen die Gäste bis zur Pause auf 16:10 davon. Auch weil die Außenspieler vom Inn hervorragend treffen, allen voran Lukas Eichinger, der am Ende mit elf Toren wieder einmal zum Simbacher Top-Scorer avanciert. „Sie haben unsere Außen werfen lassen, weil sie sich auf ihren starken Torwart verlassen haben – aber meine Jungs haben das sehr gut gemacht und konzentriert getroffen“, lobte Schimpf.
Nach dem Wechsel hält der Aufsteiger seinen Gegner weiter auf Distanz, ehe im Lauf der Partie die Kräfte beim Aufsteiger etwas schwinden. Doch noch zehn Minuten vor Schluss liegt der TSV mit drei Toren vorne, fünf Minuten vor Ende sind’s noch deren zwei. Dann muss Lukas Eichinger mit zwei Minuten von der Platte. „Unverständlich“, sagt der Trainer, „Luki hält den Gegenspieler nur, ist nicht hinter ihm und reißt ihn auch nicht um.“ So gelingt den Domstädtern der Anschluss und nach dem nichtgegebenen Treffer von Tobias Schimpf noch der Ausgleich, 32 Sekunden vor dem Abpfiff. Aber der Gast hat ja noch eine Chance, durch Matthias Schimpf...
Summa summarum ist der TSV-Coach am Tag danach dennoch zufrieden mit dem überraschenden Auswärts-Punkt, und die Truppe freute sich schon auf den bevorstehenden Besuch auf der Wiesn – beim Gegner herrschte unterdessen schon nach dem Spiel Katerstimmung. „Wir waren schon geduscht, da saßen sie immer noch in der Halle, da gab’s einige mahnende Worte vom Trainer“, erinnert sich der Simbacher Übungsleiter. Für seine Truppe hatte er unterdessen nur Lob parat, Schimpfs TSV ist in der Bayernliga angekommen.
Für den TSV Simbach spielten: Tor: Stefan Babisch, Moritz Voll; Feld: Xaver Baumgartner, Fabian Plaza, Lukas Eichinger (11/4), Matthias Schimpf (3), Mark Bäumler, Jonas Hennersberger, Tobias Schimpf (4), Jan Josef (3), Janic Katzhuber, Jan Syrinek (5), Marius Schachinger, Fabian Schwibach (2), David Kopp.
Bayernliga, 3. Spieltag: Regensburg – Simbach 28:28, Allach – Landshut 25:27, Erlangen-Bruck – Lohr 39:31, Rimpar II – Günzburg 30:26, Bayreuth – Waldbüttelbrunn 33:27, Nürnberg – Rothenburg 31:36, Coburg II – Erlangen III 38:25.
Nächstes Spiel des TSV: Sonntag, 13 Uhr: Erlangen III – Simbach.
Einfach nicht clever genug - 26.09.2023
Handball-Bayernliga: Aufsteiger Simbach verliert Heim-Premiere – 32:34 gegen Allach
Von Michael Scherer
Es passte alles – bis auf das Ergebnis: In einer rappelvollen Richard-Findl-Halle haben die Handballer des TSV Simbach am Samstagabend ihr erstes Heimspiel in der Bayernliga-Saison 23/24 gegen den TSV Allach 09 mit 32:34 verloren. Am Ende entschieden Winzigkeiten über den Miss-Erfolg, „die anderen waren einfach zu clever“, sagte TSV-Trainer Sepp Schimpf am Tag danach. Knackpunkt des intensiven Matches könnte jedoch auch die 26. Minute gewesen sein – da musste Rechtsaußen Jan Syrinek mit Rot vom Feld. „Meiner Meinung nach überzogen“, bewertete Schimpf die Szene – doch der Feldverweis schwächte den TSV nachhaltig.
„Wer 1:0 führt, der stets verliert“ – dieses Motto bewahrheitete sich bei der Bayernliga-Premiere des TSV leider nicht, denn die Gäste aus dem Münchner Nordosten warfen nach 70 Sekunden das erste Tor. Und diesen Rückstand konnten die Gastgeber im Laufe der 60 Minuten nie in einen Vorsprung drehen. Immer wenn sich Schwibach & Co. wieder herangekämpft hatten, konterten die Gäste, die in der vergangenen Saison die Bayernliga-Runde auf Platz 4 abgeschlossen hatten.
So nach 15 Minuten, als Top-Scorer Lukas Eichinger zum 6:6 egalisierte, die Oberbayern nach einer Auszeit binnen fünf Zeigerumdrehungen jedoch gar auf 12:9 davonzogen. Oder gegen Ende in der Crunch-Time, als nach dem 29:30 (52:58) den Gastgebern in den verbleibenden sieben Minuten nur noch drei Tore gelingen wollten. Trainer Schimpf bemerkte dabei in Hälfte 1 zu schnelle Abschlüsse, im zweiten Abschnitt hingegen vergaben die Simbacher Schützen aus äußerst aussichtsreichen Positionen frei vor der Kiste des Gegners.
Syrinek muss in Halbzeit 1 mit Rot von der Platte – überraschend für alle
Doch es hätte auch anders laufen können, wenn Jan Syrinek in Minute 26 von den beiden Unparteiischen Felix Donaubauer und Benedikt Wille (Spvgg Altenerding) nicht vorzeitig von der Platte gestellt worden wäre. Außenabwehr-Mann Syrinek machte einen Schritt auf den in den Kreis springenden Gegenspieler zu. Ein Schritt zu viel – nach Meinung der Unparteiischen. Der Schütze warf den Ball zwar noch, schrie dabei, sank zu Boden und „markierte dann den sterbenden Schwan“, beschrieb der Trainer den Augenblick, „Rot war überraschend für alle“. Schimpf ortet die seiner Meinung nach übertriebene Strafe für den Tschechen auch in der Anwesenheit eines Schiedsrichter-Beobachters – ohne die kritischen Augen auf der Tribüne hätten es beiden Altenerdinger vielleicht bei einer Zwei-Minuten-Strafe belassen. So durfte Syrinek nicht mehr auf die Platte, „das war natürlich eine Schwächung für uns“.
Der Simbacher Trainer weiß die Dinge jedoch einzuordnen, ob’s am Ende wirklich anders ausgegangen wäre, „sei einmal dahin gestellt, die Allacher haben schon verdient gewonnen.“ Bester Schütze auf Seiten der Gäste war Yannic Malter, der neunmal einnetzte, dabei sieben von sieben Siebenmeter versenkte – eine klasse Quote. Simbachs Torhüter Stefan Babisch oder Moritz Voll hatten null Chance bei den Strafwürfen von Malter.
Bei den Hausherren erzielten Lukas Eichinger und Jan Josef überzeugende acht Tore, Matthias Schimpf glänzte mit fünf Buden. Der Aufbau-Spieler, die Schalt-Zentrale im TSV-Maschinenraum, verletzte sich jedoch in der 2. Halbzeit am Zeh, biss auf die Zähne und hielt 60 Minuten durch. „Er weiß aber nicht, wann und wie’s passiert ist“, sagte sein Vater. Am Tag danach waren Schimpfs Schmerzen indes groß, er konnte mit dem lädierten Fuß nicht mehr auftreten – „da geht‘s jetzt mal zum Doktor“, sagte der Trainer.
Neben dem malträtierten Zeh bleibt beim Bayernliga-Aufsteiger jedoch noch eine Erkenntnis im Gedächtnis haften: „Der Gegner war einfach abgezockter, aber wir gehen mit dem Gefühl in die nächsten Spiele, dass wir in dieser Liga mithalten und zuhause auch Spiele gewinnen können.“ Darüber hinaus faszinierte den Simbacher Übungsleiter die großartige Stimmung in der Halle, die Reihen waren voll besetzt und die Fans feuerten ihr Team immer wieder an. „Eine tolle Atmosphäre“, sagte Schimpf. Es passte alles – bis auf das Ergebnis.
Für den TSV Simbach spielten: Tor: Stefan Babisch, Moritz Voll; Feld: Xaver Baumgartner, Fabian Plaza, Thomas Klampfer, Lukas Eichinger (8/2), Matthias Schimpf (5), Jonas Hennersberger (2), Tobias Schimpf (2), Jan Josef (8), Janic Katzhuber, Jan Syrinek (2), Marius Schachinger (3), Fabian Schwibach (2), David Kopp.
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Bayernliga „dahoam“! - 22.09.2023
Am 2. Spieltag in der noch jungen Bayernliga-Saison 2023/24 treffen die Herren 1 des TSV Simbach Handball auf den TSV Allach 09. Nach dem erfolgreichen Auftakt der Innstädter am vergangenen Samstag beim HBC Nürnberg spielen die Niederbayern nun erstmals vor heimischer Kulisse um Punkte.
Der Gegner aus dem Münchner Nordwesten hat bereits ein Jahr vor dem TSV das Ticket für Bayerns höchste Spielklasse gelöst und damit auch ein Jahr mehr Erfahrung auf diesem Parket. Ambitioniert erspielte sie sich in der vergangenen Saison sogar Platz 4 in den Bayernliga Play Off’s.
Der Start in diese Saison verlief für die „Alligators“ nicht wunschgemäß. Mit einem 19:31 gegen die SG Regensburg verpatzte die Mannschaft um das Trainergespann Sandro Virag und Marco Müller das Auftaktmatch in der heimischen Eversbusch-Halle deutlich.
Das Team um die Stammspieler Dominik Hofmann, Felix Augner und Tobias Wittmann hat sich für dieses Saison vorgenommen wieder anzugreifen und sich mit den inzwischen 7 Neuzugängen, überwiegend junge Talente aus dem Münchner Umfeld, weiterzuentwickeln. Vor allem Neuzugang Leander Lettl konnte als bester Torschütze in den eigenen Reihen einen hervorragenden Einstand auf der Rückraumrechts-Position für sich verbuchen. Den „jüngsten“ Neuzugang kann Allach mit Julian Prause vorweisen. Der mit 3. Liga-Erfahrung ausgestatteten Kreisspieler vom TuS Fürstenfeldbruck unterstreicht die Ambitionen des Vereins.
Für das bevorstehende Aufeinandertreffen zwischen Simbach und Allach ist eine Vorhersage über die Favoritenrolle trotzdem schwer auszumachen. Simbach kann mit einem sehr gut eingespielten Team aufwarten und hat beim letztwöchigen Saisonauftakt gezeigt auch in der neuen Spielklasse bestehen zu können. Allach muss trotz eines qualitativ hochwertigen Kaders die Auftaktniederlage zwingend egalisieren und steht unter Siegesdruck.
Das letzte Kräftemessen zwischen den beiden 1. Herrenmannschaften des TSV Simbach und dem TSV Allach 09 fand in der Saison des ersten Lockdowns statt (2019/20). In einer für Simbach alles andere als erfolgreichen Spielrunde konnten die Mannen um Kapitän Fabian Schwibach jedoch zuhause ein Remis erspielen und auswärts sogar 2 Punkte mit an den Inn nehmen.
Der Kader beim TSV Simbach unter der Leitung von Chef-Trainer Josef Schimpf und Co Chris Schrädobler wird sich für das kommende Spiel gegen Allach nur an wenigen Positionen verändern. So wird voraussichtlich Talent und Youngster Tobias Plaza sein Herren-Bayernliga-Debut geben und auch für den im Auftaktspiel krankheitsbedingt fehlende David Kopp stehen die Zeichen wieder auf Genesung und Einsatzfähigkeit.
„Wir werden mit vollem Engagement, Kampfgeist und Siegeswillen in das erste Bayernliga-Spiel „dahoam“ in dieser Saison gehen, die Mannschaft ist heiß auf das Heimspiel und bis in die Haarspitzen motiviert“, so Schimpf.
Anpfiff in der Richard-Findl-Halle ist am Samstag den 23. September zur gewohnten Stunde um 18 Uhr. Bereits um 14 Uhr tritt das Team der Herren 2 in der Bezirksliga gegen den HC Deggendorf an bevor um 16 Uhr das Bayernligaspiel der Damen 1 gegen ESV 27 Regensburg II startet. Am Sonntag den 24. September bestreiten die Damen 2 in der Bezirksliga ihr erstes Match um 16:30 Uhr gegen den ETSV 09 Landshut.
Prima Start - Bayernliga: TSV Simbach gewinnt Aufsteiger-Duell in Nürnberg mit 30:22 - 19.09.2023
Premiere gelungen, so kann’s gerne weitergehen: Die Handballer des TSV Simbach haben am Samstag ihr Auftakt-Match in der Bayernliga erfolgreich beendet, beim HBC Nürnberg gewann die Mannschaft von Trainer Sepp Schimpf klar und verdient mit 30:22. „Das war eine starke Mannschaftsleistung und ein rundum gelungener Start“, lobte Teammanager Julian Henzel.
Der Trainer musste vor dem Gastspiel in der Halle Röthenbach-Ost etwas improvisieren, denn mit Fabian und Tobias Plaza sowie David Kopp fehlten Schimpf Alternativen. Dafür ging’s mit Harz an die Bälle, obwohl im Spiel der TSV-Damen gegen das HBC-Team (siehe Bericht auf dieser Seite) noch auf den Kleber verzichtet wurde – offenbar ein Vorteil für die Innstädter, denn die Franken verzeichneten in der 1. Hälfte einige technische Fehler. Unsaubere Pässe, da kann Harz ein Grund sein.
Nach ausgeglichenem Beginn setzten sich die Gäste bis zur 11. Minute ab: Jan Josef und vor allem Lukas Eichinger zeigten gleich Klasse und brachten ihre Farben mit 9:4 in Front, der Gegner reagierte mit einer ersten Auszeit. Und offenbar fand HBC-Coach Stefan Mittag die richtigen Worte, dass die Seinen wieder herankamen. Zudem begann Simbachs Übungsleiter Schimpf relativ früh damit, seinen Top-Akteuren eine kurze Verschnaufpause zu gönnen. So ersetzte Mark Bäumler in der Defensive Kapitän Fabian Schwibach.
Doch gute zehn Minuten vor dem Halbzeit-Pfiff des Schiedsrichtergespanns Markus Spegele/ Daniel Weineck fand der TSV wieder seinen alten Rhythmus und zog bis auf 17:12 davon. In dieser Phase entschärfte auch Torwart Stefan Babisch im TSV-Kasten wieder einige scharfe Würfe.
Nach dem Wechsel mussten einige Handballer vom Inn auf die Strafbank. „Die Schiedsrichter haben da etwas kleinlich gepfiffen“, merkte der Teammanager an. Doch irritieren oder vom Weg abbringen, ließ sich die gut eingestellte und agierende Schimpf-Truppe dadurch nicht. Lukas Eichinger hatte das Visier weiterhin richtig eingestellt und auch Matthias Schimpf warf die Bälle in den entscheidenden Momenten passend ins gegnerische Netz.
Neun Minuten vor Spielende versuchte die Heimmannschaft, durch eine erneute Auszeit, nochmal alle guten Geister zu wecken, doch bei sieben Toren Rückstand war das Spiel eigentlich schon entschieden. Und so brachten die Innstädter die ersten drei Zähler heim in den Hafen – ohne großes Federlesen. Jan Josef stellte mit seinem achten Treffer den 30:22-Endstand her, die erste Auswärtsfahrt fand ein glückliches Ende.
„22 Gegentore in einer fremden Halle sind doch nicht schlecht“, stellte Teammanager Henzel einen wichtigen Erfolgsfaktor heraus, allerdings schränkte der Ex-Spieler ein: „Wir wissen noch nicht wirklich, wo wir stehen, denn der HBC war ein Mitaufsteiger aus der Landesliga Nord.“ Aber: „Die ersten zwei Punkte in der neuen Liga waren wichtig, denn wir wissen jetzt, dass wir eine Mannschaft in der Bayernliga schlagen können.“
Die erste echte Standortbestimmung wird wohl am kommenden Samstag folgen, dann gastiert ab 18 Uhr der TSV Allach 09 in der Richard-Findel-Halle. Und darauf ist das Schimpf-Team nach den ersten 60 Minuten in der Bayernliga schon richtig heiß – vielleicht gelingt ja auch die Heim-Premiere in der neuen Liga.
mis (pnp)
Für den TSV Simbach spielten: Tor: Stefan Babisch, Moritz Voll; Feld: Xaver Baumgartner, Bent Voll, Thomas Klampfer, Lukas Eichinger (9/2), Matthias Schimpf (3), Mark Bäumler, Jonas Hennersberger (1), Tobias Schimpf (2), Jan Josef (8), Janic Katzhuber, Jan Syrinek (6), Marius Schachinger, Fabian Schwibach (1)
Servus Bayernliga - 15.09.2023
Die Handballer des TSV Simbach starten heute Abend in Liga 4 mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein
Von Michael Scherer
Simbach. Die neuen Dressen sind frisch gewaschen, die Mannschaft fit, alles ist bereit: Am heutigen Samstag starten die Handballer des TSV Simbach in die Bayernliga-Saison. „Die Euphorie ist verflogen, dem Alltag gewichen“, sagt Trainer Sepp Schimpf (62) – allerdings mit einem Funkeln in den Augen. Das Abenteuer beginnen die Innstädter am Abend ab 20 Uhr beim HBC Nürnberg, einem Mitaufsteiger. Angst und Bange vor dem neuen Niveau ist dem erfahrenen Übungsleiter vor Handball in der höchsten bayerischen Spielklasse nicht, denn: „Ich bin noch nie abgestiegen.“
Rückblende: Mit einem 28:25 gegen den Eichenauer SV verabschiedet sich der TSV Simbach Ende April unter tosendem Applaus aus einer grandiosen Saison, dem Team von Sepp Schimpf und seinem Co Chris Schrädobler gelingen in 22 Spielen 20 Siege und zwei Remis. „Das wird sich in der neuen Saison ändern“, sagt Schimpf, ohne prophetisch zu wirken. „Niederlagen werden kommen – nur vielleicht noch nicht in Spiel 1.“
Die Vorbereitung
Nach einer gediegenen Handball-Pause stieg der TSV Anfang Juli wieder ins Training ein. Und das gleich volle Pulle: An vier Tagen die Woche quälten sich die Akteure in der Halle, legten nach Gusto Extra-Einheiten im Kraftraum ein, schwitzten beim Laufen. Neben dienstags und mittwochs übten die TSV-Ball-Virtuosen auch Freitagabend und Samstagsmorgen den Umgang mit dem Spielgerät, denn zum Wochenende machten sich die beiden Tschechen Jan Syrinek und Jan Josef aus Prag auf den Weg an den Inn. „Die Vorbereitung lief gut“, resümiert Trainer Schimpf, „denn unter der Woche waren meist alle Studenten da, am Wochenende der ganze Kader“. Weil seine beiden Söhne Tobias und Matthias auch das volle Programm absolvierten, fiel im Hause Schimpf in dieser Zeit mehr Sport-Klamotten an, aber „der Papa legt die Wäsche zusammen, geht alles.“
Ob die Bayernliga-Truppe den intensiven Trainings-Rhythmus beibehält, ist noch offen. „Dreimal die Woche sollten wir schon trainieren“, sagt der Coach – aber in der Saison verhindern eben manchmal berufliche oder (hoch-)schulische Zwänge gemeinsame Übungseinheiten in der Simbacher Handball-Halle.
Die Testspiele
Insgesamt bestritt der Bayernliga-Aufsteiger sieben Testspiele. Gegen den Bayernliga-Absteiger TSV Ismaning gelangen dabei ein Remis und ein Sieg. Und in Testspiel 3 gegen Bayernliga-Absteiger SV Anzing gab’s richtig eins auf die Mütze: Mit 14 Toren Unterschied zogen die TSV-Cracks von dannen. „Die haben uns gezeigt, wie man besser Handball spielt“, kleidet Schimpf die Pleite in kluge Worte. Allerdings kann der 62-Jährige das Ergebnis relativieren, denn der TSV lief ohne seine „beiden Jans“ und Matthias Schimpf auf.
Gegen die beiden österreichischen Teams aus Traun und Wels (jeweils 3. Liga in der Alpenrepublik) feierten die Innstädter Siege, dann ging‘s in der vergangenen Woche zum Trainingslager nach Prag, ein Vollprogramm mit allem Pipapo von Donnerstag bis Sonntag und zwei Testpartien gegen ein starkes Team aus der goldenen Stadt an der Moldau. „In Spiel 1 haben sie uns teilweise vorgeführt, am Ende mit zehn Toren Unterschied gewonnen – dieser Stachel saß bei unseren beiden Tschechen tief“, erklärt Schimpf, warum es im Wiederholungsfall anders ausging. Da lag der TSV bis fünf Minuten vor Abpfiff noch vorne, „am Ende haben wir mit minus 2 verloren, die beiden Jans wollten es ihren alten Spezies einfach mal zeigen“. Fazit von Sepp Schimpf: „Wir sind bereit.“
Der Kader
Während andere Teams in der Bayernliga klotzen, muss der TSV kleckern. „Wir haben keinen Neuzugang“, bestätigt Schimpf – allerdings scheint ihn das nicht besonders zu wurmen, „is’ halt so, aber wir sind ein homogenes, eingespieltes Team“. Auf der anderen Seite muss seine Truppe künftig ohne zwei Abwehr-Asse auskommen: Andreas Hillinger und Julian Henzel. „Die beiden waren eine Bank in der 6:0-Abwehr, schade.“
Verändern wird sich dagegen nichts bei den Torhütern, Schimpf & Schrädobler könnten jeweils drei Keeper auf den Spielbericht schreiben, „ich nehm’ aber lieber einen Feldspieler mehr mit“, sagt der Trainer. Ergo: Stefan Babisch und Moritz Voll stehen als Top-Duo zwischen den Pfosten in der Bayernliga, Leon Lex und Alex Schreiner (beide 19) in der Bezirksliga-Truppe.
Das Aufgebot
Tor: Stefan Babisch, Moritz Voll.
Feld: Xaver Baumgartner, Fabian Plaza, Thomas Klampfer, Lukas Eichinger, Matthias Schimpf, Mark Bäumler, Jonas Hennersberger, Tobias Schimpf, Jan Josef, Yannic Katzhuber, Jan Syrinek, Marius Schachinger, Tobias Plaza, Fabian Schwibach, David Kopp.
Trainer: Sepp Schimpf, Chris Schrädobler (Co); Max Findl (TW-Trainer).
Physio: Rudi Allgeier
Der Spirit
Explizit hervorheben aus seiner Truppe möchte Schimpf keinen Spieler: „Wir funktionieren nur als Einheit“ – und mit diesem Pfund will der TSV in der Bayernliga wuchern. Schimpf erklärt‘s einfach: „Der eine kann ja nur zehn Tore werfen, weil die anderen ihn prima freispielen.“ Und „ohne Teamspirit geht‘s bei uns ja nicht, da mach’ ich mir aber überhaupt keine Sorgen“. Denn: Schimpfs Burschen kleben auch ohne Harz an den Fingern eng aneinander, unternehmen privat vieles gemeinsam. „Das ist ein Haufen“, sagt der Verantwortliche; genügt
Die Taktik
„Da gibt‘s nicht viel Neues“, sagt Schimpf. Wie in der vergangenen Saison will der TSV mit Tempo-Handball brillieren. Und hinten: „Am liebsten mit einer 5-1-Deckung mit Matthias auf der vorgezogenen Position.“ Aber der 62-Jährige bleibt Realist, „das können wir in der Bayernliga nicht 60 Minuten durchhalten“. Zumal sein Junior auch vorne in der Mitte als Dreh- und Angelpunkt gefragt ist. Wahrscheinlich ist daher eine 6:0-Deckung das probate Mittel, um vorne und hinten Dynamik auf die Platte zu bringen. „Auf Block plus Tormann können wir uns aber nicht verlassen, in der Bayernliga gibt‘s zu gute Schützen, da musst du angreifen und zupacken.“ Und das Tempo nimmt eine Liga höher natürlich auch zu. „Entscheidend ist, wie schnell wir das lernen und dieses Tempo mitgehen können.“
Für den Angriff hat Schimpf daher eine Alternative in petto: Lukas Eichinger, vergangene Spielzeit etatmäßiger Linksaußen und Mitte-Vertreter für Matthias Schimpf, rückt im Falle des Falls auf Halb-Links, denn: „Jan Josef braucht auch mal eine Pause im Spiel.“ Schimpf hat diese Variante in den Testspielen einüben lassen – und für gut befunden, „funktioniert“.
Als kompetenter Berater steht dem Trainer-Team der Ersten an Wochenenden auch wieder ein Ex-Trainer zur Seite: Gerald Gabl. Der Österreicher mit Expertise trainiert am Freitag die Bezirksliga-Mannschaft und folgt damit Ludwig Oberpeilsteiner nach, der sich Richtung TV Eggenfelden verändert hat. „Gute Sache“, sagt Schimpf über das Engagement des österreichischen Ex-Nationalspielers, der aus beruflichen Gründen vor einem Jahr beim TSV kürzer treten musste
Die Liga
In der Bayernliga kämpfen diese Saison 14 Mannschaften um die Punkte, mit der SG DJK Rimpar II und dem HSC 2000 Coburg II treffen die Innstädter auf zwei Nachwuchs-Teams von Zweitbundesligisten, mit dem HC Erlangen III sogar auf die 2. Reserve eines Handball-Bundesligisten. Viel Neuland „und man weiß nie, wer da kommt“, sagt TSV-Coach Schimpf. Auch nicht bei Drittliga-Absteiger DJK Waldbüttelbrunn, beim Nachbarn TG Landshut, dem TV 1861 Erlangen-Bruck oder dem TSV Allach 09. Es wird spannend – aber die Handballer vom Inn haben ein Ziel: drinbleiben in der bayerischen Beletage des Handballs. Pluspunkt für den TSV: „Wir kennen die anderen Mannschaften nicht – aber die kennen uns auch nicht.“
Der 8. Mann
Für den Erfolg braucht der TSV seine Fans, die in der vergangenen Saison in Scharren in die Richard-Findl-Halle strömten. Ein Heimspiel der Simbacher ist ein Event, „und das soll auch so bleiben, wir brauchen das Publikum, den 8. Mann auf der Tribüne“, sagt Schimpf. Natürlich werde seine Truppe auswärts verlieren, „Niederlagen werden kommen, aber zu Hause wollen wir eine Festung sein, die Trauben müssen bei uns hoch hängen“.
Die Spiele in der Bayernliga können also beginnen, „wir gehen die Saison mit Optimismus und Freude an“, sagt Übungsleiter Schimpf, „vielleicht können wir im ersten Spiel schon überraschen“ – die Dressen liegen ja parat.
Ehrung der Meistermannschaft des TSV Simbach durch die Stadt Simbach – Handballer am Rathausbalkon - 04.05.2023
Die Stadt im Handball-Fieber: Der erste Platz in der Landesliga Süd in dieser Saison und damit der Aufstieg in die Bayernliga hatte sich die TSV-Herrenmannschaft verdient geholt. „Die Innstädter, die in 22 Spielen ihren Gegnern gerade einmal zwei Unentschieden gestatteten und einzelne Kontrahenten teilweise aus der Halle schossen“ (so beschrieb die PNP vor zwei Wochen den Aufstieg), hatten am Sonntag damit allen Grund zu feiern.
Deshalb lud Bürgermeister Klaus Schmid die komplette Meistermannschaft des TSV Simbach ins Rathaus ein. Er gratulierte dem ganzen Team mit Trainer und Funktionären, und wünschte ihnen viel Glück in der Bayernliga.
Sportbeauftragter des Stadtrats, Stefan Lehner, ließ noch einmal die Saison Revue passieren, und dankte auch den Sponsoren und allen Helfern, die meist nur im Hintergrund arbeiten, aber zum großen Erfolg ebenfalls beitragen. Er lobte: „Das Simbacher Publikum steht bei jedem Heimspiel wie eine Mauer hinter dem Team.“ Auch die über jahrzehntelange gute Nachwuchsarbeit sprach er an.
Und so konnte nach zehn Jahren in der Landesliga endlich wieder der Aufstieg in die höchste bayerische Liga gefeiert werden. Die Mannschaft blieb das ganze Jahr ungeschlagen und stellt mit Lukas Eichinger auch den Torschützenkönig der Landesliga mit fast 200 Toren.
Als Laudator konnte Lehner mit Bepp Vierlinger ein Simbacher Handballurgestein gewinnen. Er berichtete von den Anfängen der Handballabteilung, von den großen Erfolgen und dass mit der Errichtung der Dreifachturnhalle 1974 endlich auch Heimspiele zuhause ausgetragen werden konnten. Er erzählte noch lustige Anekdoten, die für viel Heiterkeit sorgten. Auch über die vielen internationalen Begegnungen mit Nationalteams aus Kuwait, China oder den Begegnungen mit Honved Budapest und ZSKA Moskau berichtete Vierlinger. Er freue sich jetzt schon auf viele schöne Spiele in der Bayernliga.
Vierlinger dankte der Mannschaft für ihren überragenden Teamgeist und dem engagierten Trainerteam für ihre Arbeit. Manager Wolfgang Münzer dankte der Stadt Simbach für die Unterstützung des Simbacher Handballsports und überreichte an Bürgermeister Schmid ein Mannschaftsfoto mit allen Unterschriften der Meistermannschaft. Im Gegenzug bekam die Mannschaft von der Stadt noch einen Gutschein für den nächsten Mannschaftsabend.
Anschließend wurde auf dem Rathausbalkon noch mit Sekt und Orangensaft auf die Meisterschaft angestoßen. PNP.